Der Baum im Eis

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Ich blickte den riesigen Stamm hinauf und erkannte große Fenster, hinter denen teilweise sogar noch Licht brannte. Schneeflocke hob eine Tatze und berührte das Große, hölzerne Tor. Das Tor schwang auf und ermöglichte uns einen Blick ins Innere. Es war unglaublich, der Boden bestand aus einem schönen, dunklen, glatten Holz. An den Wänden hingen malerische Gemälde. Der Raum war nicht besonders groß, aber gemütlich, sogar mit einem Kamin, indem ein blaues Feuer loderte. Der Raum war kreisrund und direkt in den Baumstamm gebaut. Aber es gab eine kleine Ecke, wo ich eine getarnte Holztür ausfindig machen konnte.
,,Was ist dort hinten?" fragte ich neugierig und deutete in die Richtung der versteckten Tür. ,,Wieso? Was siehst du, was ich nicht sehe?" fragte Leon verwirrt. ,,Nur Eiskrieger können die versteckten Geheimgänge des Eisbaumes sehen. Aber keine Sorge Leon, du wirst alles gezeigt bekommen, schließlich hast du unser vollstes Vertrauen." erklärte Schneeflocke. ,,Ab hier müsst ihr alleine weitergehen. Eiskristall und ich sind die Beschützer des Stammes des Eises, wir müssen draußen bleiben, für den Fall der Fälle. Außerdem würde Eiskristall sowieso nicht in die ganzen Räume hineinpassen." fügte er hinzu.

Also ging ich mit Leon weiter bis zu dem Geheimgang. Ich hatte keine Ahnung, wie wir es schaffen konnten, den anscheinend versteckten Mechanismus auszulösen. Ich versuchte es zuerst damit, meine Hand auf die Tür zu legen, doch es funktionierte nicht. ,,Hast du ne Ahnung, wie das aufgeht? Habt ihr irgendwelche Geheimtüren bei euch?" fragte ich Leon ratlos. ,,Klar. Wir öffnen sie, indem wir einen traditionellen Spruch sagen, es ist eine Art Formel." antwortete er und ich seufzte. Wie sollte ich es denn schaffen, diesen doofen Spruch zu erraten? überlegte ich. Plötzlich kam mir eine Idee. Ich lief noch einmal nach draußen und konzentrierte mich auf den Boden vor der Tür. Lenkte all meine Konzentration auf diese eine Stelle. Es funktionierte tatsächlich. Ich nutze meine Kraft durch die Schneedecke zu sehen. Langsam konnte ich immer mehr Buchstaben entziffern. V E R R A T    U N D    B Ö S E    M A G I E    W I R D    G A N Z    E L E M T R Y      U N T E R G E H E N    L A S S E N. Ich erstarrte. Was bedeutete das? ,,Was ist?" fragte Leon besorgt und dich blickte ihn entsetzt an. ,,Die Formel lautet: Eisflocken werden fallen und ganz Elemtry wird untergehen." Leon sah mich nun auch etwas eingeschüchtert an, doch bevor er etwas antworten konnte, tauchte Eiskristall wieder auf. ,,Gut gemacht, Grace. Du hat die Prophezeiung entdeckt und somit auch das Passwort für das Eintreten ins Herz des Eisbaumes gefunden. Schon immer ist es eine Prophezeiung, sie ändert sich wenn das eingetroffen ist, was geschrieben steht. Aber Zion und Arna werden euch beiden alles genauer erklären." sagte Eiskristall. ,,Aber..." wollte ich einwenden doch er unterbrach mich. ,,Nein, geht jetzt hoch in den Thronsaal." Eiskristall breitete seine Flügel aus und hob ab. ,,Also gut, lass uns gehen." schlug ich vor und Leon und ich kamen mithilfe des Passwortes in einen kleinen Raum. Es waren mehrere Eistafeln in der Wand mit Zahlen darauf. Ich drückte auf die mit der Nummer 1 und ich spürte, wie sich der Raum nach oben bewegte. War dies etwa ein Aufzug? Ich hätte nicht erwartet, dass es hier so etwas gab, doch Leon schien nicht überrascht zu sein. Anscheinend waren die Elementarbäume alle ähnlich aufgebaut.

Die Tür öffnete sich und gab den Blich in einen riesigen Saal frei. Ich staunte nicht schlecht. Wie konnte es sein, dass dies alles in einen einzigen Baum hineinpasste, wenn der Durchmesser des Baumes nicht einmal halb so groß war? Doch dann ertönte eine dunkle Männerstimme und ich blickte in die Richtung, aus der sie kam.


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622 Wörter

Elemtry - EisWhere stories live. Discover now