Chapter 12 {season 1}

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Das erste was ich hören konnte, als ich die Augen aufschlug, waren laute Stimmen:
„Wir haben jeden getötet, der die Zeitlinie störte."
„Aber keine Unschuldigen oder?"
„Anders wäre ich nie zurück gekommen."
„Aber das ist Mord."
„Herrgott, Luther. Werd erwachsen. Wir sind keine Kinder mehr. Die Guten sind die Gleichen wie die Bösen. Es sind alles nur Menschen, die vor sich hin leben. Aber wenn die Welt untergeht, dann sterben sie alle. Auch unsere Familie...
Die Zeit verändert einfach alles."

Ich lag in einem Bett eines Keller Raumes, soweit ich das beurteilen konnte.
Neben mir auf der Kante des Bettes saß Fünf und vor ihm stand Luther, der mir in dieser Sekunde seinen Blick zuwandte.
Prompt drehte sich Fünf um.
„Hey, wie geht es dir?", fragte er und berührte meinen Arm.
Ich zuckte zurück und rückte so weit von ihm weg zur Wand, wie es möglich war.
Ich setzte mich so gut wie möglich auf und verschränkte meine Arme vor meiner Brust.
Ich blieb stumm, wich seinem Blick aus und sah an ihm vorbei.
„Ich werde Allison anrufen.", sagte Luther, stand auf und verließ den Raum.
Ich rutschte zum Rand des Bettes und versuchte aufzustehen, doch der Schmerz der daraufhin mein Bein durchzog hielt mich davon ab.
„Diego hat dich hergebracht und ich hab deine Wunde nochmal genäht und verbunden. Also, .... was ist genau passiert?", unterbrach Fünf die Stille und sah mir direkt in die Augen, doch ich brach den Blickkontakt schnell wieder ab.
Er hatte schon wieder genau das selbe getan.
Mich einfach ausgeschlossen.
Und dann war ich entführt worden.
Ihm war es nicht einmal aufgefallen.
Oder es hatte ihn einfach nicht interessiert.
Wer weiß das schon, bei ihm.
„Haben wir jetzt wieder das selbe Drama wie das letzte Mal? Da hast du es am Ende auch erzählt und zu diesem Teil würde ich gerne vorspulen.", äußerte er sich mit diesem leicht arroganten Tonfall den er immer bei seinen Geschwistern verwendete.
Wieso war er denn bitte wütend? Ich war wütend auf ihn und nicht anders herum.
„Ja genau. Das selbe Drama wie letzte Mal.
Nur bin ich dieses Mal nicht so blöd zu glauben, dass du an deinem Verhalten irgendwas ändern wirst!"
„Wovon redest du?"
„Ist das dein Ernst?", ich blickte ihn entgeistert an und er verdrehte die Augen.
„Nur das du es weißt. Wenn ich könnte wäre ich schon längst weggegangen!", sagte ich und der Trotz in meiner Stimme war unverkennbar.
„Das kannst du aber nicht. Weswegen du auf mich angewiesen bist."
Ich konnte sein Grinsen praktisch auf mir spüren, obwohl ich den Blick nicht zu ihm wandte.
„Wieso sollte ich, ich schaffe das auch selbst."
„Da du nicht auftreten kannst, ist es wohl eher unwahrscheinlich, dass du hier verschwinden kannst bevor Allison kommt."
„Wieso denkst du, dass ich weg will bevor sie hier ist?"
Ich hob endlich meinen Blick und sah zu ihm.
Ich weiß nicht ob ich es mir eingebildet habe, aber er war mir plötzlich unglaublich nah.
Seine klargrünen Augen nahmen meine vollkommen in Besitz. Ich schwieg und hielt unwillkürlich die Luft an.
„Weil es so ist.", unterbrach er die Stille, brach unseren Blickkontakt ab und stand auf.
Ich konnte nur verwirrt den Kopf schütteln.
Ich konnte sein ganzes Verhalten einfach nicht nachvollziehen, egal wie sehr ich es auch versuchte.
Mein Blick wurde schwarz und eine Vision kam über mich:
Die Tür sprang auf und meine Mutter trat ein.
„Tiana! Wie konntest du einfach weglaufen! Das wirst du nie wieder tun, dafür werde ich sorgen!"
Ich blickte mich panisch im Raum um, während sie wütend auf mich zustürmte.
Mein Blick blieb an der Wanduhr hängen.
Dann wurde wieder alles schwarz und ich erwachte aus meiner Vision.
Mein Blick suchte direkt die Uhr und ich erschrak.
Diese Vision würde sich in der nächsten Minute abspielen.
„Okay du hast recht Fünf. Ich bin auf dich angewiesen, also... bitte... bring mich hier weg."
„So so, auf einmal habe ich doch recht. Interessant.", wiederholte er grinsend.
„Fünf, bitte, sie ist in wenigen Sekunden da.", sprach ich aus, was er sich wahrscheinlich sowieso schon dachte, denn schnelle Schritte waren über uns zu hören.
Er trat näher zu mir und ich legte wiederwillig meine Hände um seinen Hals, sodass er mich zu sich ziehen konnte.
Ich hörte noch wie die Tür sich öffnete, doch der blaue Strudel aus Licht waberte bereits um uns und Millisekunden später, befanden wir uns an einem anderen Ort.
Ich ließ Fünf sofort los, was im Nachhinein betrachtet wohl nicht sehr klug war, da ich sofort nach hinten fiel.
Glücklicherweise genau auf ein Bett.
Auf sein Bett.
Bei genauerer Betrachtung erkannte ich sein Zimmer wieder.
Fünf schritt aus dem Zimmer und ich legte mich auf sein Bett, starrte die Decke an und fragte mich was ich nun machen sollte.
Obwohl ich mir fest vorgenommen hatte an etwas anderes zu denken, schweiften meine Gedanken zu ihm.
Ich hörte, dass er mit jemandem sprach und versuchte vergeblich zu verstehen worüber sie sprachen.
Ich ließ mich zurück ins Bett sinken und sofort wurde alles schwarz.

Tiana Hargreeves -umbrella academy-Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt