Traumtänzer - Todbringende Träume

SIEBTES (2)

 Ich bin ertrunken, im Schwanensee. "Was hab", sie stoppte sich, "Hat sie dort gesucht?", versuchte sie weitere Informationen zu erfahren. "Ich weiß es nicht" Große Tränen kullerten über ihre Wangen zu ihrem Kinn und fielen dann zu Boden. "Ich weiß es einfach nicht, mein Bienchen, es ist", Vera begann zu schluchzen und legte ihren Kopf auf den Tisch, die Arme davor schützend gekreuzt. "Dieser Nolan, er hat sie manipuliert. Er hat sie mir genommen, ganz!", immer lauter wurde das Schluchzen der Frau und Bonita konnte es nicht ertragen ihre Mutter zusehen. "Ich sollte gehen", beschloss sie und stützte sich mit ihren Händen vom Tisch ab. Vera Kirsch nickte nur. Schnell verließ Bonnie die Küche. Sie stieß gegen den kleinen Schrank neben der Haustür, eine kleine Engelsfigur fiel zu Boden und rollte darunter. Bonnie bückte sich und griff unter den Schrank. Anstatt der Engelsfigur fand sie dort ihre Schlüssel, mit all ihren Anhängern... Ohne zu überlegen steckte sie ihn ein. Schnell hob sie noch die Figur auf und verließ ihr Kindeshaus.

Ihr Weg führte sie zum See. Sie wusste nicht warum aber bei der ganzen Sache konnte, doch nicht alles mit rechten Dingen zugegangen sein. Sie wäre nie einfach so auf das Eis gegangen. Hatte mich jemand geschubst? Wenn ja, wer? Der See lag nicht weit entfernt. Man musste nur vor Bonnies Haus in die entgegengesetzte Richtung gehen als wenn man zum Markt gehen wollte. Weiter führte der Weg durch die Schnurrgasse und dann weiter über den Feldweg. Tiefgefroren lag der Schwanensee vor ihr, wie eine Kulisse für einen Film, wenn nur nicht dieses Loch drinnen klaffen würde. Schnee bedeckte das Eis und all die kleinen Bäume drum herum. Bonnie zitterte und das nicht vor Kälte sondern vor Furcht. Morgen wären es zwei Monate bis zu ihrem Todestag und was wenn diese Träume eine Warnung waren? Kann ich meinen Tod doch noch verhindern? Sie schluckte und verstaute ihre Hände in den Taschen denn, ihre Fingerkuppen waren längst taub und stumpf. Eine kalte Brise kitzelte Bonnies Nase und lenkte ihren Blick zum anderen Seeufer. Dort, an der anderen Seite, stand eine Person, ganz in schwarz gekleidet und schaute zu ihr rüber.