~Prolog~

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Dazu passendes Lied: Angry too - Lola Blanc

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Ich weitete erschrocken meine Augen, ein beißender metallischer Gestank stieg mir in die Nase.

Panik stieg in mir auf, als sich eine klebrige rötliche Flüssigkeit um meine Knöchel schlängelte.

Während ich kurz davor war, laut aufzuschreien, legte sich eine Hand über meinen Mund .

Es war die Hand meines älteren Bruders Kay, welcher neben mir stand, genauso verängstigt, genauso entsetzt von dem Anblick, der sich uns bot.

Was machen wir jetzt?

Wie stark konnten diese zwei Wölfe sein?

Sehr stark, sie hatten soeben, zwei der weltstärksten Wölfe ermordet, unsere Eltern und Alpha und Luna des Lichtrudels.

Das spärliche Licht im Nebenraum des Arbeitszimmers unseres Vaters war gerade genug um zu erkennen, dass Kay ebenso wie ich vor Angst zitterte.

Immerhin waren wir zu dem Zeitpunkt 9 und 13 Jahre alt gewesen, mehr nicht.

Mit einem lauten Knallen wurde die Tür aus schwarzem Holz aufgerissen und donnerte an die weiße Wand.

Der damalige Beta schnappte nach Luft.

Seine hellblonden Haare, standen vom rennen in alle Richtungen ab.

Sein Blick schnellte herum, und starrte auf die Silhouetten zweier schwarzer Wölfe, deren Augen angriffslustig in rot aufleuchteten.

Mit einem zischen stürzte sich der kleinere von Beiden, vermutlich weiblich, auf May.

Seine Klamotten zerrissen, und nun in Wolfsgestalt sprang er geschickt zur Seite, von welcher jedoch der andere schwarze Wolf kam.

Blut spritzte und zum dritten Mal in nicht einmal zehn Minuten starb jemand der mir nahegestanden hatte.

May war mein Mentor und ein enger Freund meiner Eltern gewesen, seit diese jung waren.

Ich japste auf, als erneut ein Blutschwall um meine Füße waberte.

Sofort spürte ich Blicke auf der Tür, hinter welcher Kay und ich standen und es waren sicher nicht die meiner Eltern und May.

Schritte kamen auf uns zu, wobei der Boden unter ihren Füßen, platschlaute von sich gab, da er etwa fünf Zentimeter tief mit Blut zugelaufen war.

Die Tür knarzte, als eine schwarze Pfote diese aus ihren Angeln riss.

„Was haben wir denn da? Die zwei Jungwölfe... Töten wir sie?", der Wolf drehte seinen Kopf zu dem anderen um und ohne zu zögern nickte dieser.

Feindseliges Funkeln sah man in den Augen des Wolfes, welcher nun vor uns stand.

Krallen schossen auf mich zu, ich zuckte zusammen und schloss die Augen, es gab nun ja sowieso kein Zurück mehr.

...

Nichts geschah, stattdessen schwappte eine neue Welle Blut um meine Füße.

Kay stand vor mir und hatte den Schlag, der eigentlich für mich vorgesehen gewesen war abgefangen.

Meine Augen drehten sich nach hinten und ich nahm alles nur noch verschwommen wahr.

Ich rannte... wohin rannte ich? Dann rot... Blut, nicht mein eigenes, aber trotzdem schlimm genug, es gab ja noch einige andere, welche hier und heute Blut verloren hatten.

Mein Körper bewegte sich von alleine, es fühlte sich an, als würde ich träumen.

Als ich aufwachte, stand ich als Wolf im Mondlicht auf einer kleinen dornenumwachsenen und sternenbeschienenen Lichtung.

Wir sind doch alle nur WölfeOpowieści tętniące życiem. Odkryj je teraz