8. Kapitel

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Ich roch schon von weiter weg, dass Sting leckeres Essen zubereitete und bekam einen riesen Appetit. ALs ich in der der Hütte angekommen war und mich hinsaß knurrte mein Magen total laut.. wie unangenehm.

,,Da hat wohl jemand Hunger was?''

,,Ja etwas.. Was gibt es denn?''

,,Gulasch so in etwa. Ich hab mein bestes gegeben, weiß aber nicht ob es dir schmecken wird. Du warst ganz schön lange weg, sonst hätte ich dich gefragt. Ich hab mir Sorgen um dich gemacht. Eigentlich wolltest du ja nur ''etwas'' spazieren gehen und dann schnell zurückkommen.''

,,Das mit dem schnell zurückkommen hast du gesagt.''

,,Aber du hast zugesti-'', *KNURRRRR* Sting wurde von meinem Magen knurren unterbrochen und musste daraufhin etwas lachen, mir war dass super peinlich, ,,Vielleicht sollten wir besser erstmal essen.''

,,Oh du hast noch gar nicht?''

,,Natürlich nicht. Ich will doch mit dir zusammen essen.'', sagte er und gab mir eine Portion von seinem Gulasch.

Ich wollte direkt anfangen es in mich reinzuschaufeln. ,,AUAAA daf ift ja noch voll heif.'', lispelte ich vor mir hin, da ich meine Zunge verbrannt hatte.

Sting lachte mich daraufhin aus, ich konnte nicht anders und musste mich auch über mich selbst lustig machen und fing an zu lachen. 

,,Hier. trink was.'', er reichte mir einen unserer Trinkbeutel. Und schaute mich mit wärmeerfüllten Augen an. ,,Dein Lachen ist wunderschön.''

,,Sag solche Dinge nicht immer zu mir. Irgendwann werde ich sie noch ernst nehmen.''

,,Das würde mich freuen.''

,,Sting.. du musst damit aufhören. Bitte.''

,,Ich glaube nicht dass ich das kann.''

Ich schaute ihm wieder in die Augen. Und ich konnte nicht mehr vor mir selbst verleugnen dass ich vielleicht ganz minimal was für ihn übrig hatte. In der schönen Atmosphäre, mit dem Feuer, die Wärme, die auf gewisser Weise nicht nur vom Feuer ausging sondern auch von Sting, war mir danach ihm doch etwas von mir zu erzählen.

,,Die Narben.. die du heute bei mir gesehen hast, an einigen hab ich selbst Schuld, aber andere-''

,,Bist du dir sicher dass du mir das erzählen möchtest? Du musst nicht wenn-''

,,Sei still ich erzähl's dir jetzt. Also. Einige davon sind schon sehr alt, früher, noch bevor ich bei dem ''Wesen'' war, von dem ich dir schon etwas erzählt habe, da war ich sowas wie ein Waisenkind, ich hatte nicht viel Glück mit den Leuten bei den ich landete, alle paar Monate rumgereicht, niemand hatte mich lange bei sich. An die ganz frühen Zeiten so von meiner Geburt bis 4 Jahre alt oder so in etwa hab ich natürlich keine wirklichen Erinnerungen mehr dran, ich weiß nicht ob mir da schon irgendetwas widerfahren ist, aber danach war ich fast drei Jahre höllischen Menschen ausgesetzt, ich weiß nicht ob sie es überhaupt verdient haben Menschen genannt zu werden. Sie taten mir auf verschiedenste Weisen weh, peitschen, verbrennen und andere schlimme Dinge. Daher kommen die meisten Narben. Als ich dann etwa 6 Jahre alt war, war dort dieses Wesen, dieser Mann und er rettete mich. Er hatte zwar nicht die Intention mich zu retten, aber er tötete die Familie bei der ich gegenwärtig war. Sie litten nicht lange, er tötete sie schnell. Er war ein Held für mich. Der Gott auf den ich solange gewartet hatte, dass er mich befreien würde.. der kam nie, stattdessen war er da. Von diesem Augenblick an war er meine Welt, ich wusste ich würde alles für ihn tun. Nachdem er diese Familie getötet hatte, schaute er mich kurz an, ich fragte mich ob er mich nun auch töten würde, das hätte ich ohne Probleme einfach so hingenommen, wenn er es wollte, müsse es richtig sein. Aber er beachtete mich gar nicht weiter und ging fort. Ich folgte ihm. Ich folgte ihm ewig lange. Wir sprachen nie ein einziges Wort miteinander und er schaute mich auch nicht an. Ich war ihm nicht böse und fühlte mich auch nicht schlecht behandelt. Warum sollte ein göttliches Wesen sich mit jemandem wie mir abgeben? Ich dachte ich sei schon etwas ganz besonderes, weil er mich nicht tötete. Also folgte ich ihm weiterhin. Wo er schlief, schlief auch ich, wo er aß, aß auch ich. Von Zeit zu Zeit verlor ich ihn aus den Augen, aber entweder kam er wieder zurück oder ich fand schnell wieder zu ihm. Das ging etwa 7 Jahre lang so, die meisten würden sagen er ist ein Monster und man sollte ihn fürchten, aber ich hatte ihn lieb, er war das einzige für mich an das ich mich klammern konnte. Er hatte mich niemals verletzt, nicht im Geringsten. Aber auf einmal, vor 4-5 Jahren, da drehte er sich zu mir um. Sah auf mich herab und sagte zu mir ich solle endlich verschwinden, ich habe keinen Nutzen für ihn. Dann ging er zurück, den Weg den wir gegangen waren. Seit da an, hab ich ihn nie wieder gesehen..  Ah ja und von der Zeit an wo er dann weg war hab ich auch noch einige Narben. Ich musste irgendwie an Essen und andere Dinge rankommen, also klaute ich, eine andere Möglichkeit hatte ich damals nicht. Ich trainierte viel nach dem er weg war, denn ich hatte mir das Ziel gesetzt ihn wieder zusehen, vielleicht käme er zu mir, wenn ich stark bin und alle Dragon Slayer töte... tja und Sting du bist leider einer. Dazu noch ein echter.. Ich komme einfach nicht drumherum dich zu töten..'', sagte ich und schaute nun vom Boden wieder hoch zu ihm. Als ich sein Gesicht sah, überrannte es mich ein wenig. So viel Gefühl von Schmerz und Trauer strahlte er aus. Hatte er wirklich solch ein Mitleid mit mir oder war das vorgetäuscht?

,,Darf ich dich jetzt umarmen?''

,,Das bringt doch nichts.''

Er tat es einfach. ,,Ich weiß ich hatte gesagt ich würde es nicht mehr ohne Erlaubnis tun, aber ich muss dich jetzt berühren. Von dem allem ist gar nichts deine Schuld. Es tut mir so leid. So sehr. Du hattest ein schreckliches Leben, ich kann verstehen warum du so handelst. Töte mich.'', er drückte mir ein Messer in die Hand.

,,W-was? Geht's noch? Ich schütte dir mein Herz aus und du willst dass ich direkt weiter töte? Töten ist nichts leichtfertiges, ich tue es, weil ich muss und nicht weil ich irgendeinen Gefallen daran hätte. Und dich töte ich HIER schonmal gar nicht. Du musst noch etwas warten wenn du es so eilig hast. Meine Güte.. von wegen du verstehst mich. Du denkst doch ich wäre ein mordendes Monster.''

,,Nein tut mir leid, ich wollte nicht dass es so rüberkommt, aber ich will, dass du diesen Mann wiedersiehst, damit du dich besser fühlst und dein schreckliches Leben hinter dir lassen kannst.''

Hinter mir lassen? Darüber hatte ich noch nie nachgedacht. Ich würde es auch nicht als hinter mir lassen bezeichnen, er gehört doch zu meinem schrecklichen Leben, seine Anwesenheit wird mich all das nicht vergessen lassen, aber ich brauch ihn trotzdem. 

 ,,Sting. Ich.. also.. es tut mir leid dass ich heute früher so reagiert hab, obwohl du dich eigentlich nur um mich gesorgt hast. Ich sagte ja wenn ich schreie.. Deswegen möchte ich dir eigentlich nur sagen, dass du dich nicht schlecht fühlen musst wegen dem was war. Ich danke dir sogar, dass du so schnell bei mir warst und mich beschützen kommen wolltest.''

,,Du musst mir nicht danken. Solange ich bei dir sein kann, bin ich in größter Demut für dich da.''

,,Du bist ein Spinner..'', musste ich wehleidig lächeln. 

Insgeheim und nur für mich, fing ich langsam an zu hoffen, dass Sting und ich noch nicht in allzu naher Zeit hier rauskämen würden. Ich fände es schön nur noch ein bisschen gemeinsame Zeit mit ihm verbringen zu können.

,,Vergissmeinnicht'' Sting x OCWhere stories live. Discover now