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Kira rannte in den Flur hinaus und begrüßte ihre Eltern, vielleicht ein wenig zu konfus.
„Hi, Mum, Dad ... Das Essen ist im Ofen und die Wäsche hab ich vorhin auch schon gewaschen. Ich... war bis eben noch unterwegs... darum bin ich noch nicht fertig!", log sie rasch und schluckte dann heftig, weil ihr Scherz imme noch raste.
„Ich hänge sie jetzt noch schnell auf, ja...?", wollte sie an ihnen vorbei ins Badezimmer laufen, doch ihre Mutter faste sie rasch am Arm.

Oh je.

Und ja, scheiße! Sie wusste es eigentlich immer, wenn irgendetwas passiert war.
„Wie war deine Klausur, Kiki?", fragte sie Kira dann aber zum Glück nur leise.
„Nicht ... so gut.", gab sie ebenso leise zu.
Dad seufzte kurz und nahm sie dann aber plötzlich in den Arm.
„Mach dir nichts draus, Kiki! Nicht jeder hat das Zeug für ein Studium und die Universität. Und selbst wenn wir einiges ausgegeben haben, für extra Unterricht und Nachhilfe, damit du es vielleicht doch noch schaffst, es ist nicht schlimm.
Wir sind trotzdem stolz auf dich und dass du immer nur dein bestes gegeben und es zumindest versucht hast.", sagte er liebevoll zu ihr.

Oh, wirklich?
Würde er das auch noch sagen, wenn er wüsste, was sie gerade angestellt hatte?
Ihr kamen prompt die Tränen.

„Ich bin nun mal keine Iinocc, Dad du weißt selbst, dass sie ab meiner Stufe die Anforderungen so hochschrauben, das normale Menschen sie kaum noch bewältigen können. Und wenn ich mal ehrlich bin, dann will ich auch gar nicht so sein wie sie.
Ich bin lieber hier bei euch auf der Erde, als in den Weltraum zu fliegen und dafür dann aber zig' Modifizierungen zu durchlaufen...", lächelte sie kurz kläglich.
Ihre Mutter seufzte leise auf.
„Doch dein Leben wäre erheblich einfacher, du hättest  zumindest keine Geldsorgen mehr, Kira...", erinnerte sie ihre Tochter mal wieder an die eigene prekäre finanzielle Situation.
Und das war etwas, dass sie schon wieder mal zornig machte.
„Es ist einfach nur unfair, wie die Regierung die normalen Menschen inzwischen behandelt. Wer nicht reich ist oder zur Elite gehört oder sogar ein Iinocc ist, schuftet das ganze Leben lang nur wie ein Sklave und hat dabei gerade so viel zum Leben, wie man braucht, um nicht zu verhungern. Und wenn wir das nicht wollen, wenn wir nach einem Ausweg suchen, werden wir uns alle die wir mögen auch noch dafür bestraft..."

„Tjaaaa... Vielleicht sollten wir doch noch mal lernen Das Spiel zu spielen.", frotzelte, ihr Vater nur trocken und auch ihre Mum schüttelte nur augenrollend den Kopf.
Sie tat dagegen rasch so als wäre sie verwirrt.
„Das Spiel...?! Aber ... das ist uns doch bei Todesstrafe verboten.", murmelte sie mit heftig rasendem Herzen und schluckte hart, derweil sie rasch die Jacken ihre Eltern aus deren Händen nahm und sie an der Garderobe aufhängte.
Denn so konnte sie zumindest kurzfristig ihr nun heißt brennendes Gesicht verstecken.

Gott... Sie musste sich unbedingt wieder beruhigen, sonst würde sie noch auffliegen.
Doch ihr Vater schaut nun schon wieder auf sein Handy und schüttelte nur seufzend den Kopf, ebenso ihre Mutter, die ihm über die Schulter blickte.
„Wirklich faszinierend, dass das noch mal jemand gewagt hat, nach dem letzten Todesurteil. Aber damals ging das Spiel nur im Word nett. Das hier ist jetzt das gigantische Megaverse, in das ein No-Name eingedrungen ist. Hast du es denn noch nicht gesehen, Kiki?", fragt ihr Vater sie nun wieder halbwegs aufmerkend.
„N... nein, Dad. Sorry... aber...
Mir ... wurde heute unterwegs mein Handy geklaut. Ich weiß noch nicht mal mehr wann oder wo. In der Schule hatte ich es noch, bis zur ersten Pause hab ich immer mal wieder drauf geschaut und es dann weg gepackt. Vielleicht war es ja im Bus, da war es sehr voll.", beeilte sie sich mit ihrem Schwindel und tatsächlich blickt nun ihre beiden Eltern sehr bestürzt vom Handy ihres Vaters auf.
„Oh nein, Kiki!", seufzte ihre Mum schließlich leise. „ Du solltest doch gut darauf aufpassen. Dad und ich haben noch so lange für dieses Model gespart.", flüsterte sie noch.
Und auch Dad atmete nun erst mal ganz tief durch, nach der Nachricht.

Das SpielWhere stories live. Discover now