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Dazu passendes Lied: PRESSURE - AViVA

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Pov: Arag

Wie lange ich meine Mate doch schon suchte.

Ihre langen braunblonden Haare lagen wild durcheinander auf dem kalten Marmorboden.

Ihre Hände sowie ihre Füße waren zusammengebunden, es schnürte mir beinahe den Hals zu.

Sie war die schönste Person, die ich je gesehen hatte.

„Meins!", raunte ich.

Erst jetzt bemerkte ich, dass alle anderen in dem Raum -die bei Bewusstsein waren- zu mir sahen.

Ich wusste, dass auch sie wahrgenommen haben mussten, wie heftig mein Herz schlug.

Zu meiner Enttäuschung hatte sie nicht den Hauch des Geruchs einer Wölfin an sich.

Ich stand auf, womit ich erneut die Blicke, die sich gerade von mir abgewandt hatten, auf mich zog. Wie hypnotisiert ging ich zu ihr, hob sie hoch, und trug sie aus der Tür hinter welcher mich mehrere Augenpaare anschauten wie bestellt und nicht abgeholt.

Überall, wo sie mich berührte begann meine Haut stark zu kribbeln und entfesselte eine Horde Schmetterlinge in meiner Magengegend.

Geflissentlich ignorierte ich sie und ging meines Weges.

Pov: Nyena

Ich schreckte auf, mir stieg ein alptraumhaft bekannter Geruch in die Nase.

Nein, schrie ich innerlich, auch mein Wolf Fina zitterte stark.

Ich roch einen Torpia, einen mit dem Geruch der Mörder meiner Eltern.

Ich lag in einem Bett... Wieso zur Hölle lag ich in einem Bett?!

Ich zuckte zusammen, als ich ein kichern hinter mir vernahm.

Ich fuhr herum und presste mich ängstlich an die Wand hinter mir.

„Wer bist du?!", fragte ich den Fremden mit schwarzen Haaren und dem starken Geruch nach Torpia.

Seine Augen glichen zum verwechseln denen, welche sich an jenem Tag in mein Gedächtnis eingebrannt hatten.

In seinen roten Pupillen suchte ich nach einer anderen Gefühlsregung, die darauf hinwies, dass er mich hier und jetzt ermorden würde, doch das Einzige, was ich fand war Freude. Darüber, dass ich endlich aufgewacht war und...

Liebe?

„Ich bin Arag.", antwortete er sanft, wohl darauf bedacht, mich nicht zu erschrecken.

Seine Stimme klang wie Melodie in meinen Ohren, und jagte mir eine angenehme Gänsehaut meinen Rücken herunter.

„Wieso bin ich hier, sollte ich nicht eher in einem Kerker oder Verlies sein?", fragte ich verwirrt, obwohl ich es im nächsten Moment schon bereute.

„Nein, du bist hier richtig. Als ob ich so doof wäre meine eigene Mate in irgendein Verlies zu sperren!", so langsam wurde er immer lauter.

Mate?! Nein, nein, nein... Das darf doch nicht wahr sein!!!

Auch Fina war langsam aber sicher am Verzweifeln. Dennoch spürte ich, dass sie mit dem Schweif wedelte wie ein kleines Schoßhündchen.

Noch spürte ich keine Mate-verbindung, aber in zwei Wochen wurde ich ja auch schon achtzehn!!!

Erschrocken winselte ich, als er sich auf mich zubewegte.

Wir sind doch alle nur WölfeWhere stories live. Discover now