Kapitel 10 - Wie verhaftet

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,,Alles okay?" hakte Adrien nach einer unheimlich langen Stille nach und brachte mich dazu zu realisieren wie lange ich gerade keine Antwort auf seine Aussage gab. Irgendwo mochte ich es nicht, dass er mir "befahl" mich von irgendwem fernzuhalten, aber vermutlich war es eher eine Empfehlung. Zusätzlich verunsicherte mich der Gedanke, mit dem ich mich versuchte zu beruhigen, dass es hier in der Gegend sicher zwei Edens geben würde. Es fühlte sich an wie eine Selbstlüge, die ich mir vorredete. Der Name war so unheimlich selten.

,,Natürlich." antwortete ich. ,,Es hatte mich nur verwirrt, dass du mir Dinge "vorschreiben" möchtest." erklärte ich ruhig. Kurz nahm er sich Zeit und schüttelte schließlich mit dem Kopf. ,,Nein, ich möchte dir nichts vorschreiben. Es ist nur, dass der Typ nie mein Freund war und er macht überall Ärger. Jeder von ihnen tut es." erzählte er mit einer angenehmen Stimme. Seine schwarze Wolke war wie weg geblasen. Ich nickte verständnisvoll und machte Andeutung dazu die Tür gleich öffnen zu wollen. Dies verstand er und tat es mir gleich. 

Die Schule war klein, aber auch zu groß um mich innerhalb einem Tag auszukennen. Die Nervosität schoss mir sofort hoch. Zuvor bemerkte ich sie eher als ein unterdrücktes Gefühl, aber ich war zuversichtlich das ich das alles hier schaffen würde. Nun bekam ich es mit der Angst und der nervigen Fragerei "Aber was wenn.." zu kämpfen. Auch Adrien bemerkte meine nervöse Haltung. Ich wippte leicht hin und her während ich wartete das er aussteigt, doch bekam nicht einmal richtig mit, wie er schon bereits eine Weile neben mir stand. ,,Das wird einfach, okay? Manche werden sicher genauso neu sein wie du. Mach dir kein Kopf." sagte er mit einer sanften Stimme die mir Sicherheit gab und nickte mir noch zusätzlich zu. 

,,Sicher." sprach ich zögernd mit einem leichten Lächeln auf meinen Lippen. In diesem Moment war ich tatsächlich dankbar, dass noch eine Person mit uns wohnt und ebenfalls diese Schule besucht. Adrien war wirklich ein lieber Mensch und ich bin froh darüber, dass er mir mit allem hilft. Ich meine, er hätte auch ein totales Arschloch sein können. Aber das war ich wohl eher am Anfang zu ihm.

Ich tapste vorsichtig hinter Adrien her und folgte ihm in das Gebäude hinein. Es roch nach diesem typischen Geruch, den Schulen immer mit sich trugen. Genau wusste ich nie, wie man ihn beschreiben sollte, jedoch denke ich das viel der Geruch von Menschen und derer Parfüms oder Deos ausmachte. Am morgen roch es noch ein wenig nach Putzmittel und frisch geputzten Boden. Danach entwickelte es sich zu einer Mischung aus allem zusammen und verbrauchter Luft.

Die Wände hatten an manchen Stellen irgendwelche Flecken, aber ich denke das waren Reste von Taten die für ein Leben bleiben würden. Alles war in bläulichen, schwarzen und weißen Sachen eingerichtet oder bemalt. Alles wirkte eher ein wenig düster und heruntergekommen. Ich hatte auch nichts besseres erwartet. Die grauen Fließen hatten weiße Punkte auf sich. Eine Sache die mich schon direkt nerven würde, auch wenn es so etwas kleines war. Denn diese Art von Fließen mochte ich noch nie. Sie gaben mir direkt die Gefühle und Vibes von Schulen oder Ärzten. 

,,Du hast deine Klasse schon bekommen, richtig?" fragte Adrien mich und ich nickte als Antwort. Direkt während dem letzten Anruf mit der Frau aus dem Sekretariat. Eine Frau mit sehr schrulliger und piepsiger Stimme, die vermutlich Tausende Gläser zersprengen könnte, wenn sie in hohen Tönen singt. ,,Es müsste eine B-Klasse gewesen sein." murmelte ich unsicher vor mir her. Es überraschte mich das der Fragenstellende vor mir, mich tatsächlich verstand, da er nun kurz still war und schließlich verständlich mit dem Kopf wackelte. Ohne weiteren Worte lief er los, aber deutete an, dass ich ihm folgen sollte. Die Schule sah immer mehr nach der Schule aus, die Tessa und ich über Fotos wie Detektive bis aufs letzte Haar durchsuchten. Trotzdem wusste ich nicht wo irgendwas war. Ironisch oder?

Tessa hatte mir im übrigen einen guten Start in die Schule gewünscht, mit der Anmerkung das ich 'Ausschau' halten sollte und ich wusste was sie damit meinen würde. Und zwar verlangte sie, dass ich ihren neuen Zukünftigen suche. Verrückt! Als wenn ich sie mit irgendeinem verkuppeln würde, wenn mein Plan das komplette Gegenteil war. Exakt mit niemanden richtigen Kontakt zu haben außer mal was zu verliehen oder mal für zwei Sekunden zu reden, wenn es nicht anders gehen würde. Aber sicher nicht einen Fragenbogen für 'Wer ist der beste Freund' verteilen und ihnen verschiedene Punkte geben je Antwort.

Nach ein paar Treppen kamen wir in einem Flur an und ich konnte deutlich die verschiedenen Klassennamen an der Wand erkennen. Hoffentlich saßen noch nicht alle an ihren Plätzen und waren nicht bereits voll im Unterrichtsfieber. ,,Keine Sorge, ich helfe dir." flüsterte Adrien mir leicht zu und klopfte dann mit sanften Schwingungen gegen eine Tür, die direkt neben uns stand. Oh mein Gott, mein Klassenzimmer war gerade die ganze Zeit direkt neben mir? Wieso klopfte er direkt? Warte doch auf mich! 

,,Entschuldigen Sie?" hakte er ruhig nach und ein Mann der vermutlich ca 20 Jahre alt sein musste, denn er sah ziemlich jung aus, blickte zu uns. ,,Hier hat sich eine Schülerin ein wenig verlaufen." erklärte Adrien seine Störung und brachte den Mann nun aufzustehen. ,,Oh! Sie müssen die neue Schülerin sein." ertönte dieser sofort als er mich neben ihm entdeckte. Kurz schluckte ich, doch dann nickte ich zügig. ,,Danke, Mister Dankworth. Nun schnell in Ihr Klassenzimmer bevor Misses Aether Ihnen mehr Ärger bereitet, als Ihnen lieb ist." schmunzelte der scheinbare Lehrer? Jedenfalls verhielt er sich so. Ich war verwirrt, denn er wirkte so unglaublich jung? 

Adrien nickte und legte stärkend kurz seine Hand auf meine Schulter. Danach verschwand er in den Flur hinaus, während ich nur weitere Schritte in das Klassenzimmer brachte. Neugierige Blicke verschluckten mich sofort. Es fühlte sich schon beinah wie ein Verhör an oder wie als wäre ich bereits wegen Mord verhaftet worden. 

,,Miss Addams, richtig?" fragte der Lehrer mich aufmerksam und ruhig. Mit einem nicken bestätigte ich seine Vermutung, die er zuvor in einem seiner Papiere entnahm. ,,Das hier ist Alicia Addams. Bitte behandelt sie gut und versucht sie Miteinzubinden." sagte er lautstark, jedoch mit einem herzhaften Lächeln. Dankbar das ich mich nicht selbst vorstellen musste, wurde die Aufmerksamkeit nach kurzer Zeit sowieso von mir genommen. Ein wenig verwundert war ich, da ich irgendwie nun doch wie eine 'neue' wirkte, statt wie eine die dazu kam wie andere auch. 

,,Oh, Mister Jackson. Bitte versprechen Sie mir, dass sie es endlich schaffen ab heute das Jahr pünktlich täglich anzutreten. Ich bin mir sicher Sie wurden pünktlich geweckt." 

Nun sah ich ebenfalls zur Tür neben mir und ich schluckte. 

Daylight | xahmyacho [a Vampire Story]Where stories live. Discover now