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POV: Mexi
Wir liefen durch die Innenstadt, Rezo immer noch meine Hand haltend. Bis jetzt haben wir uns eigentlich fast nur über Schule unterhalten. Aber es ist egal, worüber wir reden, ich will nie nie wieder weg von diesem Zeitpunkt. Ich könnte eigentlich für immer mit ihm Händchen haltend durch Aachen laufen. Okay, stop it Mexi, du bist nicht ohne Grund ausgezogen, außerdem kennst du ihn erst seit heute Morgen. Und obwohl wir uns erst so kurz kennen, hatte dieser blauhaarige Dude mein Herz mehr als Tom Holland, und das muss definitiv was heißen. Egal was er erzählte, ich könnte ewig zuhören. Rezo schien ich seinen Spaß zu haben, denn er fühlte seine Rolle als Tourguide mehr als jeder Tourguide, und er versuchte soviel wie möglich zu allem zu erzählen. Sehr cuter Anblick (kann man das so sagen?).

Vorm Elisenbrunnen setzten wir uns auf eine Bank, Rezo hat mich gefragt, was ich so an Musik höre. Jetzt war es Rezo, der mir zuhörte während ich vom Thema Musik ins Thema Podcast überleite. ( ka ob des Deutsch ist, es ist einfach zu spät🥲) Irgendwie schien er wirklich an dem interessiert zu sein, was ich so von mir gebe, denn er stellte immer mehr Fragen, zum Beispiel ob ich Hobbys habe. Vielleicht sollte so eine Frage normal sein, aber ich bin von Gleichaltrigen nur noch Beleidigungen gewohnt, weshalb ich die Zeit mit Rezo umso mehr genoss. Ich erzählte ihm, dass ich Fußball spiele, und ich erfuhr über ihn dass er Gitarre spielt und seine erste Gitarre schon mit 6 bekommen hat. Er wollte mehr über mich wissen, aber ich rede nicht so gerne über mich, weshalb ich dem Großteil der Fragen auswich und selber Fragen stellte. Ich erfuhr, dass er fast alles an Musik hört, Vegan ist, Hunde liebt und so gut wie alle Haarfarben schon getestet hat. Außerdem erzählte er mir, dass er pan ist. Ich fand das wirklich interessant, weshalb ich fragte: „Und wie war das, als du dich geoutet hast?" „Eigentlich haben das alle sehr entspannt hingenommen, ein paar wenigen musste ich auch erklären, was das überhaupt bedeutet, aber ich wurde deshalb nie beleidigt oder sowas." , antworte Rezo. „Cool, an meiner alten Schule war das etwas anders, ein Grund weshalb ich umgezogen bin." , sagte ich. Ich wünschte, an meiner alten Schule wäre man auch so locker damit umgegangen. „Inwiefern anders?", fragte Rezo. Oh Gott. Sollte ich ihm alles erzählen? Er würde mich nicht verurteilen, ich kann ihm vertrauen, das weiß ich, das strahlen alleine seine Augen aus. Aber irgendwas in mir hindert mich daran, es ihm zu erzählen. „Ey, wenn du nicht drüber reden willst, musst du nicht, okay?",  riss Rezo mich aus meinen Gedanken. „Nein, alles gut, ich überlege grad wie ich es erzählen soll", okay, durchatmen, du schaffst das.
Also erzählte ich Rezo alles, von meinen „Freunden", meinem Outing und der Mobbing-Hochphase, bis jetzt zum Umzug. Während ich erzählte merkte ich, dass ich das ganze selber so gut wie fast garnicht verarbeiten konnte in der letzten Zeit, weshalb sich langsam Tränen anbahnten und meine Stimme etwas zitterte. Rezo merkte das, nahm meine Hand und drückte sie etwas fester. Dankbar lächelte ich und erzählte weiter.

POV: Rezo
Je länger Mexi von seiner alten Schule erzählte, umso froher war ich, dass Mexi jetzt hier bei mir war. Hört sich vielleicht ein bisschen komisch an, aber ich habe Mexi jetzt schon so ins Herz geschlossen. Ich will mir gar nicht vorstellen, was seine Klasse noch mit ihm gemacht hätte, wäre er nicht umgezogen. Er schien auch sehr froh über den Umzug. Als er fertig war, sowohl mit erzählen als auch mit seinen Nerven, versicherte ich ihm: „Keine Sorge, bei uns ist alles anders, an unserer Schule wurde noch nie jemand gemobbt. Und solange ich bei dir bin, wird es niemand auch nur wagen, dir etwas anzutun, versprochen."

Hii, ich weiß es hat niemand gefragt, aber ich lebe tatsächlich noch. Nach einem zweitägigen Nervenzusammenbruch (Ich weiß selber nicht warum, aber ich hab random angefangen zu heulen und konnte nichts mehr machen gefühlt💀) und einer wundervollen Schreibblockade bin ich wieder zurück mit einem Kapitel .  Aber mir gehts wieder gut, ich hoffe euch auch, und wenn nicht, es wird besser, vertrau mir.  Es ist kurz vor zwei, ich glaub ich sollte schlafen gehen 😴 also:
Bis bald, passt auf euch auf und danke für 81 Reads <33

Classmates (Rezofy) Where stories live. Discover now