"Was hast du davon, Jimin zu schaden? Was hat er dir verdammt noch mal getan?", rief Jin wütend und kam ebenfalls ein Schritt näher. Hobi hielt ihn auf.

"Er atmet! Er lebt! Er hat alles! Er hat das was mir gehört! Yoongi!", rief er aus. Ich stockte. Bitte? Ich?

"Ihr und die Musik!", fügte er schreiend hinzu. Wir runzelte die Stirn. Einfach verwirrt, was er meinte.

"Soll ich helfen? In der Schule? Kurz vor unserem Abschluss. Musikevent? Wir waren alle dabei? Wir haben alle eine Einladung bekommen, in einem Entertainment zu performen. Das haben wir getan. Nur ihr wurdet angenommen. Meine Chance wurde mir genommen! Immer wurde Jimin bevorzugt. In der Schule, zu Hause, bei euch und ja sogar hier im Entertainment. Sogar, als er nicht mehr bei euch war, hörte man überall die Sorge, wo er nur sein könnte. Bla bla bla!", ächzte der junge Mann namens Taemin.

Ich überlegte…und dann kam die Erinnerung.

Jetzt erinnerte ich mich. Er war in derselben Klasse wie Jimin, jedoch hatte ich nie meine Aufmerksamkeit auf ihn gelegt. Ich war nur eine Klasse über ihnen und als wir uns dann dem Entertainment widmeten, fügte sich alles zusammen.

"Neid ist dein Beweggrund? Hättest du statt Jimin zu terrorisieren an dich gearbeitete, hättest du etwas schaffen können.", rief Tae.
"Du bist Schuld, dass er leiden musste!", warf er noch zusätzlich ein.

"Lass Jimin los! Glaubst du ernsthaft, mit dieser Sache wirst du mehr erreichen können? Das einzige, was du damit erreichst, ist mehrere Jahre im Gefängnis zu verbringen.", sprach ich aus und ging langsam einen Schritt näher.

Meine Augen wandern zu Jimin. Er war ruhig, sehr ruhig. Seine Augen blickten mir klar entgegen und dennoch sah ich die Angst in ihnen.

Mein Jimin.

"Jahre habe ich darauf gehofft, dass du mich so ansehen würdest!", sprach Taemin leise und ich sah zu ihm.

Bitte?

"Schon seit der Schule war ich in die verknallt, Yoongi. Kaum kam Jimin in die Schule, da entwickelt ihr eine Freundschaft. So schnell, das ich es nicht verstand. Was hatte Jimin, was ich nicht hatte? Dann fandet ihr euer gemeinsames Hobby. Die Musik! Ich machte überall mit, aber es reichte nicht aus. Ich verfolgte alles von euch, doch das schlimmste war, das Ihr euch wenige Jahre später nach eurem Debüt, näher gekommen seid.", sprach Taemin leise und in seinen Augen schwang Wut.

Sein Griff um das Messer wurde stärker und wir alle gingen noch einen Schritt auf ihn zu, doch dann sprach Jimin.

"Taemin… es tut mir Leid. Ich wusste nicht, wie es damals um dich stand. Doch das rechtfertigt nicht, was du getan hast. Du hast mich terrorisiert. Manchmal macht man im Leben Fehler. Mein Fehler war es, auf die Nachrichten die ihr geschrieben hattet zu hören und meine Familie zu verlassen, aber ich werde sie nicht noch einmal wiederholen. Lass mich gehen! Lebe dein Leben, aber mit gutem Willen, sonst wirst du niemals glücklich werden."

Taemin griff fester um Jimin.

"Taemin! Willst du bis zu deinem Lebensende im Gefängnis sitzen? Nur, weil du etwas nicht erreicht hast? Kämpfe! Lebe! Aber lass die Menschen ihr Leben…", endete Jimin und kurz darauf war es still.

In Taemin's Augen schwammen Tränen, doch ich hatte kein Mitleid. Wenn ich könnte, würde ich ihm die Klinge in seinen Hals jagen.

"Es ist alles so unfair!", flüsterte Taemin.
"Du hast alles, was ich je wollte.", rief er weinend aus und drückte das Messer fest gegen Jimins Hals.

Mein Herz raste. Verfolgte die Klinge, wie sie an Jimin Hals entlang fuhr und kleine Blutstropfen herunter liefen, doch von Jimin entkam kein Schmerzenslaut.

"Lee Taemin! Lassen Sie Park Jimin frei!", sprach nun der Polizist.

Wir waren alle angespannt.

Ich wollte weiter auf Jimin zugehen, doch ich ließ es. Ich wollte keine Fehler machen. Ich wollte Jimin nicht noch mehr der Gefahr aussetzen, doch dann schien Vernunft in Taemin zu kommen. Er ließ das Messer von Jimins Hals ab und nahm seine Hand runter. Er schubste Jimin zu uns.

Jimin stolperte förmlich in meine Arme. Bogum und Namjoon hielten uns fest. Die Polizei lief an uns vorbei und nahm Taemin in Gewahrsam.
"Lee Taemin! Wir nehmen sie hiermit fest….", sprach der Polizist, doch ich achtete nicht mehr auf ihn.

Ich hielt Jimin in meine Arme. Er zitterte leicht.
"Geht es dir gut?", schaffte ich es zu Fragen. Jimin nickte nur. 
"Kommt! Jimin sollte sich setzten.", sprach Sihyuk.

Wir liefen los. Die Polizei machte den rest. Bogum hielt ein Tuch an Jimins Hals. Es schien nicht tief zu sein.
Ich setzte ihn auf einen Stuhl ab.
"Ich werde den Auftritt absagen und eine Erklärung geben.", sprach Sihyuk sichtlich blass um die Nase aus.

"Nein!", rief Jimin, löste sich von mir und Bogum und stand auf.
Wir alle sahen zu ihm.

"Das an meiner Stirn und am Hals ist nur eine kleine Wunde. Ja, ich war kurzzeitig ausgeknockt, aber es geht mir gut. Hyung! Behandel bitte die Wunden! Macht das Make-up frisch und dann gehen wir da raus und zeigen der Welt da draußen, dass alles gut ist. Ich habe es bis hierher geschafft und lasse mir den heutigen Tag, wegen so einem Vorfall nicht nehmen!"

"Jimin…", sprach Bogum.
"Nein! Ich will heute da raus…", deutete er zum Gang zur Bühne.
"... du kannst mich danach von oben bis unten untersuchen, aber jetzt geht es nur um unsere Fans und um uns, als Gruppe! Ich habe nicht umsonst viele Jahre im Koma gelegen, alles geopfert, was ich liebe, um mir das jetzt kaputt machen zu lassen!"

Ich war so stolz auf ihn!

Jimin blickte uns alle nacheinander an. Selbst ich und in ihren Augen konnte ich ebenfalls erkennen, wie stolz sie auf unseren jüngsten sind.
"Gut! Dann legen wir los! Doch solltest du bemerken, dass es nicht mehr geht. Gib uns ein Zeichen!", sprach Namjoon aus und Jimin nickte lächelnd.

"Gut! Dann los! Macht euch bereit!", wies Bogum uns an.
"Setz dich, Jimin!", legte Bogum los und behandelte die kleine Wunde an seiner Stirn sowie am Hals. Uns wurde das Make-up aufgefrischt.

Sihyuk gab derweil ein kleines Statement für die Verspätung ab. Spätestens nach der Show werden einige mitbekommen, dass etwas vorgefallen ist. Ich blieb die ganze Zeit in der Nähe von Jimin. Es war jedoch die Ruhe in der Person, während meine Hand noch immer zitterte.

Endlich war der Unbekannte, der Jimin das Leben schwer machte, gefasst und wir konnten endlich unser Leben genießen.

Und ich schwor mir, alles Leid von meinem Jimin fernzuhalten, koste es was es wolle.

*

Copper-Curly


The Ways of Fate ||• Yoonmin •||Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt