2.Kapitel

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Es ist warm.. es fühlte sich so an als würde eine dicke Eisschicht über mir auftauen und die Strahlen der Sonne mich sanft berühren.

'Bin ich gestorben? Ja.. vermutlich ist es so. Vielleicht befinde ich mich ja auf dem Weg zur Hölle und darf gerade noch ein letztes Mal die Schönheit dieser Welt durchforsten.. Die Schönheit.. dabei hat mir die Welt niemals etwas gegeben.. ich liebte sie aber dennoch.. nur die Gestalten, die sich hier rumtreiben, die können mir gestohlen bleiben.'

Kurze Zeit später merkte ich wie Wasser an meiner Stirn runterlief.

'Moment.. Was?'

Ich öffnete die Augen.

'Ich bin also doch nicht tot.. aber wo bin ich hier?'

Ich blinzelte ein paar mal, da sich meine Augen noch nicht an die Helligkeit gewöhnt hatten. Ich lag in einem Bett, naja ein richtiges Bett war es nicht es war nur Heu, aber erfüllte den gleichen Zweck. Ein nasser Lappen lag auf meiner Stirn . Ich war in einer Scheune, die komplett leer war und das Tor stand offen. Ich wollte aufstehen, aber sobald ich es versuchte, fing mein ganzer Körper an vor Schmerzen zu beben.

,,Das würd ich lassen. Du musst dich ausruhen.''

Ich guckte schnell wieder zur Tür umzusehen wer da zu mir gesprochen hatte und dann sah ich ihn, den Dragon Slayer und Gildenmeister Sting Eucliffe. Mein Herz machte einen Satz, dann reagierte ich jedoch schnell und sprang trotz immenser Qual raus aus dem Bett. Einen Augenblick lang konnte ich stehen, aber im nächsten sank ich schon zu Boden und krümmte mich vor Schmerzen.

,,Du musst keine Angst vor mir haben. Du bist doch die, die mich töten wollte und nicht anders rum. Dass das mit dir passiert ist tut mir leid ich hätte früher eingreifen müssen.''

'Dann waren es seine Arme die mich hielten? Ich will ihn töten und er rettet mich einfach.. was für ein Idiot.'

,,Du musst dich noch schonen. Ich helfe dir wieder ins Bett, wenn du mich lässt.''

'Ich glaub ich will das nicht.. aber ansonsten bin ich aufgeschmissen und ich werde nicht mehr die Chance haben ihn zu töten.'

Er hob mich mit Leichtigkeit hoch.

'Ich spüre seinen warmen Körper auf meinem auf meiner nackten Haut.... WAS?'

Ich sah meinen Körper entlang und stellte fest, dass ich kaum etwas anhatte.

'Das hab ich ganz vergessen meine magischen Utensilien haben sich ja aufgelöst..'

,,Schlaf am besten noch etwas. Ich gehe derweil etwas zu essen suchen.''

'Wie suchen?'

,,Bis später dann.''

'Bis später? Von wegen! Ich muss um jeden Preis genug Kraft aufbringen um von hier abzuhauen mir kann auch jemand anderes dabei helfen wieder gesund zu werden und dann töte ich ihn um jeden Preis.'

Etwa eine Stunde lag ich noch still im Bett und tankte etwas Energie. Dann stand ich auf und lief schleppend aus der Scheune heraus.

'Wo zum Teufel bin ich hier gelandet? Alles nur Wald.. Ich kann nicht allzu lange nach jemanden suchen, der mir hilft, soviel Kraft hab ich nicht.'

Um mich leichter auf zwei Beinen zuhalten, hob ich einen der umliegenden Stöcker auf und benutzte ihn als Krücke. Ich lief und lief und wurd immer schwächer, aber ich konnte einfach nicht aufhören.. es musste hier doch irgendjemanden geben. Also lief ich trotz stetigem Verlust an Energie immer weiter. Ich lief mit aller Kraft die ich ausschöpfen konnte und dann endlich sah ich eine weitere Scheune, aus der der Geruch von Essen strömte.

'Ich hab es geschafft.. da muss jemand sein.'

Euphorisch ging ich die letzten paar Meter auf die Scheune zu und steckte dann meinen Kopf durch das Tor.

Ich traute meinen Augen nicht.. ich war so weit gegangen.. und ganz sicher nicht im Kreis.. aber in der Scheune, da saß Sting an einem Feuer mit Fischen, die er am Feuer schmorte.

'W-was? Wie ist das möglich?.. D-Das kann doch nicht sein!'

,,Oh.. da bist du ja wieder. Es ist wirklich beachtlich dass du es in deinem Zustand einmal rumgeschafft hast.''

'Rumgeschafft? Dann.. ist ihm dasselbe wie mir passiert?'

,,Wir sind hier gefangen. Nur wir beide ganz alleine. Ich vermute es ist die Territoriumsmagie einer der Gildenmitglieder. Es war wohl dazu vorgesehen dich hier für immer einzusperren.. denn ich kenne keinen Ausweg. In den zwei Tagen die du durchgeschlafen hast, habe ich alles abgesucht und alles versucht, aber es gibt nicht einen Hinweis darauf wie wir hier wieder rauskommen.''

'Gefangen? Wir beide ganz allein? Es gibt keinen Ausweg? UND ich habe zwei Tage lang durchgeschlafen?... Ich wünschte ich wäre doch einfach nur gestorben.. dass hier ist schlimmer als die Hölle.'

,,Also du kannst mich natürlich umbringen, wenn ich mich gleich schlafen lege, aber dann wärst du hier ganz alleine eingesperrt.''

'Als ob ich in meinem Zustand jemanden umbringen könnte.'

,,Hier du musst auch etwas essen.'', sagte er und hielt mir einen Fisch entgegen.

Ich ignorierte es und legte mich einfach wieder aufs Heu.

'Man bin ich fertig.. ich darf aber auf keinen Fall vor ihm schlafen, sonst killt der mich noch.. nein wohl er nicht, der Idiot hat mich schließlich gerettet und sich um mich gekümmert. Dann will er bestimmt irgendwas von mir. Naja mir egal, vorerst kann er mir schnuppe sein und sobald ich hier raus bin töte ich ihn ganz einfach bis dahin heißt es einfach ignorieren.'

Ich schloss die Augen und lauschte ob er noch irgendetwas machte, aber er saß die ganze Zeit ruhig am Feuer. 

,,Warum ignorierst du mich eigentlich? Es bringt dir doch nichts.''

Ich antwortete nicht, das ist schließlich der Sinn am Ignorieren.

,,Findest du es nicht auch langweilig so still? Und eine unangenehme Stimmung ist es dazu auch noch.''

'Bla bla bla'

,,Na schön.. wenn das so ist, dann kanns dir ja auch egal sein was ich mache.'', sagte er überzeugt und stand auf.

Ich wollte meinen Kopf unauffällig zur Seite drehen und gucken was er nun vor hatte, aber als ich das tat, stand er auf einmal vor mir und war dabei sich neben mich zu legen.

'W-w-was?? Was will dieser Vollidiot von mirrrr??'

,,Du brauchst wärme und mir ist auch kalt. Hier ist bald Winter. Die Bäume verlieren schon ihre Blätter.'', er legte sich also trotz meiner spürbaren Ablehnung neben mich, woraufhin ich natürlich direkt aufstehen wollte das "Bett" verlassen, aber er ließ mich nicht. Er umschlang mich mit einem Arm. Ich hatte in meinem Zustand nicht den Hauch einer Chance mich von ihm loszusagen.

,,Vergissmeinnicht'' Sting x OCWhere stories live. Discover now