Vierundfünfzig

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— IZÀN —

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IZÀN

Früher waren Schüsse und die Schreie von verblutenden Männern meine Lieblingsgeräusche.

Mittlerweile aber waren es Ivanas kecke Kommentare, wenn ältere Männer uns ansprachen und mir gratulierten eine so schöne Frau an meiner Seite zu haben, die zu meinen Lieblingsgeräuschen wurden.

Ihre einnehmende Aura zog alle Blicke auf sich, auch wenn sie nur wenige Sekunden anhielten, aus Respekt sofort wieder verschwanden.

Mit einer Grazie und Eleganz hatte sie an meiner Seite die Geburtstagsfeier der Ehefrau von einem Kleinmafiosi der Ryalos betreten.

Meine Augen fielen auf eine große Gruppe von Männern, die zusammen standen und laut vor sich hin lachten. Ich fragte mich, wie es Menschen schafften, so viele Freunde zu haben. Viele Freunde, viele Menschen— das ist nicht möglich für mich. Ich hasste die Menge, Menschen, die sich Mühe gaben mir gefallen zu wollen.

Angewidert verzog Ivana das Gesicht, als auch ihre Ohren das kräftige Lachen der Männergruppe hörte.
„Ich würde mir ins Gesicht schießen, wenn so viele Menschen um mich herum stehen würden"

Meine Mundwinkel hoben sich ganz leicht, als ich realisierte, dass sie genau so sozial falsch und abnormal dachte, wie ich.

„Wo ist das Geburtstagskind? Wir müssen ihr gratulieren", stellte Ivana fest und sah sich aufmerksam im Raum um. Ihr Arm lag an meinem Rücken, während meine Hand sie an der Taille stütze.

Ich schüttelte den Kopf und drückte sie näher an mich, da der Platz am Stehtisch eine perfekte Position zum Genießen ihrer Nähe ist, ohne dass uns irgendein alter Bastard von Mann, der mich nur nervös lächelnd ansprach, um sicher zu gehen, dass die Belluccis gut auf seine Familie zu sprechen sind, störte.

Ein blondhaariger Mann betrat den Saal und nickte mir zu. „Kennst du ihn?" Ivana sah zu mir. „Ich habe seinen Cousin getötet", antwortete ich und dachte an den ebenfalls blonden Mann, der versucht hatte Informationen einer Handels-Abteilung unseres Kartells an die Bratva zu verkaufen.

Ivana schluckte, aber weitete nicht ihre Augen, denn sie wusste, dass wir in der Öffentlichkeit standen und sie auf ihre Reaktionen Acht geben musste.
Sie war ein Profi, eine Expertin, was ihr äußeres teures Erscheinungsbild anging.

„Und er nickt dir trotzdem zu. Wieso hat er dir nicht gleich einen Wangenkuss gegeben?", fragte Ivana sarkastisch. Sie hatte immernoch Probleme damit endgültig zu begreifen, in welcher Position ich mich befand.

Ich erkannte den Anführer der Ryalos, Lonée, der Mann der mich nur eingeladen hatte, weil er Angst vor einem Angriff hatte, nachdem Gerüchte über seine Vertrauensunwürdigkeit und Tollpatschigkeit
verbreitet wurden.

IZANWhere stories live. Discover now