Chapter 4

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Der kommende Morgen fühlte sich wie ein Schlag ins Gesicht an. Wie ein Trommelkonzern des Lantern Ride Festivals, mit Paraden– und Akrobaten Auftritten. Schleppend zog der ehemalige Harbinger sich aus dem weichen Daunenbett. Diese Nacht war alles andere als erholsam für ihn gewesen. Seine Gedanken spukten immer noch wie ein unerwünschter Gast in seinem Kopf rum. Frustriert rieb er sich die Augen und taumelte zu seinen restlichen Klamotten.
Das einzige was er im Moment getragen hatte, waren sein Shirt und seine Hose gewesen. Kein Wunder, das der alte Mann ihm die Decke noch extra übergeworfen hatte. Das er wach gelegen und alles mitbekommen hatte, behielt er übrigens lieber erstmal für sich. Es war ihm so schon peinlich genug gewesen, einfach eingeschlafen zu sein. Da würde er ihm nicht noch das sagen. Zumal Mr. Zhongli wahrscheinlich eh etwas gekränkt war. 

Etwas schleifend begab er sich zu dem kleinen Stuhl in der Ecke, auf welchem seine Kleider zusammengelegt lagen. Seufzend ergriff er die jeweiligen Einzelteile. Er müsste sich bei Gelegenheit mal wieder neue Sachen holen. Diese hier hatten ihre besten Tage hinter sich gelassen. Seine Jacke zeichnete die Kämpfe der letzten Jahre sehr ab. Aber darüber konnte er momentan nicht nachdenken. Wenn er runter ins Dorf oder zu sonst irgendeiner Stadt gehen würde, dürfte ihn sicher jemand erkennen und ihn ins Kittchen stecken. Er hatte keine Lust mehr auf Streitereien. Er war langsam müde von all diesen Strapazen. Aber die Menschen würden ihn nach allem was er getan hatte, nicht mehr in Ruhe lassen. Um so mehr freute er sich, dass er auf Zhongli gestoßen war und um sich herum hatte. Ohne ihn wäre er jetzt sicherlich ohnmächtig in der Höhle oder schlimmeres. Sein Blick Schoß herum und blieb wieder bei dem Buch hängen, welches jetzt auf dem kleinen Nachttisch lag.

Im Grunde war er ihm noch was schuldig, oder?

Nach viel Hin und Her Gestreite mit seinen eigenen Gewissen, das ihn zermürbte wie raues Schleifpapier, das über die unbearbeitete Seite eines Tisches rieb, ging er den Flur entlang Richtung Küche.

Am Ende eines langen Tisches saß bereits der ältere Herr und versuchte seinen Tee etwas zu kühlen, bevor er diesen ansetzte und seine Lippen mit dem heißen Nass benetzte. Überrascht sah dieser auf, als er die Stimme des jüngeren Mannes erhörte.

>>Guten Morgen Mr. Zhongli.<<

Etwas verwundert reagierte dieser auf seine, für ihn überraschende, fröhliche Bemerkung.

>>Guten Morgen.
Wie hast du geschlafen?<<

Ohne ihn weiterhin in die Augen zu sehen, übersprang er diese Frage und sprach gleich sofort ein neues Thema an.

>>Tut mir sehr leid, dass ich gestern einfach eingeschlafen und somit nicht zu unserem Treffen erscheinen konnte. Ich hoffe, du hast nicht allzu lange auf mich gewartet.<<

Schnell verneinte dieser auf seine Aussage und schüttelte den Kopf.
Der junge Mann vor ihm, sah nicht gerade ausgeruht aus und um ehrlich zu sein, wollte Zhongli ihn nicht noch mehr runterziehen, mit einer seiner predigten. 

>>Ach keineswegs.<<

Er verwies mit einer raschen Handbewegung auf den Stuhl gegenüber von ihm. Beherzt ließ dieser sich nieder und griff nach allem, was er zum Frühstücken benötigte, wobei er nach wenigen Augenblicken innehielt und an Zhongli wieder hochblickte. Genüsslich und fast wie in einer Art Meditation hielt er seine kleine Tasse, mit beiden Händen, umschlossen.
Zwar wollte Childe, die ihm angenommene Stille nicht unterbrechen, aber er musste es. 

>>Ich habe übrigens nochmals über dein Angebot von gestern nachgedacht…<<

Er hatte noch nicht mal alles ausgesprochen, schon hatte ihm Zhongli das Wort abgeschnitten.

Archon Assassin | Zhongchi Where stories live. Discover now