Wer sorgt sich um wen?

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„Wo warst du?! Wie sieht es hier aus?! Sag mal ...." Sasukes Schimpftirade wurde ziemlich schnell von einem Hustenanfall unterbrochen. Nach Luft ringend hielt sich der ältere an der Küchenzeile fest, zitterte während sein ganzer Körper verkrampfte. Wie gern hätte der Blonde ihn in seine Arme gezogen, dem älteren über den Rücken gestreichelt, ihn festgehalten. Doch Naruto widerstand dem Drang, ballte lediglich seine Hände zu Fäusten, um Sasuke nicht doch unbewusst anzufassen.

Das Husten endete in einem leisen Keuchen, was der Schwarzhaarige nutzte, um Naruto wütend anzusehen.

Er glich einem Kitten, das versuchte zu Fauchen. Seine Augen glühten nicht in diesen blutrünstigen rot, wie sie es sonst taten. Auch von der fast schon übermächtigen, dunklen Aura die ihn für gewöhnlich in solchen Momenten umgab fehlte jede Spur. Die Erkältung hat sein Powerlevel wirklich drastisch sinken lassen.

„Ich war einkaufen und in der Apotheke." erklärte der Blonde und ging dabei nicht darauf ein, wieso die Küche aussah wie sie aussah. Er wusste wie sehr Sasuke Ordnung und Sauberkeit liebte.

Der Uchiha grummelte etwas vor sich hin, allerdings nahm ihn Naruto gar nicht mehr wahr. Innerhalb eines Wimpernschlages hatte sich der großgewachsene, gutaussehende und mächtige Mann vor ihm in ein Kind verwandelt. Das Gesicht tränenüberströmt. Die große schwarze Kulleraugen vor Angst weit aufgerissen, sie strahlten einen Schmerz, eine Hilflosigkeit aus, die einem den Boden unter den Füßen entriss. Als sei das kleine Plüschtier in ein Schutzschild umklammerte es der Junge, drückte es immer enger an seine Brust. Dabei breitete sich begleitet von herzzerreißendem Schluchzen ein immer größer werdender Fleck auf der Pyjamahose aus.

„Naruto?"

Plötzlich begann der kleine hilflose Junge vor ihm zu verschwimmen. Nein, nein, nein, nein! NEIN! Verdammte scheiße! Naruto durfte ihn nicht hierlassen! Er konnte ihn doch nicht in dieser Dunkelheit zurücklassen. Er brauchte seine Hilfe, er brauchte überhaupt irgendjemand der ihn endlich rettete. Das hatte er nicht verdient! Er verdiente das Licht, die Liebe, nicht diese Schatten, die ihre Klauen und Pranken nach dem kleinen Kerl ausstreckten. Ihn zurück in das Nichts rissen, vor dem er solch entsetzliche Angst hatte.

„Naruto!"

Naruto streckte die Hand nach dem kleinen Sasuke aus, versuchte nach ihm zu greifen, ihn irgendwie zu fassen zu bekommen. Er kämpfte darum dem kleinen Körper in die Schatten zu folgen, wollte er den Jungen vor sich zu erreichen, ihn doch noch zu fassen zu bekommen. Dabei hörte er wie Sasuke nach ihm rief, wie er verzweifelt seinen Namen Schie, ihn anflehte.
Doch er schaffte es nicht.

„NARUTO?! NARUTO?! NARUT?! BITTE ...." Nun da die schatten das unschuldige Kind zur Gänze verschlungen hatten, ein Leben ins Elend gestürzt haben begannen sie zu verblassen. Gaben den Blick auf die Realität und auch den Verstand des Uzumakis wieder frei.

Dieser bemerkte nur langsam was um ihn herum eigentlich passierte und dass der Schwarzhaarige ihn fast schon gewaltsam durchschüttelte. Eine Hand lag auf seiner Schulter, die Finger schmerzhaft in seine Haut gegraben, die anderen Glieder nicht weniger unangenehm in seine Haare gekrallt. Der Blondschopf verstand nicht was los war, wieso man ihn durchschüttelte, als sei er ein Martini.

Doch als er den Blick hob, den älteren schon zurechtweisen wollte vergas Narutos Herz wie man schlug. Sasuke sah ihn mit einem Blick an von dem er nie gedacht hätte ihn je bei einem Mann wie ihm zu finden. Angst, es war die pure Angst die sich in sonst so kalten Augen spiegelte, ihn plötzlich so viel schwächer und zerbrechlicher wirken ließen als es sich der Blonde je hätte vorstellen können.

„VERDAMTE SCHEISE NARUTO ANTWORTE MIR ENDLIDLICH .... bitte" Sasukes raue Stimme wurde zum Ende hin immer leiser, brach fast.

Wie gern wollte der Uzumaki antworten, ihm Versuchern das alles in Ordnung war, doch noch bevor ein Wort seine Lippen verließ, wich der Uchiha plötzlich zurück. Er drehte dem jüngeren den Rücken zu und sank unter dem Hustenanfall, der seinen Körper beutelte, fast zusammen.

Das BuchWhere stories live. Discover now