Spaziergang mit Folgen | DWK-Fanfiction

Tag 9 (POV Elisabeth)

Kurze Info am Anfang: dieses und das nächste Kapitel sind aus Elisabeths Sicht geschrieben, weil Tess grad keine Lust zum Erzählen hat, also viel Spaß : )

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Die zwei Tage nach Vanessas Fußballturnier bestanden für die Wilden Kerle aus Training - rund um die Uhr. Tess und ich waren auch an der Wiese am Fluss und sahen den Kerlen meist beim Spielen zu, während wir Karten spielten oder mit Willi plauderten. Wir durften eigentlich nur dank Vanessa dabei sein, denn sie hatte auf unsere Anwesenheit bestanden und da hatten die Jungs keine andere Möglichkeit, uns zu akzeptieren.
Obwohl nicht alle was gegen uns hatten: Juli freute sich immer über uns und erzählte mir in den Pausen oft von seinen Erkundungstouren, Fabi war einfach anders und immer total freundlich zu uns und auch Marlon gab sich viel Mühe mit uns. Jojo und Markus blieben weiter dabei, uns erstmal nicht zu mögen, weil wir waren ja Mädchen und die beiden waren da fast so schlimm wie Leon. Fast. Leon sah uns immernoch böse an, hatte sich aber damit abgefunden, dass man uns nicht mit Blicken verjagen kann, dieser Fisch. Und Maxi war nochmal ganz anders, denn er redete nicht. Er redete nie. Das hatte uns Marlon erklärt. Meine Schwester hatte es sich aber anscheinend zur Mission gemacht, ihn solange zuzulabern, bis er sie bat, still zu sein, und damit redete. Allerdings hatte er noch keinen Ton gesagt, aber Tess gab so schnell nicht auf.

Heute aber war Samstag, der Tag vor dem großen Spiel um den Teufelstopf, und wir waren natürlich wieder alle am Fluss. Die anderen trainierten zusammen mit Socke, dem Hund von Leon und Marlon, und Tess und ich hatten uns mal Willis Radio genauer angeschaut und irgendeinen Sender gefunden, welcher Rockmusik spielte. Während wir da saßen und den Klängen von Oasis' "Wonderwall" lauschten, hatten die anderen es geschafft, sich zehnmal zuzupassen, ohne dass Socke den Ball bekam. Natürlich brachen sie sofort in lautes Jubelgeschrei aus und rannten wie irre über die Wiese.

Als sie damit fertig waren, versammelten wir uns zusammen mit Willi unter einem großen Baum und tranken Apfelschorle, welche der Trainer irgendwie immer mit hatte, wenn er bei den Wilden Kerlen war. Fabi forderte uns auf uns vorzustellen, dass die Unbesiegbaren Sieger gerade verdursteten, weil Willi ja seinen Kiosk nicht betrieb. Das klang schon lustig und sogar Willi musste schmunzeln.

Den Tag wollten die anderen noch auf Camelot, dem Baumhaus von Juli und Joschka, ausklingen lassen und so fuhren wir dorthin.

Als wir den Garten betraten, staunte ich nicht schlecht: "Boah, das ist ja groß. Und das hast du ganz alleine gebaut?"
Juli neben mir grinste. "Naja, ich hatte schon Hilfe von Mama und Joschka, aber ja, das meiste habe ich gebaut. Wartet nur, bis ihr drin seid."
"Na dann los, warum stehen wir hier denn dann noch so sinnlos rum?", meckerte Tess und lief uns allen vorraus.

Das Baumhaus war wirklich der Hammer und wir versammelten uns im Innenraum. Leon wollte gerade anfangen zu reden, da hörten wir die Geräusche von Willis Mofa und gingen raus, um sehen zu können, was Willi hier trieb.

"Kreuzkümmel und Hühnerkacke, ist dein Wohnwagen abgebrannt?", schrie Juli neben mir so laut, dass mir gefühlt die Ohren abfielen. Genervt sah ich ihn an, musterte dann aber Willi und konnte Juli dann doch verstehen: Willi hatte sein Mofa komplett vollgeladen mit dem komischsten Zeugs, zum Beispiel war ein Weihnachtsbaum-Einnetz-Tunnel dabei und mehrere Säcke Federn.

Willi sah zu uns auf und sagte: "Nee, schlimmer. Der Dicke Michi greift an, und zwar heute noch."
Was wollte denn der Dicke Michi jetzt, gegen den spielten sie doch erst morgen, oder? Ich verstand diese komischen Kinder nicht und irgendwie wollte ich das auch nicht.

"Bedankt euch bei denen da, die haben mich noch rechtzeitig gewarnt", sagte Willi da und deutete hinter sich, wo jetzt Raban und Joschka erschienen und ebenfalls Sachen mit sich rumschleppten. "Aber jetzt bereiten wir denen einen gebührenden Empfang!", rief Willi und erklärte dann, was er mitgebracht hatte. Tess half sofort dabei mit, alles aufzubauen, und ich ging erstmal zu Raban und Joschka.

"Da habt ihr es euch ja doch nochmal überlegt, find' ich toll", sagte ich und klopfte Raban auf die Schulter. Da tauchte Juli neben mir auf und fragte verwirrt: "Hä? Wusstest du, dass die beiden bei den Fettwänzen waren?"
Ich wollte gerade antworten, da laberte Joschka mir dazwischen: "Ja, wir haben sie und Tess am Montag getroffen und da hat Elisabeth gesagt, dass wir wiederkommen sollen und heute wollten die Camelot angreifen und Juli, die können das doch nicht machen! Deswegen sind Raban und ich zu Willi gerannt und es tut mir leid, wirklich." Joschka schien total verzweifelt und auch Raban sah uns unsicher an und entschuldigte sich.
Juli war anscheinend komplett überfordert und sagte nur: "Äh ja, ist schon ok. Ihr habt es wieder gut gemacht, indem ihr uns gewarnt habt, los kommt, wir gehen mit aufbauen."

Als alles aufgebaut war und alle sich auf ihren Posten befanden (Tess stand Fabi zur Seite und ich hockte neben Maxi und Juli), kamen die Unbesiegbaren Sieger um die Ecke und der Dicke Michi laberte irgendwelche blöden Sprüche, ehe seine "Freunde" angriffen. Die ersten wurden von Markus und Jojo ausgeschaltet und die nächsten machten Juli, Maxi und ich platt. Tess und Fabi erledigten Sense, welcher dann halb heulend in einer Wanne voller Dreck lag.

Dann griff der Dicke Michi an und wollte Camelot zersägen. Na toll.
Allerdings bekam er Eimer voller Honig ab (woher hatte Willi so viel Honig?) und dann Federn und sah dann aus wie ein unförmiges Huhn.

Aber dann ließ er die Bombe platzen: "Willi versteht nichts von Fußball, der ist doch nie'n Profi gewesen! Fragt ihn selbst. Ey Willi, komm raus und sag', was du wirklich bist!"

Willi kam hinter einer Ecke hervor und bestätigte Michis Worte. Man sah den Kerlen an, wie enttäuscht sie waren und Leon und Fabi schickten ihren ehemaligen Trainer sauer weg. Die Unbesiegbaren Sieger machten sich ebenfalls aus dem Staub, worüber Tess sich erstmal kaputtlachte, vor allem, weil Sense immer noch am Jammern war. Unsere Freunde fuhren geknickt nach Hause und auch wir wollten nicht länger Juli und Joschkas Garten in Beschlag nehmen. Also verabschiedeten auch wir uns und traten den Heimweg an.

Was würde morgen passieren?