𝚃𝚑𝚎 𝙽𝚎𝚠 𝚂𝚝𝚊𝚛 ||𝚂𝚊𝚝𝚘𝚛𝚒 𝚃𝚎𝚗𝚍𝚘𝚞 𝙵𝙵

[ 56 ]

Es war alles still. Keine Spur von meinem Bruder. Doch ich war viel zu sauer, um seinen Namen zu rufen. Also zogen wir unsere Schule aus und ich stellte mein Zeug im Gang ab, bevor wir das Wohnzimmer betraten. Dort stand er und sah uns kurz an. 

"Wenn du Satori wieder blöd anmaulst oder ihn rauswerfen willst, gehen wir beide sofort wieder.", meinte ich angepisst, ohne meinen Bruder etwas sagen zu lassen. "Du hast ja vollkommen Recht, Yuuki. Wie ich mich am Dienstag verhalten habe, geht absolut gar nicht. Das tut mir so unfassbar Leid. Noch viel schlimmer war, das ich dich Satori einfach aus der Wohnung geschmissen habe. Das tut mir unfassbar Leid, das war absolut falsch.", begann er und sah zwischen uns hin und her. Wir waren beide überrascht. Wobei Satori noch ein wenig überraschter war als ich. Er schien einen Moment zu brauchen, um die Entschuldigung zu verstehen, bis er darauf antworten konnte. "Ist schon in Ordnung, wenn du versprichst mich weder als komisch, noch als Spinner oder sonst wie abzustemplen. Genau das gleiche gilt auch fürs Rausschmeißen. Ich habe mich so scheiße deswegen gefühlt." "Ja das verspreche ich dir hoch und heilig!" "Okay, dann Entschuldigung angenommen!", sagte Tendou und schüttelte die Hand meines Bruders. "Yuuki es tut mir wirklich unfassbar Leid. Ich hab absolut scheiße gebaut, trotzdem will ich mir wirklich Mühe geben, das es niemals wieder zu einer solchen Situation kommt!", meinte er und ich wurde weich, nachdem Satori ihm auch schon verziehen hatte. "Okay, Tooru ich verzeih dir auch und nehm die Entschuldigung an. Aber wehe du machst das nochmal. Ich mag Satori wirklich gern und er mich auch, das musst du einfach langsam akzeptieren.", sagte ich noch, bevor ich seine Umarmung annahm. Danach unterhielten wir uns noch ein bisschen bevor ich Satori verabschiedete und ihn noch bis zur Haustür unten begleitete.

Als allererstes musste ich jetzt mal meinen Bruder fragen, was seine Meinung zu Tendou geändert hat und wie wir beide zu dieser Ehre kommen. Ich werde ihm auch sagen, wie sehr er Tendou damit gerade überrascht hatte und wie er sich das alles vorgestellt hatte. Genau deswegen zog ich schnell meine Schuhe aus und begab mich ins Wohnzimmer, wo mein Bruder auf dem Sofa saß und ich mich neben ihn setzte. Bevor ich nach wenigen Sekunden der Stille das Wort ergriff. Doch plötzlich klingelte mein Handy und es war unsere Mutter. "Hallo Mama.", ging ich ans Telefon. "Hallo meine Süße. Ist dein Bruder auch in der Nähe?", fragte sie in den Hörer. "Ja warte ich mach dich auf Lautsprecher.",sagte ich schnell und drehte das Handy, welches nun auf Laut war in die Richtung meines Bruders. "Tooru?", meinte sie. "Hallo Mum.", begrüßte er sie. Meine Mutter lächelte, dass konnte man an ihrer Stimmlage gut erkennen. "Ich muss zwar gleich wieder los, aber ich wollte euch nur sagen, dass ich morgen wieder von der Geschäftssreise zurückkomme. Dann hätten wir zwei Tage Zeit, etwas zu unternehmen, wenn ihr Lust habt.", meinte sie und klang sehr euphorisch. "Oh ja sehr gern.", freute ich mich. "Ja ich wäre auch dabei.", kommentierte mein Bruder das ganze, bevor meine Mum sich noch mehr am Telefon freute. Sie fragte meinen Bruder und mich noch, wie es uns geht. Wir meinten das soweit alles gut ist und das wir uns freuen, wenn sie morgen wieder hier ist. Darüber will sie uns dann noch informieren, wann genau. Schließlich legten wir auf und ich sah meinen Bruder kurz an. "Wow ich freue mich so sehr.", sagte ich. "Ja du hast vollkommen Recht. Das wird auf jeden Fall sehr cool, wenn sie morgen kommt.", meinte mein Bruder, drückte mich gegen sich und begann zu grinsen, nachdem ich zu ihm hochsah. "Aber Tooru, sag mal wie hast du eigentlich deine Meinung zu Tendou so plötzlich jetzt geändert? Ich meine Satori war ziemlich geschockt und wie in Starre, als du das zu ihm gesagt hast. Er kam gar nicht auf sein Leben klar.", meinte ich und sah ihn an. 

"Na ja sagen wirs so, Iwa-chan hat mir mehr als nur krass den Kopf gewaschen.", meinte er und kratzte sich leicht nervös am Hinterkopf. "Aha daher kommt also der schnelle Meinungswechsel....hat er dir wieder mit Schlägen gedroht?", fragte ich ihn und verschränkte meine Hände ineinander. "Ja hat er. Kann ich ja nichts dafür, das er so furchteinflößend wirken kann.", jammerte er herum. "Ach Tooru...ich finde es trotzdem gut, dass du es gemacht hast. Tendou hat sich sehr gefreut.", meinte ich. Überrascht sah er mich an. "Yuuki versprochen, ich werde mir sehr viel Mühe geben, damit unser Verhältnis gut wird ohne das Iwalein sich einmischt.", sagte er und klopfte sich selbstsicher gegen die Brust. "Ich zähl auf dich Bruderherz....aber jetzt lass uns das Volleyballspiel weiter schauen. Und gib mir auch ein bisschen Decke, sonst leg ich mich auf dich drauf.", drohte ich ihm. "Machst du eh nicht.", provozierte er mich. "Ach ja bist du dir da immer noch so sicher?", fragte ich ihn und sprang dirket auf seinen Bauch mit meinem Ellenbogen. "Ahhhh Yuuki. Das tut weh.", rief er. "Soll es auch, wenn du mich unterschätzst. Oder soll Iwazumi auf dich ansetzen?", fragte ich und zog meine Augenebrauen nach oben. "Wenn du mich noch länger haben möchtest, solltest du es lassen.", meinte er und legte seinen Kopf schief. "Okay ich ruf ihn an.", sagte ich trocken. "Yuuki...", rief er total geschockt. Ich begann zu lachen und legte mich neben ihn. Auch er musst kurz lachen. 

Doch nachdem das abgeklungen war, konzentrierten wir uns beide auf das Volleyballspiel, das gerade im Fernsehen lief. Nach einer Weile hatte ich wirklich Schwierigkeiten wach zu bleiben. Bis mein Kopf irgendwann zur Seite kippte und gegen meinen Bruder knallte. Doch das bekam ich gar nicht mehr mit, ich war schon längst eingeschlafen. 

Irgendwann schreckte ich hoch, schweratmend. Die ersten Tränen liefen über mein Gesicht und tropften auf meine Füße. Sofort sah ich mich in der Dunkelheit um und suchte nach einem Anhaltspunkt. Das Licht des Fernsehens? Bin ich etwa noch im Wohnzimmer? Ich fühlte die Unterlage auf der saß. Tatsächlich das war das Sofa. Ist Tooru auch noch hier? Langsam tastete ich mich voran. Ich stoppte, als ich einen Huster hörte. Ja er war tatsächlich noch da. Tooru begann sich zu drehen und plötzlich öffnete er auch seine Augen. "Yuuki? Hey? Yuuki.", erkannte er mich sofort. Anscheinend hat er auch bemerkt, dass ich Tränen in den Augen habe. "Yuuki...hey hast du schlecht geträumt?", fragte er und setzte sich schließlich auf. Ich nickte nur und krallte mich an sein T-shirt. Er zog mich sofort an sich. Auch die Decke zog er über mich. Dann legte er sich zusammen mit mir wieder aufs Sofa. In seinen Armen begann ich langsam mich zu beruhigen und wurde auch langsam wieder müde. Ein wenig später schlief ich wieder ein, bis Tooru mich ein paar Stunden später gegen halb sieben weckte. Auch er schien gerade eben erst aufgewacht zu sein. "Geht's wieder, Yuuki?"; fragte er mich sodass nachdem ich meine Augen geöffnet hatte. Sofort nickte ich und schenkte ihm ein Lächeln. Er war auch sichtlich erleichtert. Wir machten uns wie jeden Morgen fertig für die Schule und verabschiedeten uns wie jeden Morgen. Ich lief also allein zur Schule, wo auch Nishinoya vor der dem Gebäude auf mich wartete. 

"Hey Yuuki, sag mir bitte du machst heute eine Pause?", fragte er mich direkt. "Du meinst wie mein Bruder vom Volleyball, weil wir gestern auch Training hatten?", fragte ich ihn. Er nickte nur und sah mich erwartungsvoll an. "Ja tatsächlich heute und sogar morgen auch, da meine Mum von ihrer Geschäftssreise zurück kommt.", erzählte ich ihm. "Oh wow, dass freut mich sich für dich. Du hast sie jetzt echt lange nicht mehr gesehen.", sagte er nur. Sofort bejahte ich die Aussage und wir betraten zusammen das Gebäude. Kurz vor Unterrichtsbeginn, verschwand Noya in sein Klassenzimmer und wenige Sekunden später kam auch unser Lehrer herein. Somit begann der Unterricht für diesen Tag.

_______________

1334 words

> 29. Jan. 2023
> changed 19. / 20. Juni 2023
> publ. 29. Juni 2023