capítulo dos' honorable guests

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Es herrschte Chaos in der Bar Tasca.

Señor Fernando und Señora Rosy kehrten vor drei Tagen wieder zurück nach Teneriffa. Ihre beiden Söhne sollten heute wieder zurück nach Hause kehren, was die beiden Eltern natürlich aus dem Häuschen brachte. Dementsprechend scheuchten sie nicht nur mich, sondern die komplette Belegschaft, durch die Gegend und ließen uns Sachen machen, um die Ankunft ihrer Söhne als perfekt gestalten zu können. Für mich reichte das Übernehmen des Lokals vor wenigen Tagen nicht aus, um mich nun vor den Aufgaben zu drücken, da sie mir nun soweit vertrauen, dass ich für sie sogar Botengänge machen musste.

Irgendwann konnte auch ich nicht mehr mit den ganzen Aufgaben mithalten und kommunizierte meinen Frust sehr offen mit Rosy, die das Ganze hier anführte:

»Señora Rosy, alles mit der Ruhe.«, lachte ich etwas müde. »Es wird alles in Ordnung sein. Es sind nur Ihre Söhne, die den Laden in und auswendig kennen und sicherlich das große Drum und Dran gar nicht bemerken. Das Einzige, was sie sicherlich wollen, ist hier zu entspannen. Darum, bei allem Respekt, sollten Sie nicht so viel darüber denken, es etwas langsam angehen und uns alle nicht ständig von A nach B zu scheuchen.«

Sie schaute mich für einen kurzen Moment wortlos an, bevor sie ihre Schultern hängen ließ und anschließend mit ihrem Kopf nickte. »Du hast Recht.«, stimmte mir zu. »Es ist nur, dass Pedro nach Langem endlich wieder hier sein wird und ich alles entsprechend perfekt haben möchte.«, erzählte sie mir und brachte mich leicht zum Lächeln.

»Ich bin mir sicher, dass er auch mit dem Minimum klar kommen wird.«, sprach ich ihr zu und lief gemeinsam mit ihr durch die breite Tür.

»So Unrecht hat sie gar nicht. Ich hab das Schlimmste hier schon mitbekommen.«, mischte sich der braunhaarige Junge vor uns in unsere Unterhaltung ein, den ich als den letzten und jüngsten González López einordnen konnte. »Papa hat mir schon erzählt, dass du völlig am Rad drehst und jeden einzelnen durch die Gegend schubst.«

»Und das nur, weil ich alles perfekt haben möchte. Du warst schon sehr lange nicht Zuhause, hijo.«, begründete Señora Rosy und umarmte ihren Sohn.

»Es ist schon alles perfekt.«, lachte er und erwiderte die Umarmung, bevor er sich dann anschließend aus der langen Umarmung löste und mich anschaute. »Pedro.«, stellte er sich nun persönlich bei mir vor und streckte mir seine Hand hin, die ich annahm und kurz schüttelte.

»Alejandra.«, stellte auch ich mich bei ihm vor und sah, wie er verwundert seine Augenbrauen hob.

»Dann lerne ich wohl gerade endlich die wunderbare Alejandra kennen, von der meine Eltern und Fer immer sprechen.«, sagte er und brachte mich schon leicht zum Schmunzeln.

»Wunderbar ist was anderes, aber ja. Freut mich wirklich sehr dich auch endlich persönlich kennenzulernen. Sonst hört man hin und wieder deinen Namen oder sieht dich im Fernsehen.«, erwiderte ich darauf.

»Sie haben schon vieles über dich erzählt.«

»Dann hoffentlich nur gute Sachen. Wobei ich mir bei Fer nie so wirklich sicher sein kann.«, dachte ich darüber noch einmal kurz nach und konnte mir sehr gut vorstellen, dass Fer sehr viel Mist über mich erzählen könnte.

»Nur Gutes. Besonders Fer. Immer wenn er von Zuhause wieder nach Barcelona kommt, schwärmt er über die unglaublichen Kroketten von Alejita.«, bestätigte er und erzählte mir eine Sache, die Fer bisher immer abgestritten hatte. »Sie sollen sogar besser als die von Mama sein, wovon ich mir gerne selbst ein Bild machen möchte.«

»Das sind sie auch.«, bestätigte Rosy und sah mich mit einem Lächeln an.

»Oh mein Gott! Das ist kein bisschen wahr. Das Rezept habe ich doch nur von Ihnen bekommen, Señora Rosy. Praktisch gesehen, sind die Kroketten von ihr«, schob ich alles auf sie und wurde leicht verlegen.

Bevor Rosy etwas darauf erwidern konnte, lief Fer auch schon durch die offene Tür. »Ihr könnt mir gar nicht glauben, wie sehr ich die Kroketten hier vermisst habe. Und nein, nicht die von Alejita!«, brüllte er schon fast durch das Lokal und schaute mich mit einem breiten Grinsen auf den Lippen an. Es dauerte keine Sekunde, in der ich direkt in seine offenen Arme lief und ihn umarmte. »Haben wir uns nicht erst letzten Monat gesehen?«

»Du musst wohl echt halluzinieren. Es sind schon drei Monate vergangen, du Genie.«, entgegnete ich ihm und löste mich anschließend aus der Umarmung. »Es ist echt schön dich wiederzusehen, Nandito.«, lächelte ich ihn an und drehte mich zu seinem Bruder. »Und es ist auch  echt schön dich kennenzulernen, Pedro. Da eure Mutter jemanden aus der Küche für einen Botengang abgezogen hat, fehlt nun einer in der Küche. Ich übernehme Beto's Stelle bis er wiederkommt und mich ablöst.«, sprach ich den letzten Teil zu Señora Rosy, die daraufhin mit ihrem Kopf nickte.

Ich schenkte ihnen noch einen letzten Blick, bevor ich auf dem Absatz kehrt machte und Richtung Küche lief. Dabei machte ich mir einen Zopf und lächelte meine Kollegen in der Küche an, die nach Señora Rosys Abweisungen auf Hochtouren arbeiteten. Da sie sich regelrecht in ihren Fluss befanden und ich sie dabei auch nicht stören wollte, suchte ich mir ein Plätzchen für mich und meine Kroketten.

»Kann ich dir helfen?«, tauchte plötzlich Pedri neben mir auf und sah mich mit einem entschuldigen Blick an, da ich bei dem Klang seiner Stimme kurz zusammenzuckten. »Perdon.«, entschuldigte er sich dann anschließend bei mir.

»Kein Ding.«, schüttelte ich meinen Kopf und nickte hinterher dann mit meinen Kopf. »Sicher, kannst du mir helfen. Ist es denn für deine mamá in Ordnung, dass du mir hier hilfst und nicht Draußen bist?«, harkte ich vorsichtshalber nach und bekam die Antwort, dass sie es nicht einmal merken würde. »So sicher wär ich mir nun nicht, aber du kennst sie besser als ich. Wasch dir dann die Hände.«

Gleich danach starten wir mit den Kroketten, die ich eigentlich nach dem Rezept seiner Mutter machte und ein paar Zutaten hinzufügte. Nebenbei lernte ich ihn durch ein paar Fragen ein Stück besser kennen, was andersherum ebenfalls funktionierte. Während im Hintergrund tatsächlich hoch konzentriert gearbeitet wurde, nahm ich meine eigene Lache war, die hauptsächlich durch seine Scherze entstanden.

»Sieh mal einer an! Was haben wir denn hier?«, tauchte nun Fer auf und stellte sich mit verschränkten Armen gegenüber der Kücheninsel. »Pedri, der beim Kochen hilft? Das ich das einmal noch erleben darf!«, neckte er seinem kleinen Bruder und schnitt dabei eine Grimasse, die einfach nur seltsam aussah. »Wie läufts bisher?«

»Er ist ein besserer Assistent als du, also...«, sagte ich und schenkte ihm einen leicht provokanten Blick. »läuft es momentan sehr gut.«

»Er und besser als ich? Ja, und ich bin der Papst.«, verdrehte er seine Augen und schnaubte anschließend. »Du kam jetzt nur, weil ich nie deine Anweisungen befolge.«

»Natürlich stört es mich, wenn ich dir hundertmal das Eine sage und du das komplette Gegenteil machst! Es gibt Gründe, warum ich das Hähnchen lieber Grillen und nicht im Ofen backen möchte. Aber nein! Fernando Jr. schmeißt das Huhn einfach in den Ofen und macht natürlich das Gegenteil.«, holte ich die alte Geschichte wieder hoch und war nun diejenige, die ihre Augen verdrehte. Seine Umarmung, wofür er extra herumkam, brachte das Huhn auch nicht mehr wieder, weshalb ich seine Arme abschüttelte und zur Seite trat. »Nein, Fernando. Ich wollte es gegrillt haben.«, betonte ich und ließ nicht unbemerkt, dass ich gerne meinen Willen hätte.

»Immerhin bin ich eine Hilfe. Bei ihm brennt schon ein Käse Sandwich an!«

»Junge, was–«

»Ich bin hier und schau, das hier nichts anbrennt. Jetzt lass ihn in Ruhe und verschwinde.« Daraufhin lachte Pedro, was seinen Bruder leicht grimmig schauen ließ. »Noch was oder warum stehst du hier wie bestellt und nicht abgeholt?«

»Ich verschwinde schon. Und Pedro gleich mit, weil papá möchte, dass wir ein paar Gäste begrüßen sollen.«, klopfte er seinem Bruder auf die Schulter, der nicht wirklich danach ausschaute, als wollte er seinem Bruder folgen. »Kommst du nachher auch raus?«

»Ich arbeite hier. Mit einer sehr hohen Wahrscheinlichkeit wirst du mich nachher dort sehen.«, nickte ich mit dem Kopf und winkte den Brüdern noch zu, bevor ich mich wieder den Kroketten widmete.

𝐜𝐚𝐧𝐚𝐫𝐲 𝐢𝐬𝐥𝐚𝐧𝐝 • pedriWhere stories live. Discover now