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Die FF enthält Depression, Sozialphobie, Selbstmordwünsche, Selbstverletzung, Selbstverstümmelung und Einsamkeit

Lesen auf eigene Gefahr

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                                    Everbody needs a friend.

                       Even all the monsters underneath your bed

                                             Purple, Rockit Music

Hyunjin saß alleine vor dem Fernseher. Unter ihm spürte er den flauschigen Teppich, seine Knie an sich gezogen, den Kopf ruhend auf seinen Kniescheiben, gebannter Blick auf die Pixel. Der Inhalt des Fernseher interessierte ihn nicht, sondern das was Menschen eigentlich gerne überspringen wollten: die Werbung. Inmitten dieses Werbechaos, gab es eine einzige Werbung, die für ihn eine Schatzqualität erreicht hatte. Wann immer er sie sah, dann wurde sein Herz ganz schwer, so schwer wie es sich sonst fühlte, wenn er sich wieder seiner Einsamkeit bewusst wurde. 

Die Werbung über die Love Kids.

Um die besagten Love Kids handelte es sich um lebendige Liebespuppen, die auf ihre Besitzer programmiert waren. Sie schenkten ihrem Besitzer Liebe, Befriedigung und Freundschaft. Nur die reichsten Leute konnten sie sich leisten und so Hyunjin nicht. Der schwarzhaarige Junge hatte kein Geld für so ein wundervolles Geschöpf. Er träumte ständig eins zu haben, doch für ihn war ein Love Kid kein Eigentum, für ihn würde es ein Freund sein. Ein Freund, welcher er so sehr benötigte. Hyunjin war ein Schlachtfeld. Gezeichnet von Depressionen, Angststörungen und Traumata nahm er die Welt ganz anders war. Er spürte jede Narbe in sich, die über seinen verletztes Inneres pochte, sie erinnerte ihn jeden Tag an die schlimmen Sachen, die ihm widerfahren waren. Eine schreckliche Geschichte, zu der Hyunjin vergebliche ein Ende suchte. Was würde er alles dafür geben, sein Gesicht in einen vertrauten Körper zu versenken, wo er Weinen konnte, wo er über seinen Schmerz sprechen konnte, wo er einfach nicht der Ignorante spielen musste, der ständig sagen musste, dass es ihm gut ging. Einfach jemand, der für ihn da war und diesen Kampf gegen seine psychischen Krankheiten etwas leichter machte.

Auf der Bildschirmfläche erschien seine heißgeliebte Werbung. Als erstes sah man immer Seungmin, ein Mitarbeiter der Firma, die Love Kids erstellte. Hyunjin konnte schon seine Dialoge auswendig, er musste nur seine Lippen leicht bewegen und es kamen die Worte raus, die auch aus Seungmins Mund kamen. Er hatte jedes Detail von Seungmins Gesicht eingeprägt, als würde er ein Freund sein. Seungmin beendete seine Ansprache und die Kamera zoomte neben ihn, wo Chan, ein Love Kid saß. Hübsch und zärtlich lächelte er in die Kamera. Auch das Gesicht war Hyuniin mehr als nur vertraut. Er sah es oft in seinen Träumen, gemeinsam mit Seungmins. Die beiden waren seine Retter, so weit man die beiden Personen als Retter bezeichnen kann, weil sie einen Werbung frei geschalten hatten. Jeder andere würde Hyunjin als besessen von der Werbung bezeichnen, er hatte schon einiges von seinen Eltern früher anhören müssen, doch als sie sahen, dass diese paar Sekunden Hyunjins Leben ein bisschen verbesserte, akzeptieren sie es. Sie wussten nicht, was sie nur mit ihrem Sohn machen konnten. Sie konnten ihn nicht von seinen Schmerz und seinen dunklen Gedanken befreien.

Sie hatten mitbekommen, dass ihr Sohn keine Freunde hatte. Dass er ständig zu Hause war und weinte. Sie hörte ihn nachts in seinem Zimmer weinen. Auch dagegen waren seine Eltern machtlos. Sie konnten ihm keinen Freund herbeizaubern und ihren Hyunjin retten. Zu oft haben sie gelesen, dass Einsamkeit den Tod beschleunigte. Konnten sie einfach akzeptieren, dass ihr Sohn ein paar Jahre früher starb an der Diagnose eines einsamen Herz? Sie sahen wie sehnsüchtig Hyunjin den Love Kid im Fernseher anschaute und sie würden ihre Organe verkaufen, um so Jemanden für Hyunjin zu kaufen. Das war allerdings nur ein Traumdenken.

„Ich hab dich lieb, Seungmin", meinte Chan und lächelte Seungmin an, im Stillen sprach Hyunjin dem Love Kid nach. Seine Einsamkeit schlug ihn mit aller Kraft, was sie besaß in Hyunjins Inneres. Es war ein feiner, kalter Schmerz. Jedes Mal so widerlich, jedes Mal so schwer zu ertragen, wenn er es nicht länger schaffte sie zu verdrängen. Was stimmte nur mit ihm nicht, dass er keine Freunde finden konnte? Er war sprach nicht viel, war in sich gekehrt, doch das bedeutete nicht, dass er allein sein wollte. Hyunjin hatte genug seit Jahren alleine zu sein. Er hatte genug den einsamen Wolf zu spielen, der insgeheim ein Rudel suchte, das ihn liebte und ihn schätzte.

„Schaust du wieder die Werbung, Schatz?", fragte seine Mutter sanft, die Hyunjin wieder vor dem Fernseher sah. Hyunjin drehte den Kopf zu ihr, die braunen, sanften Augen wässrig und mit Tränen gefüllt. Er nickte. „Eomma? Was...was stimmt nur mit mir nicht? Wieso...finde ich keine Freunde, Eomma?" Und Hyunjins Tränen brachten Hyunjins Mutter fast zum Weinen. Er wusste wie sehr ihr Sohn litt, sie spürte seine Trauer. Sie kniete sich neben ihn hin und umarmte ihn. „Oh Schatz", flüsterte sie und drückte ihren Sohn an sich. Hyunjins ganzer Körper bebte, wurde von einer heftigen Weinkrampft gepackt. „Wenn ich nur könnte, dann würde ich dir einen Freund schenken." Hyunjin weinte weiter. Ihm war alles zu viel. Die Einsamkeit verstärkte seine Depressionen und seine Wunsch sein Leben zu beenden schwoll wieder zu einem bösen Monster an, was ihn wieder für Stunden jagen wird, bevor Hyunjin es irgendwie schaffte sich für eine Weile zu verstecken. „Eomma? Ich bin..nicht gern am Leben...." Hyunjins Mutter strich ihm sanft über das Haar. „Ich weiß, mein Schatz..." Seit Jahren wusste sie, dass ihr Sohn lieber tot wäre und sich selbst verletzte. Sie und ihr Ehemann hatten Hyunjins Narben an den Unterarmen gesehen, der verräterische Geruch von Blut nachdem Hyunjin seine zerschnittener Haut gesäubert hatte.

Die Werbung endete und wechselte sich mit einer Werbung über ein Küchengerät ab. Das Ende seines kleinen Schatzes hatte er nicht bemerkt, da er durch sein Geschluchze Chans und Seungmins Worte nicht mehr hören konnte. „Hyunjin? Was möchtest du heute essen? Soll ich dir dein Lieblingsessen kochen?" Nur das konnte Hyunjins Mutter ihm schenken. Das einzige, was in ihrer Macht stand und Hyunjins Laune etwas verbessern konnte. Leider hatte leckeres Essen einen geringen Wert im Gegensatz zu einem Freund. Hyunjin nickte nur unter Tränen. Seine Mutter gab ihm einen sanften Kuss auf den Kopf und löste sich von ihm. 

Yo Kiddos :) Dieses Mal bin ich mit etwas ganz Altem am Start :'))

1. Die FF ist eine normale Dramastory mit Fluff, also kein kranker Mist wie sonst (Es kommt auch kein Smut vor). Ich wollte einfach mal wieder eine Dramastory wie früher schreiben :'D Seid ihr gar nicht mehr von mir gewöhnt, oder? :'DD Also lasst euch nicht vom FFnamen irreführen :') Wieso sie so heißt, werdet ihr schon noch erfahren

2. Die Idee zu den Love Kids hatte ich damals schon in 'Chandsome', die ich in 2020 geschrieben hab (Und glaubt mir, das ist das Gegenteil von der Story hier, da passiert wirklich abgefuckter Mist. Ich wollte zwei unterschiedliche Storys zu einer Erfindung von mir schreiben :'D)  Nur am Rande: Love Kids sind organisch, also es sind keine Roboter. Sie können Nahrungsmittel verdauen, bluten usw

Sonst haben mich für die FF Springtrap von Five Nights at Freddy's, Mitty und Irumyuui von Made in Abyss und vor allem von Chaak, einem own character (Ein Lamagremlin) von mir, der 'Kampf' repräsentiert. Kampf gegen traumatische Erinnerungen, die er erlebt hat. Je mehr er von anderen Menschen verletzt wird, desto verletzter wird sein Körper und die Wunden verheilen nicht. Er trägt Schmuck, der seine Freunde repräsentiert. Ka, ob ihr den sehen wollt, um ihn euch vorzustellen. Wenn ihr wollt, kann ich eine Zeichnung am Ende der Story rein packen.

Keine andere Geschichte hat mich bisher mehr zum Weinen gebracht als die :')) Außerdem ist sie kurz

Die FF ist für alle, die keine Freunde haben und sich einsam fühlen


My friend is a sponge (Hyunlix FF)Where stories live. Discover now