#11

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Während Lucas gerade das Formular ausfüllte, saß ich neben ihm und schwang meine Beine hin- und her. Als ich ihn beobachtete, fragte ich mich, wie man nur so schön sein kann. Wahrscheinlich war Gott wohl sehr großzügig bei der Verteilung der Schönheit bzw. seine Eltern haben einfach gute Arbeit geleistet.

"Fertig mit betrachten oder soll ich dir lieber ein Foto geben, damit du mich länger anschauen kannst?" fragte er, wandte seinen Blick vom Klemmbrett ab und sah mich mit einem verschmitzten Lächeln an.

Als er das sagte, war ich so erschrocken und erstarrt, dass ich zuerst gar nichts aus meinem Mund bekam. Doch als ich mich wieder gefasst hatte, konnte ich wieder mich normal reden.

"D..das. Uhm, ich habe dich gar nicht. Ich meine ehm.." stammelte ich.

Ok, das mit den normalen sprechen hat sich wieder erledigt. Beschämt und peinlich berührt sah ich auf den Boden und betrachtete das Gras unter meinen nassen Schuhen.

Mittlerweile waren meine Schuhe und meine Socken durchnässt, dass meine Füße eiskalt sind und ich sie bald nicht mehr spüre.

"Blair, schau mich mal kurz an." Zögerlich hob ich meinen Kopf und sah zu Lucas. Dieser schaute mich mit besorgter Miene an und zog sofort seine Jacke aus.

"Oh Gott, deine Lippen sind ja extrem blau." Mein Crush legte seine Jacke um meine Schultern und ging dabei in die Hocke.

"Du frierst ja richtig. Wieso hast du nichts gesagt?" Ich sah ihn stumm an und überlegte was ich sagen sollte, denn ehrlich gesagt hatte ich keine Ahnung.

Da er das gerade erwähnt hatte, fiel mir auf, dass mir wirklich kalt ist und ich anfing leicht zu zittern. Aber hätte er das nicht erwähnt, wäre es mir nicht aufgefallen, denn ich saß in der Sonne, die mich etwas gewärmt hatte.

"Blair? Hallo?" Lucas saß immer noch vor mir und winkte mit seiner Hand vor meinem Gesicht.

"Mir...ist gar nicht so kalt." erwiderte ich und sah ihn dabei in seine wunderschönen Augen.

"Lüg mich nicht an. Ich spüre, wie du zitterst." Ich sah dabei auf meine Schulter und bemerkte erst jetzt, dass seine Hand dort ruht.

Mein Körper stand unter Strom und ich spürte wie jede Faser meines Körpers bei seiner Berührung. Mein Herz schlug doppelt und dreifach so schnell, wobei ich schon Angst bekam, dass ich mir das Herz gleich aus der Brust springt. Ich schwieg und versuchte mein Herz wieder halbwegs auf normales Tempo runterzudrosseln.

"Lucas, Blair! Versammlung, jetzt!" schrie irgendjemand. Ich wand mein Blick von ihm ab und sah in die Richtung, von der aus die Stimme kam. Georg hatte nach uns gerufen. Er hatte sich aber schon umgedreht und marschierte los.

"Ich glaube sollten dann mal los." schlug ich ihm vor und stand vom Steinbrocken auf. Er nickte und erhob sich ebenfalls. Mein Crush klopfte sich den Staub von der Hose ab und räumte alle Utensilien auf und verstaute sie in seinen Rucksack.

Der Wind blies um meine Ohren und ließ meine Haare durcheinanderfliegen. Durch die kühle Brise wurde mir etwas kalt woraufhin ich Lucas' Jacke enger an mich zog und mich in das übergroße Teil hineinkuschelte. Der angenehme Duft von Lucas und seinem Parfum stieg in meine Nase.

Ich stand dagegen schon fertig und bereit neben ihm und wartete nur darauf, dass wir aufbrechen können. Als er fertig war, marschierten wir los. Wie immer verlief das schweigend und das war uns bzw. zumindest mir recht unangenehm.

Der Weg war nicht lang, denn nach kurzer kamen wir schon bei den anderen an und stellten uns leise dazu. Einige Mädels sahen mich komischen Blicken an und fingen an zu tuscheln, was herzlich wenig interessierte, denn daran war ich schon gewohnt. Ich atmete tief durch und hörte Mr. Mitchel zu, zumindest versuchte ich es. Ich schaffte es einfach nicht, denn schon die bloße Anwesenheit von Lucas macht mir zu schaffen.

Timing is a bitch Where stories live. Discover now