Kapitel 93 - Möglichst selbstsicher

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Harry öffnete die Tür und irgendwie zogen die dieses seltsame Begrüßungsritual ab, während Louis beweglich wie roher Blumenkohl im Flur herum stand und überlegte, wie er sich verhalten sollte, als Stephen bereit auf ihn zutrat.

"Hi.", Grüßte Louis und hob kurz die Hand.
"Hi?", Fragte sein Gegenüber missbilligend mit hochgezogenen Augenbrauen.

"Ja."
"Du entehrst deinen Dom?"
"Nein. Ich ehre ihn, indem ich mich ihm unterwerfe und dir nicht." Louis war stolz auf sich. Er hatte nicht ganz so haspeln wollen. Egal. Vielleicht hätte er noch ein trotziges Ätsch dran hängen sollen.

"Mich beschleicht das Gefühl, dass du mich nicht sonderlich magst. Aber die Eier in der Hose, mich anzusehen, solltest du dann schon haben."
Oops. Nö. Lieber nicht. Louis erzählte das lieber sehr selbstbewusst Stephens Hemdknöpfen. Und nun lief er auch noch rot an. Mist.

"Weißt du, Louis... Du bist interessant. Das muss ich dir lassen. Ich bedaure sehr, dich nicht als Erster gefunden zu haben."
"Das Bedauern kann ich keineswegs teilen. Ich bin sehr glücklich so."
"Und doch scheine ich dich so sehr zu interessieren q, dass wir sogar den Nachmittag zusammen verbringen."
"Eigentlich interessiert mich Leon mehr."
"Wieso? Ist meine Sklavensau dein Vorbild?", Fragte Stephen süffisant und Louis sah, dass Leon den Kopf etwas einzog, bevor er sich neben seinen Dom auf dem Boden im Wohnzimmer nieder ließ.

"Nein. Ich will wissen, was mit ihm passiert, wenn du dir einen neuen Sub suchst.", Sprach Louis und versuchte, sich möglichst breit hinzusetzen. Ellbogen auseinander, Beine etwas breit. Man sollte Raum einnehmen, hatte er gelesen, um selbstbewusster und willensstärker zu wirken. Wieso kam er sich dann dabei nur so affig vor?

"Wieso? Interesse an dem Posten? Für dich würde ich nicht lang brauchen."
"Ach? Und was würdest du mit mir machen?", Fragte Louis provokativ. Er wollte sich nicht in die Enge drängen lassen.

"Oh, das ist leicht. Süße, naive Boys, die für ein wenig Aufmerksamkeit vieles bereit sind zu tun, sind gewissermaßen meine Spezialität. Meist reicht es, sie einmal ordentlich durchzuficken und ihnen zu zeigen, wo ihr Platz ist. Danach sind sie schon bereit, sehr viel für einen zu tun. Danach muss man nur noch einige Feinjustierungen vornehmen und ruckzuck sind es spermageile Schlampen, die für einen geilen harten Fick alles tun würden."
"Und du verlangst ihnen dann alles ab?", fragte Louis und sah hoch. Es war faszinierend, wie sich Harry im Hintergrund hielt. Louis wertete das als positives Zeichen. Harry traute ihm das hier ganz offensichtlich zu.

"Ich verhätschel keine Sklaven. Meine Sau bekommt, was sie will und das ist eine harte Behandlung."
"Die süßen naiven Boys? Wollen sie die Behandlung? Oder nehmen sie sie, weil dass das einzige ist, was sie von dir bekommen können und sie eben dich wollen?"
"Gibt's da einen Unterschied?"
"Ja. Gibt es. Als guter Dom solltest du den kennen.", Gab Louis möglichst selbstsicher von sich.
"Hast du Spaß an Unterwerfung? Macht es dich geil, wenn dir einer sagt, wo es lang geht? Hast du das Gefühl, dir geht der Arsch von allein auf, wenn dir ein richtiger Ficker sagt, dass du seine kleine Schlampe bist? Hast du schonmal um einen harten Schwanz in deinem Loch gebettelt, weil du es brauchtest? Nicht einfach nur wolltest, sondern bräuchtest, wie ein Junkie seinen Stoff? Macht es dich selbst geil, wenn du einen harten Schwanz ins Maul gefickt bekommst?", Fragte Stephen und fesselte ihn förmlich mit seinen Augen.

Louis' verräterischer Körper reagierte natürlich mit rotem Kopf und gesenktem Blick.

"Siehst du? Genau das bin ich bereit zu geben. Vollumfänglich. Nicht als süßes kleines Spiel hinter verschlossenen Türen."
"Sondern? Was verlangst du?"
"Ich brauche einen Sklaven, der mir den Haushalt macht und mir zur Verfügung steht. Rund um die Uhr. Ein Job kommt also nicht in Frage. Und als Sklave hat man eben viele Pflichten."
"Aber keine Rechte."
"Das ist korrekt."
"Wenn er krank wird?"
"Bring ich ihn bei Bedarf zum Arzt. Natürlich darf er genesen."
"Wenn es ihm mental nicht gut geht?"
"Wenn es ihm so wichtig ist, dass er mir das sagt, kann man reden. Ich misshandel niemanden."
"Schwer zu glauben..."
"Wieso?", Fragte Stephen lauernd.
"Weil Leon doch hinterher vor dem nichts steht. Wenn du das Interesse an ihm verlierst... Was hat er dann?"
"Erwartest du jetzt, dass ich ihn bezahle?"
"Ich... Ich denke nicht, dass es keine gute Sache ist, wenn hinterher einer perspektivlos ist...", Stammelte Louis. Er wollte nicht stammeln, verdammt.

"Nun, ich treffe mich mit erwachsenen Menschen. Es ist nicht so, als würde ich ihnen ihr Geld abknüpfen und dann in einer Nacht von heute auf morgen auf die Straße stellen. Nebenbei bemerkt habe ich zu allen ehemaligen Sklaven noch sporadisch Kontakt. Sie werden nichts negatives über mich zu berichten haben."
"Hä?", Machte Louis, weil ihm die Worte fehlten. Wieso hatten die nichts negatives zu berichten? Kamen die nie mehr so richtig zu Verstand?

"Süßer, deine Art zu leben ist Harrys Art zu leben. Eine rosa fluffige Wolke mit ein bisschen Fun. Unsere Art zu spielen ist eine andere. Die Boys brechen ab oder werden zu Sklaven. Wenn sie fertige Sklaven sind, behalte ich sie meist eine Weile oder länger und irgendwann ist eben unser Ding vorbei. Es ist nicht auf die Ewigkeit ausgelegt. Wir sind okay damit. Alle."
"Aber sie stehen doch dann völlig allein da. Wer von denen kann denn wohin zurück gehen? Und wenn sie einmal diese Extreme erlebt haben... Wie können sie denn dann ohne?"
Stephen grinste breit.

"Willst du etwa zurück in eine Vanilla-Beziehung? Sieht dein Beziehungsideal so aus, dass du mit deinem Partner auf Augenhöhe sein möchtest?"
"Nein..."
"Wieso nicht?"
"Das ist was anderes."
"Wieso?"
"Weil... Weil... Weil..." Louis atmete tief durch. Weil eben...
"Was ist los, Kleiner? Sag es schon: dir würde das Prickeln fehlen. Die Spannung. Der Nervenkitzel. Es würde dir fehlen, dich auszuliefern. Die harte Behandlung eines Doms würde dir fehlen. Du willst, dass Sex keine Sache von reinstecken, ein bisschen Gewackel und rausziehen ist. Du willst Sessions, in denen du vergisst, wer du bist. Du willst einem Dom dienen und willst gehorchen.  Oder willst du das abstreiten?"

Tja... Will er?
Was denkt ihr über das Gespräch und wie es weiter geht?
Bis dann.
Viele Grüße ^⁠_⁠^

BDSM (Larry) 2 - wird fortgeführt auf StorybanWo Geschichten leben. Entdecke jetzt