Erste Blicke...

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Später am Abend lag ich auf meinem Bett in meinem Hotelzimmer.Ich telefonierte grade mit meiner Mom.„Ich bin so stolz auf dich, Süße. Endlich hast du es geschafft." Ich konnte hören, dass sie sich aufrichtig für mich freute, und das machte mich noch glücklicher.

„Ich kann es immer noch nicht glauben. Mom, endlich. Und Ran wird sogar mit mir trainieren. Das wird so toll! Ich werde euch zeigen was ich drauf hab, das verspreche ich." 

„Hey, du musst nichts beweisen. Wir sind schon so stolz auf euch." „Ach, Mom, ich...", fing ich an, doch dann klopfte es an der Tür. „Hey, ich muss auflegen, da hat jemand geklopft. Ich liebe dich. Und ich werde Randy auch liebe Grüße ausrichten. Bye." Ich legte auf und rannte zur Tür.

Ich öffnete und vor mir stand Randy. „Hey Kleines", sagte er und drückte mir einen Kuss auf die Stirn, während er mein Zimmer betrat.Als er im Zimmer stand, schloss ich die Tür und folge ihm. Er setzte sich auf den Stuhl neben dem Fenster, während ich mich ihm gegenüber auf die Bettkante setzte.

„Ich wollte mal schauen, ob mit dir alles in Ordnung ist", begann er.

„Klar, alles bestens. Was soll denn sein?", frage ich. „Nun, ich weiß nicht. Eine Diva sollte auf sich aufpassen. Es gibt böse Menschen."Lachend schüttelte ich meinen Kopf.

„Du spinnst doch." Ich wandte meinen Blick ab und stand auf. „Keine Angst ich passe schon auf mich auf." Er zog eine Augenbraue hoch und verdrehte die Augen. „Ist klar."Ich gab ihm einen leichten Tritt gegen den Fuß und sah ihn gespielt beleidigt an.

„Hey. Ich kann wirklich auf mich aufpassen."Er nickte nur.

„Ich habe morgen Früh um 8:30 Uhr ein Meeting. Um 9 Uhr können wir zusammen unten frühstücken und Pläne für dein Training machen."

„Ich werde auf jeden Fall im Speiseraum auf dich warten, versprochen", sagte ich.

„Ok, dann will ich dich jetzt nicht weiter stören." Randy stand auf. „Schlaf gut, Kleines." Ich begleitete ihn noch zur Tür. 

„Bis morgen." Ich umarmte ihn zur Verabschiedung.Nachdem mein Bruder weg war, ging ich wieder zurück und ließ mich auf mein Bett fallen.

Ich kramte mein Handy unter dem Kopfkissen hervor und schaute auf die Uhr. 22 Uhr.

Jetzt noch schnell duschen und dann ab ins Bett. 

Somit stand ich auf und verschwand ins Badezimmer.Nach einer kurzen, heißen Dusche, schlüpfte ich in ein paar kurze Schlafshorts und ein Shirt.

Ich war müde von dem aufregenden Tag. Ich stieg ins Bett und kuschelte mich in die Decke. Bereits nach wenigen Minuten schlief ich ein, mit der Hoffnung schöne Träume zu haben.


Ein bekanntes Klingeln weckte mich und mit einem Zögern öffnete ich meine Augen. Mein Handy war es, das mich aufweckte. Mit einem lauten Seufzen ging ich zu dem Tisch, auf dem mein Handy lag.„Morgen, Ran. Was gibt's?" Gähnend rieb ich mir die Augen.

„Morgen, Sweety. Wie ich merke habe ich dich aufgeweckt, huh?", sagte er mit belustigter Stimme. „Was willst du?" Mit langsamen Schritten machte ich mich auf den Weg zum Balkon und schaute von oben hinaus auf die Stadt.

„Du, ich will dich ja nicht stören, aber wir wollten doch gemeinsam frühstücken, oder liege ich da falsch?"Erschrocken schaute ich auf die Uhr. Shit! Schon viertel nach neun. Ich hatte völlig verpennt.

„Sorry, Ran. Ich werde gleich da sein. Warte auf mich. Bye!", sprach ich schnell und legte hastig auf.Nach kurzem Suchen hatte ich endlich meine schwarze Jeans und mein weißes Top gefunden.Mit den Klamotten unterm Arm rannte ich ins Badezimmer und zog mich schnell an.Nebenbei wusch ich flink mein Gesicht und putzte mir die Zähne. Zum Duschen war einfach keine Zeit mehr. 

Meinen Haaren konnte ich ebenfalls keine große Aufmerksamkeit an diesem Morgen widmen, weshalb ich mir einfach nur schnell mit den Fingern durch die Haare fuhr und sie an meiner Schulter entlang legte.So schnell ich konnte rannte ich zum Aufzug und drückte den Knopf. Ungeduldig wartete ich darauf, dass sich die Aufzugtüren öffneten. Ich hätte auch die Treppen nehmen können, aber da ich mich im 8. Stockwerk befand, wäre ich am Ende wahrscheinlich völlig K.O. und würde schwitzen wie sonst was. 

Also wartete ich jetzt brav auf den Lift. In dem Moment, als sich die Fahrstuhltüren öffneten, wünschte ich mir jedoch, ich hätte mich für die Treppe und das Schwitzen entschieden. Wieder stand er vor mir. Meine Augen weiteten sich. Was hätte ich tun sollen? Wegrennen und doch die Treppen benutzen? Nein. Eine Orton durfte keine Angst oder Unbehagen zeigen. Ich musste zu ihm in den Lift steigen, auch wenn dies bedeutete, dass ich für eine kurze Zeit mit ihm alleine sein würde, ohne Randy. 

Ein unangenehmes Gefühl durchfuhr meinen Körper und mit langsamen Schritten ging ich in die kleine Kabine. 

Letztendlich stand ich neben ihm, der sich selber kaum regte.Wir schwiegen. 

Ich senkte den Kopf, betrachtete eingehend meine Schuhe.

Schließlich meldete er sich zu Wort.

„Die Schwester von Randy also, hm?", gab dieser Seth von sich. Ich biss mir leicht auf die Unterlippe. Verdammt, musste er jetzt wirklich reden? Generell mochte ich solche Situationen, die mir unangenehm waren, nicht. 

Ich lehnte mich in die Ecke und schaute ihn an.

Ich sollte jetzt aufpassen was ich sagte, jedenfalls solange ich hier mit ihm drin steckte.

„Nun, so wie es aussieht, ja", begann ich zu sprechen.

„Angst?" Ja. Typisch Emily, dachte ich mir, konnte ich es mal wieder nicht lassen, zu provozieren.Natürlich fing er an zu lachen, und ich merkte, wie mein Kopf jeden Moment vor Scham platzen würde. Härter biss ich mir auf die Lippe und schaute erneut hinab auf den Boden. Wie peinlich war das denn?

„Ich?",  ergriff Seth nun wieder das Wort. „Na sicher hab ich Angst. Ich meine Orton? Keiner legt sich mit Randy Orton an", sagte er ironisch und schüttelte leicht seinen Kopf. 

Oh, Mann! Am liebsten hätte ich meine Zunge sonst wohin geschmissen oder wäre wieder in mein schönes, weiches Bett zurückgekrochen. 

Plötzlich legte er eine Hand neben meinem Kopf an die Wand. Erschrocken schaute ich hinauf in seine Augen. In seine leuchtend schokobraunen Augen. 

Ich wollte mich schnell von ihm entfernen, wollte auf die andere Seite, doch versperrte er mir nun auch noch mit seiner zweiten Hand den Weg. Mein Körper fing leicht an zu zittern, wie er mich ansah, mit seinem dreckigen Lächeln.„Sollte ich dich eher fragen, ob du jetzt Angst hast?" Sein Lächeln wurde breiter.

„Verpiss dich und komm mir nicht zu nahe", sagte ich. Meine Stimme war nur ein Flüstern und ich versuchte seinem Blick auszuweichen.

„Sonst was?" Er beugte sich zu mir, kam mir noch näher. 

„Wirst du mich jetzt bei deinem Bruder verpetzen?", flüsterte er fragend, dicht an meinem Ohr.

Ein Schauer lief über meinen Körper. 

„Dein ach so 'toller' Bruder kann mir gar nichts. Wir, 'The Shield', könnten ihn so dermaßen fertig machen, dass er nicht mehr aufstehen könnte."

Ich schüttelte meinen Kopf, wollte nicht glauben, dass er ihm was antun könnte.

Mit einer Hand hob er mein Kinn an. So nah wie ihm, war ich schon lange keinem Mann mehr gewesen.

„Ihr Ortons glaubt auch wirklich ihr seid die Besten, oder?" Ich versuchte mit beiden Händen, ihn von mir zu schieben, doch meine Bemühungen waren umsonst. 

„Er ist ein Nichts", sagte er und ich merkte wie wütend ich wurde. „Du bist so ein Vollidiot!", schrie ich und schon landete meine Hand klatschend auf seiner Wange. Moment, Emy, was hast du getan? rief meine innere Stimme.

 Plötzlich fühlte ich mich schuldig und die Backpfeife tat mir leid.

Er hielt sich seine Wange und blickte mir direkt in die Augen.

Ich sah keine Wut mir gegenüber. Keinen Hass. Einfach nichts. 

Da war nur ein kleines Lächeln.

Seine Augen funkelten mich an, und bevor ich was sagen konnte, öffneten sich die Aufzugtüren. 

Ich rannte hinaus, in der Hoffnung, dass all dies nur ein schlechter Traum gewesen sei.

Liebe auf den zweiten Blick!♥Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt