Begegnung mit Mister Black!

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Heute war ein richtig guter Tag für mich. Ich hatte endlich meine Zulassung für das Brooklyn College erhalten. Dort würde ich dann ab dem Frühjahr mein
Bachelor of Arts machen. Dann hatte meine beste Freundin mich heute gefragt, ob ich bei ihrer Hochzeit, die im Frühling stattfinden soll, ihre Trauzeugin sein möchte. Es war gerade echt super gelaufen bei mir. Am späten Nachmittag verabredete ich mich mit ein paar meiner Freundinnen zum Schlittschuhlaufen. Ich war sehr gut auf dem Eis. Lag daran, dass ich als Kind davon träumte mal Eiskunstläuferin zu werden und habe viele Jahre fleißig trainiert. Aber im Laufe des Lebens hat sich dieser Wunsch verflogen, aber das Schlittschuhlaufen habe ich nie verlernt.

"Stella ahh Stella, hilf mir ohh nein." Schon wieder haute es meine Freundin Clary auf das Eis. Sie war einfach so schlecht im Schlittschuhlaufen. Egal was ich versuchte, ihr das beizubringen war schlicht unmöglich. Es machte einfach keinen Sinn. "Clary du wirst das wohl nie lernen?" "Ach man, ich will das aber können so wie du und Liz!" "Es tut mir ja leid, aber ich weiß wirklich nicht mehr, was ich machen soll." Eingeschnappt, krabbelt sie auf allen vieren zum Ausgang und setzt sich auf die Bank. Immer wieder sieht sie mit einem bösen Blick zu mir und Liz hinüber. "Liz, was machen wir mit Clary?" "Keine Ahnung." "Schau mal, sie ist voll sauer!" "Was kann ich dafür?" "Na ja, aber sie hat doch extra gesagt, bitte nicht zum Schlittschuhlaufen und wir haben ihr doch versprochen, dass wir es ihr beibringen." "Hey, Stella, ehrlich gesagt hab ich gar keine Lust mehr, ihr etwas zu erklären. Sie macht nur das, was sie will. Sie hört uns doch sowieso nicht zu?" "Mhh!" Also irgendwie, fand ich die Situation gerade echt blöd. Wir waren zu dritt hier hergekommen. Ja, Clary, war wirklich etwas schwierig. Aber ich fand auch Liz Verhalten gerade total doof. Ich wollte schon gerne mit beiden Freundinnen zusammen den Tag verbringen. Gerade als ich eine Runde auf meinen Schlittschuhen machte und mich etwas von Liz entfernte, kam eine Durchsage über den Lautsprecher.

Der Fahrer des VW-Golfes mit dem amtlichen Kennzeichen, BML 1044 Brooklyn, New York soll bitte augenblicklich sein Fahrzeug entfernen. Es versperrt die Einfahrt.

Das war Liz, Auto. Sie ging sofort heraus und ich sah, dass Clary ihr folgte. Ich blieb auf dem Eis. Ich dachte mir, die beiden werden bestimmt gleich wieder zurückkommen. Aber auch nach geschlagenen 30 Minuten, sah ich keine meiner Freundinnen zurück in die Eishalle kommen. Ich rutschte zum Ausgang und holte mein Handy aus der Jackentasche. "Mist!" Mein Akku war leer. Jetzt sah ich mich in der Halle um. Ich konnte aber meine Freundinnen nirgends sehen. Es waren immer weniger Menschen hier. Ein Blick auf die Uhr verriet mir, dass es mittlerweile schon 19:00 war, jetzt in 15 Minuten würde hier sowieso die Hockeymannschaft von Brooklyn ihr wöchentliches Training beginnen. Also hieß es wohl für mich nun, mit dem Taxi heimfahren. Ich war total enttäuscht von meinen Freundinnen. Sie hatten mich einfach hier gelassen. Was sollte das denn?

Ich zog gerade meine Schlittschuhe aus, als ich die stürmischen Hockeyspieler aufs Eis herausrennen sah. Sie waren so laut und schrien. "Huhh vorwärts Brooklyn Ducks Huhh!" Früher sah ich mir sehr gerne Hockeyspiele im Fernsehen mit meinem Vater zusammen an. Aber verlor ich irgendwann das Interesse daran. Wie bei so vielen Dingen in meinem Leben.

Trotzdem blieb ich noch sitzen und beobachtete die vielen stark und gutgebauten Männer, die gerade über das Eis rutschten. Im zweiten drittel, passierte plötzlich ein Unfall. Der Puck traf einen der Schiedsrichter mitten im Gesicht, dieser hatte nur kurz seinen Helm abgenommen, um seine Pfeife auszutauschen. Die Männer rutschten alle sofort zu ihm hin und das Spiel wurde abgebrochen.

Ich wollte nicht sofort aufstehen, da ich sonst entdeckt werden konnte. Das Zusehen beim Training der Brooklyn Ducks war eigentlich nicht gestattet. Erst als nun der Notarzt kam und den Schiedsrichter in den Rettungswagen brachte. Gingen die Männer in die Umkleiden. Jetzt wartete ich noch kurz und stand dann auf. Wollte jetzt schnell raus aus der Eishalle. Als ich unten am Eis vorbeilief, sah ich einen Schläger, der dort liegengeblieben ist. Irgendwie wollte ich ihn ignorieren, aber dann zog ich schnell nochmal meine Schlittschuhe an und betrat das Eis. Beim Schläger angekommen, bückte ich mich und hob ihn auf. Dann sah ich das dort die Initialen, L. B. draufstanden. Plötzlich hörte ich jemanden rufen. "Heyy, wer bist du? Was machst du mit meinem Schläger?"

Begegnung mit Mister Black! (LIEBES-KURZGESCHICHTE) Abgeschlossen Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt