Kapitel 61 - Ein großes Hallo

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Louis war nach dem Blowjob mit warmen Sperma im Bauch irgendwann eingeschlafen und Harry war so nett und ließ ihn schlafen. Es würde wohl ein langer Tag werden.

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"Hat dir der Leichenwagen da gerade die Vorfahrt genommen?", Fragte Louis verpennt. Sie waren schon in Holmes Chapel und Harry hatte eigentlich gerade abbiegen wollen.

"Ja. Scheint mir auch eine Recht gewöhnungsbedürftige Maßnahme zur Neukundenakquise, aber was will man machen?", Fragte Harry nur und bog ab.

"Hupen?", Fragte Louis.
"Lenkrad?", Kam es genervt zurück.
"Verzeihung. Warum hast du nicht gehupt, Sir?"
"Weil die Hupe gemeinhin ein Gefahrensignal ist und die Gefahr hier unmittelbar vorher durch mein Handeln abgewandt wurde. Die Benutzung der Hupe scheint also nicht sinnvoll."
"Naja, man kann per Hupe auch ausdrücken, dass jemand Mist gemacht hat, das durchaus bemerkt wurde und der jenigen zukünftig vorsichtiger fahren soll. Und Schimpfwörter gehen auch."
"Wow. Allmacht der Hupe.", Schmunzelte Harry und Louis lag der Begriff Dom-Hupe auf der Zunge. Er war unglaublich stolz auf sich, dass er es nicht aussprach. Aber auch ein bisschen traurig, dass so eine tolle Bezeichnung nun nicht in den allgemeinen Sprachgebrauch übergehen würde.

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Es dauerte nicht mehr lange und sie hielten vor einem typisch englischen Haus mit dem Parkplatz davor.
Harry parkte und Louis wurde erst jetzt so richtig klar, dass da gleich nicht nur dessen Eltern und Schwester herum laufen würden.

Und dann wurde ihm einfach ein Turm von farblich zueinander passenden Tupperschüsseln in die Hände gedrückt.

"Wenn du jetzt noch eine drauf stellst, dann sehe ich nichts mehr. Wann hast du das alles gemacht?", Fragte Louis verwirrt. Er war von Gläsern mit Backmischungen ausgegegangen und Harrys Getränk. Ein Korb voll Kram höchstens. Jetzt wunderte er sich gerade, wie Harry das ganze Zeug ins Auto bekommen hatte.

"Ach, nur ein paar Kleinigkeiten. Lauf mir einfach hinterher."
"Oh keine Sorge. Ich laufe bestimmt nirgends anders hin.", Versicherte Louis und folgte Harry ins Haus, als würde der ihn an einer Leine führen.

Okay, Harry war offensichtlich everybodys Darling und zu selten hier. Alle möglichen Leute drehten sich zu ihnen und begrüßten Harry überschwänglich. Louis könnte schwören, dass ein paar ganz dreiste Früchtchen ihn sogar zweimal begrüßten.
Manche nahmen von Louis nicht wirklich Notiz oder hielten ihn wohl für ein laufendes, aber leider noch abgedeckeltes Buffet. Aber Harry wurde nicht müde, ihn als seinen Partner Louis vorzustellen.

Okay, Louis kam sich bei dem Wort Partner vielleicht spontan wenigstens zehn Jahre gealtert vor. Aber ehrlich: es ließ ihn auch unglaublich warm und stolz fühlen.

Fanden sie es komisch, dass Louis männlich und sichtbar jünger war als Harry? Keine Ahnung. Konnte Louis gerade nicht drauf achten, weil er eben nervös war und seine Arme langsam lahm wurden.

Es dauerte ewig, bis sie in der Küche ankamen und das lag bestimmt nicht an der Größe des Hauses.

"Oh Hallo ihr beiden!", Rief Anne und schaffte es irgendwie beide gleichzeitig zu umarmen ohne die Kunstvoll geschnittene Melone vom Tisch zu fegen. Louis hätte vermutlich das Ding vom Tisch und bis an die nächste Wand gehauen und beiden eine runter gehauen, bei dem Versuch sie zu umarmen. Naja... Würde jemand im richtigen Moment Konfetti werfen, wäre seine Variante bestimmt lustiger...

"Hi. Wir bringen nur eben unsere Sachen hoch. Dann kannst du uns voll einspannen."
"Na, das hoffe ich doch.", Kicherte Anne.
Also schoben sie sich wieder zurück zum Auto und von dort aus die Treppe hoch.

"Ziehen die Leute den Bauch ein, wenn die dich sehen, weil sie dich alle geil finden?", Fragte Louis verstört.
"Nein. Weil ich Arzt bin. Ich achte darauf, den Kopf immer rechtzeitig zu drehen, bevor einer blau wird oder so.", Erklärte Harry achselzuckend.
"Oh. Das ist... Nett von dir?"
"Eigentlich bin ich einfach nur privat hier und die sind nicht meine Patienten. Aber was soll's.", Seufzte Harry und öffnete die Tür zu seinem alten Kinderzimmer.

Irgendwie hatte Louis eine Art Gästezimmer erwartet. Aber es war tatsächlich noch ein altes Kinderzimmer. Ein paar Poster hingen an der Wand. Immerhin war es schon ein großes Bett und sie müssten sich nicht auf 90 Zentimeter quetschen.

Louis betrachtete die Poster und einige Bücher im Regal. Er schluckte die aufkommende Melancholie herunter. Seine Eltern hatten sein Zimmer direkt an seinen Bruder gegeben. Harry könnte, wenn er wollte, jederzeit sein Zimmer wieder in Beschlag nehmen.
Aber Louis würde ja auch nicht zurück wollen zu seinen Eltern. Also war das okay. War nur eben... Naja... Was es eben war.

Er wandte sich dem Bett zu. Auf den zwei Kopfkissen lagen tatsächlich zwei kleine Schokoladen. Wie in einem Hotel oder so.

"Das macht sie immer.", Schmunzelte Harry.
"Das ist süß.", Meinte Louis.
"Ja, ist es. Na komm. Wir ziehen uns eben um und dann gehen wir runter."
"Das sind ganz schön viele Leute."
"Ja. Meine Mutter liebt das. Je mehr, desto besser."
"Okay..."
"Wenn es dir zu viel wird, dann sag Bescheid und wir gehen einen Moment hoch, okay?"
"Okay, danke."
"Immer.", Flüsterte Harry und küsste Louis auf den Kopf, während er ihn einmal fest in seine Arme schloss. So konnte Louis noch kurz seinen Harrynäheakku ein bisschen aufladen und dann ab ins Getümmel.

Louis lernte alle möglichen Leute kennen und vergaß die meisten Namen noch während sie ausgesprochen wurden. Man konnte feststellen, dass Harrys Mutter wirklich wirklich gern viele Leute in ihrem Zuhause hatte. Obwohl es noch nicht unbedingt warm war, standen einige sogar im Garten herum.

Louis war damit beschäftigt gemeinsam mit anderen das Buffet aufzubauen. Unter anderem war Gemma dabei, die ihm nebenbei erzählte, in welchem Verhältnis die Familie zu diesen und jenen Leuten stand. Einige Verwandte gab es, aber vor allem Freunde, Bekannte und gefühlt die komplette Nachbarschaft.

Und dann rannte Louis gegen eine Brust. Wirklich. Hätte der Typ Nippelwetter gehabt, er hätte Louis das rechte Auge auspieken können. Also wenn Louis auch nicht riesig war: Der Typ war es.

"Hey. Tschuldige. Hab dich nicht gesehen.", Lachte der Mann und hielt Louis an den Schultern fest, damit der nicht einfach herum flog.
"Ich wünschte, ich könnte das Selbe behaupten, aber ich habe einfach nicht aufg passt. Tschuldigung.", Murmelte Louis beschämt und sah auf. Braune Augen und blonde Haare. Hübsche Kombi. Die Haare waren etwas länger und hingen dem Riesen leicht ins Gesicht.
Immerhin hatte Louis gerade nichts zu Essen oder Trinken in der Hand gehabt. Das wäre nochmal viel viel peinlicher geworden.

"Ich glaube, wir kennen uns noch nicht. Ich bin Derek.", Sprach der Typ und hielt Louis eine große Hand hin. Der ergriff sie und dachte nur: Ja, natürlich bist du das.

Tja, Harrys erste Liebe sieht offensichtlich ganz anders aus als Louis. Wer hätte das gedacht?
Bis dann.
Viele Grüße ^⁠_⁠^

BDSM (Larry) 2 - wird fortgeführt auf StorybanWo Geschichten leben. Entdecke jetzt