Kapitel 28 - Otter sind süß

5.5K 454 35
                                    

Stolz erzählte Louis im darauffolgenden Seminar, was nebenbei bemerkt super war, Hope von ihrer Timothy-Verscheuch-Aktion. Die sah ihn nur an wie ein bemitleidenswertes Kätzchen, ausgesetzt in einem nassen Schuhkarton.

"Was denn? Das was gut."
"Ja... Genial.", Kams trocken zurück.
"Wieso? Was hättest du denn gesagt?"
"Wenn mich ein Kerl anbaggert?", Lachte Hope.
"Ja?"
"Dass ich und mein Strapon nicht wählerisch sind. Glaub mir: dann laufen sie."
"Hm... Zu schade. Ich hab keinen Strapon..."
"Jap... Und über die Aussage denkst du jetzt nochmal in Ruhe nach. Und dann, mein Lieber, weißt du, wieso Typen wie dieser Timothy dich nicht ernst nehmen."
"Mann kann halt keinen Strapon tragen, oder?"
"Dann müsste es bei dir doch funktionieren."
"Höi! Das ist nicht nett."
"Louis, wenn du jemanden los werden willst, dann dreh es nicht so, dass derjenige am Ende ein schlechtes Gewissen hat dich allein zu lassen."
"Hm... Das ist mir zu kompliziert. Ich hab für sowas Harry."
"Ernsthaft: du bist so eine Pussy."
"Gar nicht. Ich bin lieb und nett."
"Ja und was passiert mit den Lieben und Netten? Friendzone oder du wirst ausgenutzt und verarscht."
"Das ist eine sehr negative Sicht."
"Das, Darling, ist realistisch."
"Dann besteht die Welt am Ende nur noch aus Arschlöchern.", Seufzte Louis und wollte das einfach nicht.
"Tja, ein Fest für alle aktiven Schwulen.", Schnaubte Hope.
"Haha. Ich meine das ernst."
"Sei lieb und nett, so viel du willst, Louis. Aber in manchen Momenten ist lieb und nett nicht angebracht. Du kannst fies sein. Aber mach es auch so, dass sie dich ernst nehmen. Dass sie schnallen, dass sie eine Grenze überschritten haben. Das ist wichtig. Für dich und alle anderen, denen dieser Typ ungefragt zu nahe kommt. Bei dir hat er es nicht geschafft, vielleicht sucht der sich jetzt gleich den nächsten, der es nicht so schafft sich zu wehren. Wenn du dich wehrst, wehrst du dich nicht für dich allein. Sondern für alle möglichen Zukünftigen auch."
"Äh.... Aber... ich .  ich hab Harry und Stan und Oli und-"
"Dich. Du kannst das selbst. Du bist wie Rapunzel."
"Awww, danke." Freute sich Louis und richtete sich seine Haarpracht etwas.
"Ne, ne. Das war kein Kompliment. Du hockst mit deinem Zopf im Turm und wartest drauf, dass wer kommt und dich rettet. Statt deine Haare abzuschneiden und selbst runter zu klettern und dein Ding zu machen."
"Wann hat sich ein Gespräch über Timoty zu einem Sinnkrisengespräch über mich entwickelt? Außerdem muss ich nicht selbst runter klettern. Ich habe doch Harry. Ich habe doch meinen Prinzen schon.", Fragte Louis pikiert.
"Und deswegen musst du dich jetzt drauf ausruhen? Kannst doch trotzdem dein Ding machen und vor allem zu stehen, was so abgeht. Damit dein Prinz weiß, was Sache ist. Gott, du bist so schwul, ey."
"Hä?"
"Wärst du im Tutorium gewesen, wärst du Timothy nicht begegnet. Davon weiß dein Prinz aber vermutlich nichts?"
"Oooh..."
"Tja, Tiefschlag. Ich weiß."
"Du bist so fies."
"Nein. Lesbisch. Bei mir zieht deine - ich bin so süß -Nummer nicht."
"Püh..."
"Die Diven-Nummer auch nicht. Wie sieht's bei dir aus Orla? Bist du lesbisch?", Fragte Hope plötzlich.
"Nein. Aber die Männer arbeiten dran."
"Lieber lesbisch und lebensfroh, als völlig verklemmt und hetero.", Erklärte Hope mit erhobenem Zeigefinger.
"Wow.", Machte Louis und wollte auch gern so einen Reim haben.
"Ach komm, ja. Das ist nicht so einfach. Mache ich nem Kerl ein Kompliment, meint er, ich flirte. Flirte ich mit einem Mädchen, meint sie, ich mache ihr ein Kompliment."
"Na, mache ich nen Heterotypen an, kriege ich möglicherweise eins in die Fresse...", Brummte Louis nur.
Plötzlich drehte sich der Student auf Hopes anderer Seite herum, blickte Louis in die Augen und sagte: "Also ich bin straight. Aber ich finde es verdammt geil, wenn mir ein Gay sagt, dass ich heiß aussehe, wenn ein Mädchen dabei ist. Gays haben schließlich sehr hohe Standards."
Das sprach er, grinste Louis an und warf ihm einen Luftkuss zu.
"Ich bin weiblich, aber ich zähle nicht.", Quietschte Hope.
Louis konnte nichts sagen. Der starrte noch immer fassungslos den Adonis mit den braunen Augen an.

-

Am Nachmittag hockte er zu Hause und ging seine Unterlagen durch. Er fühlte sich schon fast wie ein mustergültiger Student, weil er überhaupt Unterlagen hatte, die er durchgehen konnte.

Als sein Handy klingelte, ging er wieder im Bruchteil einer Sekunde dran. Heute hatte sich die unterdrückte Nummer noch gar nicht wieder gemeldet.

"Ja?", Fragte er sofort.
"Hi. Ich bin's, Niall."
"Hey. Was gibt's?"
"Mein Chef will deine Zeichnung verwenden. Ich darf dir also ein Honorar auszahlen."
Was?!

"Was?"
"Naja... Du hast gearbeitet und dafür wirst du eben bezahlt. Ausbeutung macht sich nicht gut in der Firmenvita weißt du?", Kicherte Niall.
"Äh... Ich kriege Geld?"
"Du meine Güte, wenn du so weiter machst, behalte ich es."
"Ich kriege Geld!"
"Ja."
"Oh Gott! Ich werde es für immer behalten und mit mir herum tragen! Mein erstes selbstverdientes Geld! Und ich musste nicht einmal für arbeiten."
"Äh... Vielleicht solltest du ein Otter werden."
"Wieso? Kriegen die auch Geld ohne Arbeit?"
"Nein. Die haben eine kleine Tasche in der Haut für ihren Lieblingsstein. Sowas brauchst du dann für dein Lieblingsgeld."
"Äh..."
"Otter sein hat schon Vorteile."
"Äh... Dass sie knuddelig aussehen? Oder Händchen halten, damit sie nicht voneinander wegtreiben im Schlaf? Otter sind süß."
"Auch. Aber wusstest du, dass die schlank bleiben, auch wenn die voll viel fressen? Die lagern das Fett nicht im Körper, sondern im Schwanz."
"Oh.. äh..."
"Perverse Schweine sind das."
"Was?!"
"Wusstest du, dass die männlichen Otter Babyrobben als Sexpuppen benutzen? Die sterben da irgendwann von oder der Otter ertränkt sie. Und dann? Macht der Otter einfach weiter. Tagelang bummst der das tote Robbenbaby."
"Okay. Vergiss das. Robben sind doch nicht süß. Koalas sind süß.", Murmelte Louis nachdem er sich wieder gesammelt hatte und die Bilder aus seinem Kopf verband hatte.
"Aber die-", setzte Niall euphorisch an.
"Klappe, Niall! Du hast mir schon den Otter kaputt gemacht!", Schimpfte Louis schnell.
"Also eigentlich hat der Otter das Robbenbaby ka-"
"Ich kriege also Geld?", Wechselte Louis lieber schnell das Thema.
"Ja. Naja, bist jetzt nicht reich. Aber naja."
"Braucht ihr sowas öfter?", Fragte Louis völlig euphorisch.

Louis hat also Geld verdient. Was sagt man dazu?
Bis dann.
Viele Grüße ^⁠_⁠^

BDSM (Larry) 2 - wird fortgeführt auf StorybanWo Geschichten leben. Entdecke jetzt