Kapitel 6

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Boromir war verzweifelt.
Er konnte es einfach nicht fassen, wie der starke, ach so tapfere Waldläufer, der zukünftige König Gondors, es nicht auf die Reihe bekam, sich den Stock aus dem Arsch zu ziehen um sich zu holen was er sich so sehnlich wünschte.
Er selbst war da ganz anders. Wenn ihm eine Frau gefiehl, dann hatte er keine Scheu, es dieser auch zu zeigen. Meistens war es ein leichter Fang für den Mann aus Gondor. Als Sohn der Herrschers hatte man fast immer leichtes Spiel.

Aber bei seinem Freund war es doch offensichtlich, dass Legolas mindestens genauso vernarrt war in Aragorn, wie dieser in den Waldelben. Die Blicke die er ihm schenkte, könnte ein Blinder sehen. Der einzige unterschied war, dass es Legolas sehr offensichtlich gefiehl, wenn Aragorn über seine Worte stolperte, sobald er sich dem Elben anzunähern versuchte.
In diesem Moment beschloss Boromir, dass er seinem Freund helfen musste. Er würde Legolas hier und jetzt zu Aragorn schicken. Irgendwer musste ja dafür sorgen, dass der braunhaarige nicht als Jungfrau stirbt.

Warum hatte Boromir ihn aufgeweckt? Er war doch noch gar nicht an der Reihe mit der Nachtwache.
"Legolas. Legolas wach auf." Der Elb blickte verschlafen auf. "Beruhige dich Boromir, ich bin wach. Was ist geschehen, dass du mich aufwecken musst?"
"Aragorn möchte dich sprechen. Er sagt es sei dringend."
Jetzt war Legolas verwirrt. Warum weckte er ihn dann nicht selbst, wenn er doch so dringend mit ihm reden wollte? Die Sache kahm ihm komisch vor. Aber wenn es dringend war dann würde er seinem besten Freund natürlich jederzeit zuhören. Mit einem leisem brummeln stand er auf um sich in Richtung des Wacheposten zu begeben. Als er sich umdrehte, in Richtung der großen Eiche, die sie zu diesem Zweck gewählt hatten, glaubte Legolas ein triumphirendes Grinsen bei Boromir gesehen zu haben. Was hatte er vor?

Der Elb dachte nach. Warum wollte Aragorn wohl mit ihm reden? War es wegen der Aufgabe? Hatte er wieder Selbstzweifel? Der Waldläufer hatte schon immer mit ihnen zu kämpfen, schon seit die beiden sich kannten. Er wusste dass er Legolas damit vertrauen konnte. Oder wollte Aragorn ihm endlich seine Gefühle gestehen? Der Prinz hoffte auf letzters. Andererseits gefiel es ihm aber auch, wie nervös Estel immer wurde, wenn er das Thema anzureden versuchte und dann doch wieder zurückzog weil er sich zu sehr davor fürchtete, eine Abfuhr zu bekommen. Legolas hatte schon überlegt, dem anderen diese Last abzunehmen, aber zum einen wollte er dass Aragorn den ersten Schritt machte, zum anderen war es im Düsterwald Tradition, als Thronfolger um sich werben zu lassen. Und überhaut musste Aragorn sowieso an seinem Selbstbewusstsein arbeiten. Er konnte immerhin nicht alles im Leben still mit seinem Schwert verrichten.
Als er den Baum erreichte, fing er zu sprechen, während er durch die Büsche trat. "Boromir sagte du möchtest mich spre- oh.." mit dem was er sah hatte der Prinz jetzt nicht gerechnet. Offensichtlich wollte Aragorn garnicht mit ihm sprechen- zumindest der Position nach in der er sich befand nicht. Der zuckünftige König hatte sich wohl gerade selbst befriedigt. Der Position seiner Hände nach zu urteilen schon. Der braunhaarige hatte die eine Hand an seinem schlaffen Glied ruhen, die andere an seinem rechten Nippel. Aragorn stand der Schreck ins Gesicht geschrieben. Ihm stand der Mund offen und er wusste sich nicht zu bewegen.
Bei dem Gedanke, auf was oder besser auf wen der Mann sich gerade berühren musste wurde Legolas heiß, sein Gesicht glühte wohl gerade förmlich. "Entschuldige mein Freund, ich wusste nicht dass du beschäftigt bist." Stammelte er hervor. "I- ich gehe jetzt besser wieder. Weck mich, wenn es an mir ist Wache zu halten." Mit diesen Worten drehte er sich um, um schleunigst das Weite zu suchen.

Jetzt wusste er auch, warum Boromir ihn hergeschickt hat. Offensichtlich war sein Plan gewesen Aragorn endlich dazu zu bringen seine Gefühle zu gestehen. Das hat ja wohl gut geklappt. Jetzt würde Estel erstrecht nichtmehr so eine Art von Gespräch mit ihm suchen. Wenn er überhaupt noch den Mut finden würde mit Legolas zu reden, geschweige denn ihn anzusehen.
Warum Aragorn so unsicher war, wenn es um Gefühle ging, war Legolas ein Rätsel. An der Erziehung konnte es wohl kaum liegen, Elrond war stets ein liebevoller und weltoffener Ziehvater gewesen. Elrond wusste schon früh, warscheindlich noch vor Estel selbst, dass dieser Schwul war. Und es hatte ihm nie gestört. Aragorn selbst war es schon immer unangenehm gewesen, er stritt es steht ab, wenn Legolas und er darauf zu sprechen kahmen. Der Elb glaubte dass Estels Unsicherheit daher kam, dass er sich seine Gefühle selbst noch immer nicht eingestehen konnte.

Aber Legolas war geduldig, er würde warten, bis Aragorn bereit war es ihm zu sagen.

Aber jetzt musste er sowieso erst mal mit Boromir reden.
"Boromir." Angesprochener hatte anscheinend noch nicht geschlafen, denn er blickte sofort auf. " Was ist los Legolas?" "Tu nicht so, du weißt genau, was los ist. Du hast mich angelogen. Aragorn wollte mich gar nicht sprechen!" Jetzt sah Boromir ihn etwas verwirrt an. "Was? Er hat es noch immer nicht geschafft?" Nun war es an Legolas verwirrz zu sein. "Was hat er noch immer nicht geschafft?" Sein gegenüber schmunzelte. " Ich dachte, wenn ich ihm eine kleine Starthilfe gebe, sagt er dir endlich, wie verliebt er in dich ist." "Nein Boromir, ich glaube da ist alle Hoffnung verlohren."
Jetzt war es still. Beide wussten, dass das nichteinmal so unwarscheindlich war.
"Zerbrich dir den Kopf nicht zu sehr darüber Legolas. Es reicht wenn er es tut. Gute Nacht." Mit diesen Worten drehte Boromir sich auf die Seite und schloss die Augen.
Er hatte Recht. Es brachte nichts, sich darüber Gedanken zu machen, warum Aragorn so verschlossen war. Wenn überhaupt war es ein Gedanke für Morgen.
Jetzt musste er schlafen. Immerhin würden sie Morgen weiterreisen. Da musste er fit sein. Vielleicht würde Aragorn Ihn ja später zu seiner Wache aufwecken und dann seinen Mut zusammennehmen. Vielleicht würde er ihn küssen und dann..
Nein, das würde nicht geschehen, Legolas wusste schon als er den Gedanken dachte, dass Boromir, nicht Aragorn ihn später aufwecken würde. Der Waldläufer würde die nächsten Tage nicht einmal wagen, ihm in die Augen zu sehen.

A.n. : dieses mal ein Kapitel aus sowohl Boromirs als auch Legolas' Sicht, ich hoffe, das gibt euch vielleicht ein bisschen Einblick in deren Gedanken :))

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⏰ Last updated: Mar 26, 2023 ⏰

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