12. Kapitel

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Ich öffnete meine Augen wieder. Ein grelles Licht blendete mich. Mit zugekniffenen Augen und konturlosem Blick versuchte ich zu sehen ob Sting schon wieder da war. Als ich aus liegender Position nichts feststellen konnte, versuche ich mich aufzurichten - erfolglos. Meine Handgelenke sind gefesselt und unterhalb meiner Brust bindet mich ein schwarzer Gurt an etwas, das ich als Tisch wahrnehme. Angst breitet sich in meinem Herzen aus. Ich versuche mich mit aller Kraft loszureißen. Daraufhin ertönt etwas wie eine Alarmanlage. Ein lauter schriller Ton, der mir bis in die Knochen dringt. Meine Härchen stellen sich auf, meine Handflächen fangen an zu schwitzen. Mir ist unwohl.

,,STING!'', rufe ich laut, in der Hoffnung er wäre bei mir.

Aber ich bekam keine Antwort, nicht von ihm. Eine Tür öffnete sich, der schrille Ton verschwand. Ich fürchte mich. 

Und dann beginne ich zu verstehen. Ich bin zurück. Sting und ich sind wieder in der echten Welt. Hat er das veranlasst? Hat er mich doch nur getäuscht? Das kann ich nicht glauben, Sting würde so etwas nicht tun, nicht nach alledem.

,,Wo ist Sting?'', frage ich in den Raum hinein und versuche möglichst furchtfrei und harsch zu klingen, um meine Angst nicht preiszugeben.

,,Das geht dich nichts an. Du willst ihn töten. Warum?'', antwortete eine weibliche Stimme.

,,Will ich nicht! Nicht mehr! Wo ist er?''

,,Ich werde dich umbringen du kleine Hexe. Du hast meinem Sting fürchterliches angetan. Meinem Gildenmeister, dafür werde ich dich zerstören.'', ohne mich im Geringsten anzuhören, schlug sie auf mich ein. Ich schrie. Ihre beinahe eisernen Fäuste krachen immer wieder auf mich ein. Es brennt und zieht als wären sie mit Schwefelsäure überdeckt. Ich traue mich nicht an meinem Körper herunterzusehen. Meine Rippen, mein Bauch, mein Gesicht, darauf hatte sie am öftesten geprügelt. Alles tat weh, ich konnte mich kaum noch rühren, meine Stimme brach bei dem versuch nochmal zu schreien und meine Gedanken konnten kaum noch standhalten, alles verschwamm immer mehr. Endlich hörte sie auf. Ich hörte einen laufenden Wasserhahn, bei dem sie sich vermutlich die Hände wusch. Vielleicht klebte Blut daran. Ich wage es nicht nachzusehen.

Dann öffnet sich die Tür wieder. Es wird still. Ich höre nur mein schweres, schnappendes Atmen. Ich bin erleichtert dass sie weg ist. Und fange an dass Bewusstsein zu verlieren. Als könnte ich nicht mehr hier halten, falle ich nach unten. So fühlt es sich zumindest an. Weiter weiter. Bis ich aufpralle und umher sehe. Ich liege wieder in dem Bett und Sting liegt noch neben mir. Was war das? Ein Traum? Es ist kühl, aber Sting warme Hand liegt auf meiner Taille und hält mich bei ihm.

,,Sting.'', sage ich mit blasser Stimme. ,,Ich glaube ich möchte niemals hier weg.'', dass sage ich nicht nur, weil ich Angst habe dass es in der echten Welt so zugehen könnte, wie ich gerade in dem Traum erlebt hab. Ich mag diese Welt mit Sting, hier mit ihm alleine zu sein, wir können tun und lassen was wir wollen. In der echten Welt wäre ich Sting eine Last, aber hier können wir friedlich zusammen leben. <<Sting willst du mit mir hier bleiben?>>, frage ich, aber spreche es niemals aus. Ich spüre die Schmerzen wieder, in meinem Kopf hallt es. Ich öffne wieder meine Augen. Das grelle Licht, kein Sting. 

,,Du.'', diesmal spricht mich eine männliche Stimme an.

Ich fange an zu weinen, ich kann nicht anders. Ich will zu Sting.

,,Hey warte mal.'', ein dunkelhaariger Typ schaut unbeholfen von oben zu mir runter, ,,Warum weinst du denn jetzt?'', er wischt mit einem roten Tuch über meine Tränen.

,,Sei vorsichtig Rogue, komm ihr nicht zu nah. Sie ist gefährlich.'', die weibliche Stimme der Frau, die mich so zugerichtet hat. Angst und die Erinnerung in mir schnüren sich wieder in mir zu. Mein Blick verzweifelt, ich werfe ihn Rogues Augen zu. <<Lass sie mir nicht zu nahe kommen>> flehe ich ihn wortlos an. Er schaut mich nicht verstehend an. Er versucht es, er will mich verstehen, aber er weiß nicht was los ist.

,,Vergissmeinnicht'' Sting x OCWhere stories live. Discover now