Dieci

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Auf einem der beiden Sessel saß Daniel mit einem Briten grinsen. Der Mann hinter mir schloss die Tür und wir waren alleine. 

"Es tut mir leid, dass dich Benny erstmal durch den Club führen musste, aber ich dachte, es wäre schon ein bisschen Privatsphäre zu haben." Entschuldigend sah er mich an, während er aufstand und auf mich zukam.

"Kein Problem. Ich wusste nur nicht so genau, ob er mich in einen Hinterhalt lockt oder wirklich zu dir bringt." Damit entlockte ich dem Mann mit den dunkeln Locken ein Lachen. "Benny ist eigentlich ganz nett. Er müsste nur mal öfter lächeln, dann würden die Leute das auch sehen."

Er umarmte mich als er bei mir angekommen war. Der Körperkontakt raubte mir ein Stück meines Atmens. Meine Nase zog seien Duft tief in sich auf und genoss die wärme, die er ausstrahlte. "Freut mich, das du gekommen bist."

Er löste sich von mir dabei bleib sein Blick bei meinen Augen hängen. Ich hielt dem Blick stand und erwiderte etwas leiser: "Mich freut es auch."

"Willst du etwas trinken?" Während seiner Frage vernachlässigte er den Augenkontakt nicht. Er legte den Kopf leicht schief und sah mich fragend an. "Gerne. Was hast du im Angebot?" Er brach zu meinem Leidwesen den Augenkontakt ab und setze sich in Bewegung Richtung Bar.

Er schlüpfte hinter den Tresen und ich setze mich vor den Tresen auf einen der vier Barhocker. Ebenfalls wie die beiden Sessel mit Leder überzogen. "Mal sehen..." Murmelte er und inspizierte die Auswahl. "Was trinkst du am liebsten?" Fragte er und drehte sich kurz zu mir um.

"Mojitos trinke ich ganz gerne." Gab ich ehrlich zu und musterte ihn genau. Er verzog keine Miene. Wie Menschen auf dein Alkohol Vorlieben reagierten, war interessant. Ich hatte Dates gehabt, die hatten den Mund verzogen, weil sie die Art von Alkohol nicht mochten oder andere waren genauso begeistert davon wie ich.

Daniel verzog keine Miene, dadurch konnte ich nicht einschätzen, ob er es gut oder schlecht fand. Er stellte Rum, Limetten, Rohrzucker, Soda, Crush Ice und Minz Blätter auf den Tresen zwischen uns beide.

"Kannst du Cocktails mischen?" Fragte ich neugierig. Sein Blick glitt über die Zutaten, dann zu mir. "Nein." Er zuckte mit den Schultern. "Aber es gibt für alles das erste Mal." "Kannst du es?" Gab er die Frage zurück. "Nein. Also ich habe es noch nie gemacht, aber ich kenn' die schritte dafür."

Der Formel 1 Fahrer zog seine Stirn in Falten und dachte kurz nach. "So habe ich mir den Anfang unsres Dates nicht vorgestellt...Wenn es für dich okay ist, sagte du mir die schritte und ich mach' das praktische. Okay?" Ich nickte nur. Danach musste ich schlucken. Auch wenn ich es schon vermutet hatte, war es nochmal was anderes es auch wirklich bestätigt zu bekommen.

Das. Hier. War. Ein. Date.

Ich drängte die Gefühle, die sich an die Oberfläche kämpfen wollten, zurück und blendete sie vollkommen aus. Sie würden mich nur verwirren und damit unweigerlich das Date kaputt machen.

Zum Start bereit rieb sich Daniel die Hände und schaute mir auffordernd in die Augen. Er schien meine Überraschung nicht mitzubekommen. "Okay, wie fang' ich an?"

Wir lachten viel während ich Daniel Schritt für Schritt erklärte, was er machen musste. Man merkte, dass er es zu ersten Mal machte, aber ich bezweifelte das ich mich besser anstellen würde. Wir mussten sogar einen zweiten Versuch starten, denn mein Date hatte aus Versehen zur falschen Flasche Alkohol gegriffen. Anstatt also wie gewollt Rum im Glas zu haben, hatten wir Bailys im Glas.

Aus Hoffnung alles noch retten zu können, probierten wir das gemischt. Aber waren uns schnell einig, dass das nicht der neue gehypte Cocktail werden würde, sondern eher auf der Liste der verbotenen Cocktails stehen würde, wenn es sowas gab.

Wir krümmten uns vor Lachen als wir den misslungenen Cocktail wegschütteten und zu zweit den richtigen Alkohol raussuchten. Ich fühlte mich in Daniels Anwesenheit wohl. Er war locker und witzig und vermittelte mir gleichzeitig aber ein Gefühl von Sicherheit und Geborgenheit. Außerdem war sein Lachen ansteckend.

Mittlerweile standen wir am Billardtisch. Er erklärte mir grob und vereinfacht die Regeln, während ich interessiert zuhörte.

"Okay ich stoße mit der Queue die weiße Kugel an und hoffe, dass die Ball ins Netz gehen?" Fragend sah ich ihn an. "Eigentlich muss man noch paar andere Sachen berücksichtigen, aber ich glaube, das würde für den Anfang den Spielfluss zu sehr stören." Daniel nahm das schwarze Plastik Dreieck mit den Kugeln in der Mitte hoch und legte damit die Kugeln frei.

"Du darfst anfangen." Forderte er mich auf. Ich nahm die Queue, den Holzstab, mit dem man die Kugeln anstößt und setze zum ersten Stoß an. Ich spürte Daniels musternden Blick auf mir. Er machte einen Schritt zur Seite und stellte sich hinter mich.

Ich spürte sofort die Körperwärme, die von ihm ausging. Die Versuchung war groß mich zu ihm umzudrehen, doch ich zwang mich dazu, mich auf meinen ersten Stoß zu konzentrieren.

"Ist es okay, wenn ich deine Haltung korrigiere?" Sagte er sanft. "Klar." Er umfing mit seiner Hand meinen Arm und drückte ihn ein Stück nach unten. "Zwischen Unter und Oberarm sollten am besten neunzig Grad sein." Er machte noch eine schritt auf mich zu, so dass sich unsere Körper fast berührten. Meine Atmung beschleunigte sich.

Er nahm seine Hand von meinem oberen Arm und legte sie stattdessen auf meinen Ellbogen ab. "Wenn du gleich den Break also den Eröffnungsstoß machst, achtet darauf, dass die Bewegung nur aus dem Ellbogen kommt. Das Handgelenk und der Rücken sollten steif bleiben." Meine Konzentration ließ durch seine Nähe bedenklich nach.

Ich nickte. Nachdem er seine Hand von meinem Ellbogen genommen hatte und ich die Wärme schon vermisste, die seine Hand ausgestrahlt hatte, eröffnete ich das Spiel mit dem Break.

Ich zerschlug damit das perfekte Dreieck in der Mitte und die Kugeln verteilten sich über den ganzen Tisch. Eine Kugel fand sogar schon den Weg ins Netz. Erfreut drehte ich mich um als mir auffiel, wie nah wir uns doch tatsächlich standen.

Er schaute aus dunklen Augen auf mich hinunter. Sein Blick blieb an meinen Lippen hängen und ging dann wieder nach oben zu meinen Augen. Langsam beugte er sich nach unten. Seine Lippen waren nur noch Zentimeter von meinen entfernt.

"Ich wusste nicht, dass das hier ein Date ist." Es war ein unpassender Moment, das zur Sprache zu bringen, aber mein Gehirn setze aufgrund der nähe unserer Lippen aus. Daniel ließ sich davon nicht beirren. "Ich dachte, das wer klar." Antwortete er mit rauer Stimme, die mir Gänsehaut bescherte.

"Ich hoffe aber trotz der Missverständnisse bist du damit einverstanden, wenn ich das hier als Date zähle." Er kam mir noch ein Stück weiter entgegen. "Ja bin ich." Meine Stimme hörte sich atemlos an.

"Gut." War das letzte was er sagte, bevor er seine Lippen auf meine senkte. Der Kuss war der perfekteste Kuss, den ich jemals hatte. Unsere Lippen passten perfekt aufeinander. Sie waren weich und warm. Das Gefühl seien Lippen auf meinen zu spüren verursachte hinter meinen geschlossenen Augen ein Feuerwerk.

Ich lehnte mich in den Kuss und wollte das er nicht aufhörte. Seine Arme schlangen sich um Miene Taille. Er drückte mich ein Stück nach hinten gegen den Billardtisch. Den Kuss ließ er dabei nicht abbrechen.

Langsam löste ich mich von ihm und suchte den Blickkontakt. Ein Lächeln legte sich zeitgleich auf unsere Lippen. Sein Daum strich langsam über meine Wange. "Willst du weiterspiele?"

Auch wenn ich wusste, dass seine Lippen auf meinen sich unglaublich gut anfühlten und ich sie gerne wieder spüren würde, war ich froh wieder einen klaren Gedanken fassen zu können.

"Gerne." 

Listen to Me | Daniel Ricciardo FFWhere stories live. Discover now