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Jack:

Die Schläge wurden immer heftiger.
,,So noch einmal. Wo ist sie?", fragte mich eine bisher unbekannte Stimme. Ich konnte nichts sehen, denn meine Augen waren verbunden. Ich schmeckte das Blut, welches von meiner Nase in meinen Mund tropfte, auch an meine Lippen waren aufgeschlagen.
,,Hah, glaubst du wirklich ich würde das so nem Dreckskerl wie dir sagen?"
Nach diesem Satz hätte ich mir am liebsten die Zunge abgebissen, denn daraufhin folgten fünf heftige Schläge in den Bauch.

Wäre ich nicht gefesselt, hätte ich diesem Idioten schon längst eine verpasst.
,,wir können das hier den ganzen Tag machen.", sagte er mit einer belustigten Stimme. Er klang gar nicht müde, dann konnte ich schon mal davon ausgehen, dass es nicht der war, der die Schläge verteilt.
,,Das wäre mir doch ein Vergnügen."
Zwei weitere Schläge in mein Gesicht folgten. Langsam ging mir die Kraft aus.
,,Alice renn so weit du kannst..."
Flüsterte ich mit letzter Kraft. Wenige Sekunden darauf wurde ich ohnmächtig.

Alice:

,,...aber ich sag es dir, ich bin mir sicher es war nicht angefertigt!"
Gloria hörte einfach nicht auf zu reden. Ich wartete nur mehr darauf das es 22:00 Uhr wurde, damit ich ihr sagen könnte, ich müsse jetzt unbedingt schlafen gehen. Seit einer halben Stunde kam ich nicht mehr zum Wort.
,,Und was denkst du so über meine Theorie?"
Wortlos starrte ich sie an, ich hatte überhaupt keine Ahnung, was sie gerade gesagt hatte.

,,Tut mir leid, was?"
Sie lächelte freundlich.
,,Wegen den Morden. Ich hab da so ne Theorie...wusstest du, dass alle Opfer durch einen Kopfschuss getötet worden sind? Ich hab da so ne Theorie, dass es ein Zeichen oder so sein sollten. Verstehst du?"
Mit großen Augen starrte ich sie an.
,,D...das ist schlau wirklich...bist du von ganz alleine drauf gekommen?"
Sie wurde rot.
,,Ja hab mir nur so ein paar Gedanken darüber gemacht."
Sie war eine kluge Frau, das musste man ihr lassen.
,,Solche Leute wie dich, könnten wir bei der Polizei gebrauchen."

Verlegen lächelte Gloria. Warte...es könnte wirklich an dieser Theorie etwas dran sein. Vielleicht sogar etwas großes!
,,G..Gloria es tut mir leid, aber ich muss morgen noch etwas wichtiges erledigen. Das Beste ist, wenn ich jetzt schlafen gehe!"
Schnell stand ich auf und verließ im Schnellschritt die Bar. Als mich Gloria nicht mehr sehen konnte, fing ich an zu rennen.

Kurz überlegte ich ob ich Jack bescheid sagen sollte, doch dann entschied ich mich dafür ihn einfach in Ruhe zu lassen. Mit Höchstgeschwindigkeit rannte ich in mein Zimmer und suchte meinen Laptop. Kurz war ich am verzweifeln, weil ich ihn nicht finden konnte, doch dann nach einer ewigen Suchaktion, fand ich ihn in meinem Koffer. Blitzschnell klappte ich ihn auf und tippte auf der Tastatur herum.
,,Bingo!"
Schrie ich fröhlich. In den letzten 24 Stunden gab es ein weiteres Opfer von dem Serienmörder und wieder wurde es durch einen Kopfschuss getötet. Als ich jedoch den Namen des Opfers sah blieb mein Herz stehen.

‚Daniel Johns' geliebter Ehemann und Detektiv.

Ich hatte das Gefühl etwas großem auf der Spur zu sein. Ich durfte jetzt nicht locker lassen! Über eine halbe Stunde schaute ich mir alles genau an. Jeden Verdächtigen, jedes Opfer, ja...ja sogar die Familienmitglieder der Opfer, doch ich hatte keinen Erfolg.,
„Nichts ergibt einen Sinn!"
Ärgerte ich mich.
,,Denk nach....Herbert, Oskar, Werner, Andrew, Rae und Daniel..."
Ich strengte mich echt an, doch ich kam einfach auf nichts. Plötzlich kam ich auf eine Idee.
,,Jack!"
Mir war in diesem Moment egal, ob Jack sauer auf mich war oder nicht. Normalerweise würde ich so eine Aktion nicht bringen, doch es war ein Notfall!

Ich nahm meinen Zweitschlüssel und sperrte seine Zimmertür auf. Alles war dunkel, die Vorhänge waren zugezogen und das Bett unordentlich.
,,Jack raus aus den Federn, ich brauche deine Hilfe!"
Gab ich laut vor, in der Erwartung, dass er aus seiner Höhle herausgekrochen kommt und mich wenigstens ansieht, doch das Zimmer blieb leblos.
,,Jack wenn du jetzt nicht mit mir redest dann zieh ich dir deine Decke weg, mir egal ob du drunter nackt bist!"

Dies war mir ganz und gar nicht egal, aus diesem Grund hoffte ich, dass Jack mir wenigstens das kleinste Lebenszeichen gab, doch immer noch war keine Reaktion zu sehen. Nun wurde ich misstrauisch, deswegen riss ich die Decke weg und sah ein leeres Bett.

,,Jack?!", schrie ich in meiner Verzweiflung. Schnell rannte ich in mein Zimmer, nahm meinen Laptop und rannte hinunter zur Rezeption. Alles war dunkel und still. Keine Menschenseele war zu sehen oder zu hören...plötzlich hörte ich Schritte hinter mir.Zuerst dachte ich es sei Killian, doch die Schritte hörten sich an, als wären es Stöckelschuhe. Ruckartig drehte ich mich mit meinem Laptob in der Hand um und erblickte Gloria.
,,Gloria! Gut das du hier bist! Es ist wichtig!"

Jack:

Immer noch war ich mit verbundenen Augen in irgendeinem verschissenem Raum. Seit geschätzten 10 Minuten, hatte ich mein Bewusstsein wieder erlangt, doch genau wusste ich es nicht, denn mein Zeitgefühl war komplett am Arsch. Nach einer Zeit hörte ich, wie sich eine Tür öffnete. Sofort biss ich die Zähne zusammen.
,,Soso...der liebe Mr. Williams ist also wieder bei Bewusstsein.", fragte mich die Stimme von vorhin.
,,Tja ich will doch nicht die Party hier verpassen.", gab ich spöttisch von mir. Mein Gesicht war schon seit langem wie gelähmt, aus diesem Grund fiel es mir schwer irgendwelche Gesichtsausdrücke zu machen.

,,Junge eins muss man dir lassen...du hast Mut."
Nun spürte ich wie er direkt vor mir stand.
,,Was willst du? Ich sag dir nicht wo Alice ist! Vergiss es."
Meine Stimme war wütend. Zu wütend vielleicht...
,,Oh, das musst du auch nicht mehr. Ich habe einen Spion losgeschickt, jemanden den du vielleicht sogar kennst..."
Ich war verwirrt, von was, oder besser gesagt von wem sprach er?
,,Sie ist eine sehr hochangesehene Frau...wunderschön und hat einen sehr, sehr guten Geschmack was Kleidung betrifft."
Mein Herz blieb stehen, ich wusste sofort wen er meinte.
,,Gloria..."

The woman- and the traitorWhere stories live. Discover now