Kapitel 35: Mutter?

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Nevermore, im Zimmer von Xavier und Frank

Friday
Alles was ich sah, war schwarz. Dann ein grelles Licht. Ich versuchte meine Augen zu schließen, doch es wollte nicht funktionieren. Im Hintergrund hörte ich wie ein Lied spielte.

(„And her daddy's gone and she needs someone")

Und obwohl ich nicht der Typ war, der sich von normaler Lyrics mitnehmen ließ, rollte doch eine Träne meine Wange hinunter. Es passte einfach viel zu sehr zu meinem jetzigen Leben... Fester war nicht mein Vater und bevor ich Frank und die anderen Frankensteins kennengelernt hatte, war ich allein und wenn nicht allein, starb jeder bei mir, den ich auch nur ansatzweise mochte. Ja, ich brauchte jemanden.

Ruckartig schlangen sich zwei Armen um meinen Bauch. Es waren nicht die von Frank... oder gar Alans.

Die Arme gehörten zu einer Frau. Erschrocken nach dieser Erkenntnis, drehte ich mich zu ihr um und erstarrte sofort wieder in meiner Bewegung, als ich meine graugrünen Augen erblickte. Aber die Frau war nicht ich. „Mutter?"

Panisch schlug ich um mich und wehrte mich mit aller Kraft. Erst wenige Sekunden später merkte ich, dass ich nicht mehr träumte und neben Frank lag, der bereits meine Hände in seinen hatte, damit ich nicht noch mehr um mich schlug. „Was, wo, wie-?" fragte ich ihn hektisch. „In meinem Bett im Zimmer von Xavier und mir." antwortete Frank. Ein wenig beruhigter legte ich mich wieder zurück. „Was hast du denn schlimmes geträumt?" fragte Frank nach einer Weile. „Ich... da... da war... ich glaube, ich habe meine Mu.. Mutter... ge... gesehen..." stotterte ich.

„Deine Mutter? Nichts weiter?"

Natürlich. Ich hatte ihm nichts erzählt... weder davon das Fester nicht mein Vater ist, noch das er es mir gestern gesagt hatte. Gestern... es schien schon eine Ewigkeit her zu seien, obwohl es gerade mal 24 Stunden her war. Ich setzte mich im Bett auf und sah zu meinen Händen. Er erwartete nie eine Antwort. Das war der Unterschied zwischen ihm und seinem großen Bruder. Bei allen übernatürlichen Kräften, wieso musste ich erst seinen Bruder kennenlernen, bevor ich ihn fand?

„Ich... Ich hab doch gestern mit... mit Fester geredet..." stammelte ich zu ihm. „Deinem Vater, ja. Was hat das damit zu tun?" erwiderte er neugierig. Unwissender Frank. „Er ist nicht mein... er sagte mir gestern das,... er ist nicht..." stotterte ich wieder und seufzte, weil ich keinen richtigen Satz herausbekam. „Er ist nicht dein... Vater?" beendete Frank meinen Satz. Ein Nicken kam von mir. Etwas anderes konnte ich nicht.

Wednesday | Frankenstein's Nachfahre Where stories live. Discover now