4.

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Ich hielt an und stieg aus. Ich war nervös, panisch und überrumpelt. Ich kenne ihren Vater nicht, aber wenn er sogar mich aufsucht muss es wahrscheinlich ernst sein.

Klingeln musste ich garnicht, Olaf machte die Tür auf und Paul lief zu mir. Ich hob ihn hoch und lächelte ihn an bevor ich ihn wieder ins Haus setzte.

"Was ist passiert?" fragte ich verwirrt. "Liz ist seit vier Tagen in ihrem Zimmer und ist nicht einmal rausgekommen. Sie muss Medikamente nehmen, und gegessen hat sie auch nicht. Ich dachte du hättest einen guten Draht zu ihr."

Guten Draht.

Ich nickte nur, stellte meine Schuhe ab und ging hoch. Meine Beine gingen einfach in Richtung des Zimmers. Es war leise.

"Liz?" meinte ich und klopfte. Keine Antwort.

"Liz. Hier ist Amy," meinte ich lauter. Inwischen hörte man unten wie ihre Eltern sich anmotzen. Naja es war eigentlich nur Helena, die wieder keine Rücksicht nimmt und sich über Liz beschwert.

Ich nahm mein Ausweis und schob ihn zwischen die Türe und dem Türrahmen. Dabei drehte ich den Türknopf nach links. Es machte Klick und ich konnte rein.

Ich schloss die Türe hinter mir.

"Liz," sagte ich als sie auf ihrem Bett lag. Langsam bewegte ich mich auf sie zu.

Ein leises stöhnen entfährt ihr. Kein sexuelles, ehr ein stöhnen vom schmerz. Panisch ging ich auf sie zu und drehte sie um. Sie war noch abgemagerter als sonst. Ich machte mir große Vorwürfe.

"Liz, hey, schau mich an," sagte ich. Ihre Augen öffneten sich leicht. Ich lächelte. "Warum sperrst du dich ein?" fragte ich sanft. Sie zuckte mit den Schultern. Natürlich hatte sie ein Grund aber wie immer wollte sie es mir nicht sagen.

"Soll ich deine Mum rausschicken dann können wir nach unten," meinte ich und lächelte immernoch dabei. Sie nickte.

"Warte hier."

Ich lief die Treppen runter und in die Küche. "Und?" fragte er erwartungsvoll. "Sie ist okay, aber... sie will ihrer Stiefmutter nicht begegnen und..." "Schon verstanden. HELENA? WIR GEHEN MIT PAUL ZU ENIE."

"Vielen dank Amy. Ich hoffe du kannst sie ein bischen aufheitern. Ich kenne sonst keinen anderen und anscheinend seid ihr euch sehr nah."

"sehr nah".

"Ich wäre definitiv früher gekommen, aber ich wusste nicht ob sie sauer ist," meinte ich. "Als sie am Samstag wieder nach Hause kam, war sie erst richtig glücklich, war sogar für eine halbe stunde unten, aber dann war sie todesmüde und traurig. Zuerst dachte ich ihre Persönlichkeitsstörung wäre zurück, deshalb brachte ich ihr Medezin, aber die Tür war abgeschlossen. Bitte, bring sie dazu ihre Medikamente zunehmen und zu essen," mittlerweile hatte er Tränen in den Augen. Ich schluckte. Er war der erste erwachsene Mann der vor mir weinte.

"Ich kriege das schon hin," versicherte ich ihm. Er umarmte mich. "Danke."

Ich wusste nicht wie ich es finden soll. Natürlich wollte ich Liz helfen, vorallem weil ich ja anscheinend die einzige bin, die zu ihr durchdringen kann. Aber ich habe eigene Probleme zu bewältigen und ich wollte nicht mit ansehen wie es ihr immer schlechter geht.

Ich ging wieder hoch zu Liz. Sie lag immernoch in der gleichen Position wie vorhin. "Sie sind weg," versicherte ich ihr. Ihr Oberkörper erhob sich mühsam. Ich legte mein Arm um ihre Beine und den anderem um ihrem Oberkörper und trug sie runter. Ich war geschockt wie leicht sie war.

Ich brachte sie in die Küche. "Willst du was trinken?" fragte ich. Sie nickte und stützte sich dabei an der Theke ab. Ich stellte ihr ein Glas Wasser hin.

Falling For You || - girlxgirlWhere stories live. Discover now