Chapter 5

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Ich hatte gerade meinen Blick mehr auf Belle gerichtet, als ich gegen jemanden lief. Ich verlor mein Gleichgewicht und fiel nach hinten auf den Boden.
Die Person vor mir schaffte es auf den Füßen zu bleiben, was für mich, nachdem ich die hochhackigen Schuhe sah, ein völliges Rätsel war.

Ich schaute nach oben und sah in zwei eiskalte, tiefbraune Augen einer schönen Frau, die mich vernichtend anblickten.

Belle half mir schnell auf. Als ich wieder auf den Beinen stand, klopfte mein Herz und ich wusste nicht warum.
Der Blick der Frau lag immer noch auf mir, das spürte ich. Und genau das war es, was mich so nervös werden ließ. Mein Herz raste und mir stockte der Atem.

Mein Blick lag auf dem Boden, weil ich mich nicht traute, den Blick von ihr zu erwidern.
Zum Glück versuchte Belle mir aus dieser Lage zu helfen.

„Miss Mills. Tut uns leid, Wir waren so in unser Gespräch vertieft, dass-"
Doch Belle stoppte und nun sah ich auch hoch zu Belle. Die Frau, die sie Miss Mills genannt hatte, hatte einfach nur ihre Hand gehoben und Belle somit zum schweigen gebracht, ohne ihren Blick von mir abzuwenden.

Belle sah entschuldigend zu mir, als wollte sie sagen: „Ich habs versucht"

Immer noch lag der kalte Blick von Miss Mills auf mir. Und um ehrlich zu sein, schüchterte diese mich damit sehr ein.
„Ich- Es t-tut mir leid..." stotterte ich, während meine Augen hin und her irrten, um nicht auf ihre zu stoßen.

„Passen Sie das nächste Mal gefälligst besser auf!" zischte die Frau. Der Ton von Miss Mills, ließ meinen Blick wieder auf den Boden wandern während ich zögerlich nickte. 

„Wer sind Sie?" fragte Miss Mills weiterhin kalt.
„M-mein Name ist Eri Sancoeur, Miss. Ich bin seit Gestern hier." antwortete ich nervös. Ich konnte meine Atmung kaum kontrollieren. Aus dem Augenwinkel sah ich, dass sich Miss Mills zu Belle wendete.
„Nun, Miss French. Achten Sie besser auf unseren Besuch." 

Mit diesen Worten ging sie an mir vorbei. Ich konnte das Klacken ihre Schuhe sehr gut hören.

Mein Blick war immer noch auf dem Boden, doch langsam entspannte ich mich mehr und schaffte es auch einigermaßen vernünftig zu atmen. Nun sah ich zu Belle.
„Wer genau war das?" murmelte ich, noch immer etwas nervös.
„Das war Regina Mills. Sie ist die Bürgermeisterin von Storybrooke und wie du gemerkt hast, sehr streng." erklärte Belle. „Geht es dir gut?" 

Ich nickte langsam. „Es geht. Ich bin schon so schüchtern, aber das hatte ich noch nie..."
„So geht es den Meisten." sagte Belle und legte einen Arm um meine Schulter, um mich zu beruhigen. „Komm, lass uns zurück zur Bibliothek gehen."

Ich war nicht lange in der Bibliothek geblieben und schlenderte nur noch durch die kleine, märchenhafte Stadt, um zu Granny's Bed and Breakfast zu kommen.
Die Sonne begann schon unterzugehen, was Storybrooke in einem schönem, rötlichem Licht erstrahlen ließ.

Ich versuchte mir dieses Bild vor Augen zu behalten, um es gleich im Zimmer zu zeichnen. Überraschender Weise kam ich sogar relativ schnell an, weshalb ich die schöne Aussicht auf die Stadt, gut vom Fenster aus zeichnen konnte.
Also setzte ich mich an den Schreibtisch, holte mein Zeichenbuch und einen Bleistift mit Radiergummi heraus und begann zu zeichnen.

Etwas später war ich schon sehr weit, als es an meiner Tür klopfte.
Ich stand auf, öffnete diese und sah Ruby vor mir.
„Hey, ich wollte nur kurz vorbei schauen, ob alles ok ist." sagte sie. Ich nickte.
„Bei mir ist alles ok." Ruby sah hinter mich und erblickte das Bild, dass ich gerade dabei war zu zeichnen. 

„Hast du das gemacht?" fragte sie überrascht. Ich nickte verlegen und trat zur Seite, damit sie ins Zimmer kommen konnte, um sich das Bild näher anzusehen.
„Das ist echt gut geworden." lobte sie.
„Danke." erwiderte ich. „Es ist aber noch nicht fertig."
„Zeigst du es mir, wenn du fertig bist?" fragte Ruby.
„Klar, wenn du willst." sagte ich.

Ruby nahm sich einen Stuhl und setzte sich an den Schreibtisch, um mir beim Zeichnen zuzuschauen.
Auch ich setzte mich wieder auf meinen Stuhl und während ich zeichnete, unterhielten wir uns.

„Wie war dein erster richtiger Tag in Storybrooke so?" fragte Ruby und sah mir neugierig zu, wie ich das Bild Strich für Strich fortsetzte.
„Es war ein spannender Tag. Ich bin echt froh, dass es eine Bibliothek gibt und Belle hat mir sogar vorgeschlagen, dass ich dort arbeiten könnte." erzählte ich begeistert.
„Das ist ja prima. Du musst mir unbedingt davon erzählen, wie es dort ist." 

Ich nickte.
„Nur eine Sache macht mich noch immer nervös, wenn ich daran denke." murmelte ich. Ruby sah mich verwirrt an.
„Belle ist immer so ein neugieriger Bücherwurm, falls es das ist." kicherte sie. Ich schaute auf und musste lachen.
„Nein, das meinte ich nicht. Außerdem mag ich diese Eigenschaft sehr an ihr. Ich bin auch ein Bücherwurm und schreibe sogar selbst ein paar kleine Geschichten."

„Was ist es dann?" fragte Ruby, nachdem sie aufgehört hatte zu lachen.
„Kennst du Miss Mills?" Ruby's Gesichtsausdruck veränderte sich schlagartig.
„Oh nein. Du hast sie heute schon kennengelernt?" fragte sie besorgt.
„Kennengelernt ist zu schwach beschrieben. Ich bin direkt in sie rein gelaufen." sagte ich und schaute bei dieser Erinnerung zurück auf meine Zeichnung.

„Oh mist, wie hat sie reagiert?" fragte Ruby weiter.
„Ich sage dir, wenn Blicke töten könnten, wäre ich schon 5 Mal gestorben. Zuerst hat sie nichts gesagt, sondern hatte einen vernichtenden Blick auf mir, weshalb ich die meiste Zeit auf den Boden geschaut habe. Belle hat versucht mir da raus zu helfen und entschuldigte sich." erzählte ich. „Doch das hat nichts gebracht und als ich versucht habe mich zu entschuldigen, hat sie mir kalt gesagt, ich sollte besser aufpassen."

Ruby sagte nichts, sondern sah mich die ganze Zeit entschuldigend an.
„Dann hat sie noch gefragt wer ich bin und sagte zu Belle, sie solle auf mich achten." beendete ich mein Erlebnis.
„Das du sie schon gleich am ersten Tag triffst, hätte ich nicht gedacht." sagte sie

„Ist sie wirklich immer so streng und einschüchternd?" fragte ich nervös.
„Leider ja. Schon seit man sie kennt. Zwar hat sie auch freundliche und weiche Seiten, aber auch nur bei ihrer Tochter. Bei niemand anderem. Sie vertraut auch sehr schwer anderen und lässt so gut wie niemanden an sich ran." erzählte Ruby. 
„Sie hat eine Tochter?" fragte ich verblüfft. Ruby nickte.

Wir redeten nicht mehr viel und ich wurde auch nicht so ganz mit dem Bild fertig, doch wir verabredeten uns, nach dem Gespräch mit Belle, im Granny's. 
Dann verabschiedete sich Ruby, wir wünschten uns eine gute Nacht und ich legte mich, nach ein paar Seiten lesen, zum Schlafen ins Bett.

Once Upon A Time - Complicated Love (Deutsch)Where stories live. Discover now