Kapitel 126 - Tacheles

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Mein Internet ist gerade nicht das Beste. Also nicht wundern, wenn ich noch komischer Update als sonst. Entschuldigung 🙈
Viel Spaß allen, die nochmal Lust haben.

Als Harry zurück zum Esstisch kam, saß dort ein reichlich genervter Stan.

"Josh müsste so in einer Viertelstunde hier sein."
"Okay."
"Stan, wir müssen reden."
"Wieso?", schnappte der sofort.
"Weil du die Sache zwischen George und Louis nicht unterstützt, wenn du George ohne größeren Grund provozierst."
"Das weiß ich."
"Du unterstützt es also grundsätzlich nicht?", fragte Harry möglichst neutral.
"Ja."
"Würdest du das bitte etwas genauer ausführen, damit ich deine Gedanken nachvollziehen und einsortieren kann?", fragte Harry nahezu übertrieben höflich.

"Du warst nicht da, okay?! Ich hab das jeden Tag mitbekommen. In der Schule konnte ich versuchen, mich dazwischen zu stellen, wenn er und seine Gorilla kamen. Nachmittags war Lou eigentlich immer bei mir. Aber was ist mit den Zeiten dazwischen? Da waren die allein. Du kennst die Eltern. Glaubst du, die haben jemals Partei für Louis ergriffen? Es war Georges bewusste Entscheidung so mit ihm umzugehen. Er wurde dazu von niemandem gezwungen oder hat es im voraus eilendem Gehorsam gemacht. Er hat es doch vorhin gesagt: er hat das gemacht, weil er daran Spaß hatte. Nichts anderes. Und jetzt kommt der hier an und will einen auf verlorenen Bruder machen? Sorry, aber wenn du erwartest, dass ich ihn mit offenen Armen empfange, verlangst du zu viel.", zischte Stan und sah Harry beinahe wütend an.

"Ich erwarte keine offenen Arme. Nur einen weniger offenen Mund, wenn du provozieren willst. Louis wollte, dass George kommt. Es wäre also angebracht, dass du ihn unterstützen würdest."
"Meine Güte, er wollte nicht, dass der kommt! Louis wollte nicht absagen! Das ist ein Unterschied. Louis sagt nicht ab, wenn der andere sich dadurch zurück gestoßen oder irgendwie anders negativ verstanden fühlen könnte. Dann sagt er ja, weil er ja eh meint, dass ihn das alles nicht groß juckt. Das ist wie Weihnachten mit seiner Familie. Und dann, sobald der Zustand eintritt, ist er überfordert und weiß nicht, was er machen soll. Ich unterstütze ihn, indem ich George zurück dränge und klar mache, dass er nichts zu melden hat. Überrascht?!", schnauzte Stan.

"Ein wenig.", sprach Harry hingegen ruhig.
"Wow! Dann solltest du vielleicht bei manchen Dingen vorher mich fragen, damit du sie richtig einschätzen kannst!"
"Dann handelst du also nur so, weil du hinter Louis stehst? Das hat so gar nichts mit dir zu tun?", fragte Harry und entgegen der provokanten Fragen, blieb sein Ton vollkommen ruhig.

"Willst du mir was unterstellen?!"
"Würde ich etwa unterstellen wollen, würde ich etwas unterstellen. Ich habe hingegen zwei Fragen gestellt."
"Pfft... bitteschön..  ja, es hat auch was mit mir zu tun. Natürlich. Aber in erster Linie geht es mir um Lou. Und ich hätte George hier nicht hin gelassen. Weil George und positiv für Lou zusammen nicht geht."
"Bist du fertig?"
"Du hast doch gefragt! Ich hab nur geantwortet."
"Bist du mit deiner Antwort fertig?"
"Ja."
"Gut. Denn dann möchte ich dich bitten, jetzt genau zu zuhören: wenn du meinst, dass ich gewisse Zusammenhänge zwischen Weihnachten und jetzt nicht herstellen kann, dann täuschst du dich. Ich sehe sehr wohl auch Parallelen und bilde mir ein, Louis' Verhalten inzwischen auch ganz gut einordnen zu können. Und genau aus diesem Grund habe ich George her kommen lassen. Weil sich die Vorzeichen geändert haben. Louis ist hier in seiner geschützten Umgebung. Es ist nur George. Nicht die geballte Familie samt Umfeld. Und er kann sich jederzeit zurück ziehen. Ich wollte Louis ermöglichen, dass er merkt, das er den Rahmen vorgibt. Dass er die Ohnmacht ein Stück weit selbst auflösen kann."
"Und dann schickst du ihn mit Niall und George los?!"
"Soll ich ihn anketten?! Nialls Reaktion war gänzlich anders, als ich es vorher gedacht habe. Ich bin nicht unfehlbar, weißt du? Aber Louis sagen, dass er George besser absagen soll, weil es ihn überfordern könnte, würde ihn weiter in eine Ohnmacht stürzen. Ich bin für ihn da und vermittel in seinem Sinne. Du hast doch gesehen, dass er darunter gelitten hat, als der Kontakt weg war."
"Noch mehr leidet er aber, wenn der Kontakt da ist."
"Es wäre an Louis ihn abzubrechen. Aus freien Stücken und nicht, weil wir die Vorzeichen möglichst schlecht stellen oder ihn versteckt oder offen in diese Richtung weisen."
"Dann kann es aber sein, dass er die Entscheidung nicht trifft."
"Ja. Das ist richtig. Aber Louis ist nun einmal ein eigener Mensch und trifft seine eigenen Entscheidungen. Sprich mit ihm von mir aus und sag ihm, was du denkst. Aber hör auf unnötig zu provozieren."
"Dann willst du das einfach so weiter laufen lassen?"
"Nein. Ich werde ihm seinen Schlaf jetzt lassen und werde morgen früh mit ihm reden. Wie er es weiter will. Und dann werde ich seine Entscheidung mit tragen. Egal, ob er George nie wieder sehen will oder sonst was."
"Dann hast du keine Meinung dazu?!"
"Doch. Und auch die werde ich ihm mitteilen. Aber entscheiden tut er."
"Theoretisch könntest du durchgreifen..."
"Ja. Aber so lange es Louis gut dabei geht, werde ich das nicht tun. Ich schütze ihn, wenn das die größte Unterstützung ist. Aber das ist aktuell nicht der Fall."
"Ich könnte das nicht. Ich würde George zum Mond schießen, wenn ich könnte."
"Ich weiß. Und aus deinen Erfahrungen ist das vielleicht auch gerechtfertigt. Aber unabhängig von vertraglich geregelten oder sonst wie festgehaltenen Grenzen: man sollte immer überlegen, dass der Gegenüber ein eigener Mensch ist. Einen, den man nicht in Watte packen oder einsperren kann. Den man nur im Auge behalten kann. Und allein daraus ergibt sich: Unterstütze den anderen. Sei für ihn da und passe auf ihn auf. Aber lass ihn ein eigener Mensch sein."
"Auch, wenn er dabei leidet?"
"Bis zu einem gewissen Grad ja. Und so lange er etwas dabei lernen kann. Stan, Louis ist erwachsen und mündig. Unterstütze ihn so, dass du ihm hinterher noch in die Augen sehen kannst. Und wenn du George provozierst, um dann sagen zu können, dass du es ja gesagt hast, wirst du es kaum können. Also überleg dir einen anderen Weg. Es muss nicht meiner sein. Aber ich gucke mir das so nicht an."
"Okay...", seufzte Stan.

Es klingelte.

"Sind... sind wir okay miteinander?", fragte Stan nun doch sehr verunsichert.
"Ja, natürlich. Wir wollen beide sein Bestes. Und ich bin um so stolzer, dass er dich hat. Wenn du sogar mich anschnauzt.", grinste Harry, umarmte Stan einmal und ging los, um Josh die Tür zu öffnen.
Stan sah ihm perplex nach.

Tja... Ein Abend zig Kapitel und so viele habe ich gar nicht mehr... naja, Mal sehen.
Bis dann.
Viele Grüße ^⁠_⁠^

BDSM (Larry) 2 - wird fortgeführt auf StorybanWo Geschichten leben. Entdecke jetzt