Z W A N Z I G| Bitte weine nicht!

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POV Felix

„Wohin gehen wir, Jinnie?", frage ich neugierig nach.

Unser Klassenlehrer hat uns erlaubt heute, mindestens zu zweit, die Stadt zu erkunden. Hyunjin hat mich dann direkt an die Hand genommen und queer durch die Stadt gezogen.

„Wir sind da, Lix. Wir haben heute ein Date. Erst schauen wir hier im Kino einen Film, dann geht es in ein Café. Ich habe alles durch geplant. Hier läuft nämlich heute der Film, von dem du schon seit Wochen redest. Heute schauen wir ihn uns an."
Er greift nach meiner Hand und wir begeben uns in das pompöse Gebäude.

„Lix, möchtest du Popcorn? Dort vorne gibt es welches!"
„Ja, gerne."
„Okay Süßer, bin sofort wieder da."

Aufgeregt sehe ich mich um, während ich auf meinen Freund warte.

Drei Jungen, einige Meter entfernt von mir, fangen plötzlich an hektisch zu tuscheln. Allerdings noch so laut, dass ich es hören kann.
,Süßer? Hast du das gehört?' ,Ja. So hat der ihn genannt. WTF. Wieso nennt man so seinen Kumpel.' ,Ich glaube nicht, dass das Kumpels sind. Schaut mal an dem Hals vom Blonden Jungen. Mehrere Knutschflecken. Die haben bestimmt was miteinander. Die sind Gay.'

„Da bin ich wieder. Bin jetzt startklar. Lass uns gehen, Lix."

Diese Jungen haben mir schlechte Laune gemacht und ehrlich gesagt, haben mich diese Kommentare schon verletzt.

<Zu Ende des Films>
Schon die ganze Zeit versucht Hyunjin mich zu füttern mit seinem Popcorn. Mir ist das aber so unangenehm, weil, von hinter uns, jedes Mal getuschelt wird, über uns.

„Lixie, ich liebe dich", ertönt es plötzlich neben mir. Erstaunt drehe ich meinen Kopf zu meinem Freund, der sich zu mir lehnt, seine Augen schließt und mich zu küssen versucht.
Es wird mir zu viel. Ich ergreife meine Jacke und stürme so schnell es geht aus dem Kino-Saal.
In der Toilette angekommen renne ich in eine der Toiletten-Kabinen und setze mich auf den Deckel. Sofort fließen mir auch schon Tränen über die Wangen.

Ich hasse es. Ich halte das nicht mehr aus. Bei allem was ich tue werde ich ausgebuht und als ekelhaft bezeichnet.

Obwohl ich diesen Kuss so sehr wie Hyunjin wollte, ich habe Angst vor den Reaktionen meines Umfelds.

„Felix! Felix!", ertönt es auf einmal vor mir. Ich hatte die Kabinen Tür offen gelassen und Hyunjin hat mich so anscheinend gefunden.

„Felix was ist los? Bitte wein nicht! Das sollte ein spaßiges Erlebnis werden und dich nicht traurig machen. ... ist es wegen denen hinter uns."

Ich nicke sofort und er legt seine Arme um mich.

„Die wissen einfach nicht wie toll du bist. Du bist liebevoll, hast ein großes Herz und bist einfach zu süß. Da habe ich mich in dich verliebt,... auch wenn du ein Junge bist. Die können unsere Beziehung doch jetzt nicht kaputt machen. Wir kennen die nicht, die uns nicht. Die haben kein Recht so über dich und uns zu reden. Lass dir diese Kommentare nicht zu nahe kommen."

„Mmmm. Tieg ih not den Tuss?", gebe ich mit Tränen im Gesicht von mir. Diesmal weine ich aber nicht aus Trauer, sondern aus Freude. Diese Worte waren so süß und ermutigend von ihm.

„Wenn du so nuschelst und schluchzt verstehe ich dich nicht. Sag's bitte noch mal. Okay?"

„Du lügst doch,  du hast genau verstanden was ich gesagt habe", gebe ich schmollend von mir, was aber nur vorgespielt ist.

Hyunjin schmunzelt, zieht mich dann aber zu sich hoch und gibt mir einen zarten Kuss auf meine Nasenspitze.
„Mmmhm", gebe ich quengelnd von mir, um auch einen Kuss auf den Mund zu erlangen.

„Wenn du noch den ganzen restlichen Tag ganz stark durchhältst, ohne auf die Kommentare anderer zu hören, dann kriegst du einen auf den Mund. Jetzt gehen wir aber mal dein Gesicht abtrocknen. Deine Tränen haben es ganz nass gemacht", sagt der Mann meiner Träume in seinem beruhigenden Ton.

Big Brother| HyunlixWhere stories live. Discover now