Fourty-Eight

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Angeline

Ich achtete gar nicht mehr darauf, ob oder wann sich die Aufzugtüren hinter uns schlossen. Meine Aufmerksamkeit lag viel eher auf dem Mann, der sich mit dem breit gebauten Rücken gegen die Wand fallen ließ, seine Hände in meine legte und mich mit einem charmanten Lächeln zu sich zog. Ganz automatisch schmiegte ich mich an seine Brust und sah mit einem dämlichen Grinsen im Gesicht zu ihm auf.

Wir hielten uns wie Teenager, die gerade ihre aller erste, große Liebe entdeckt hatten. Alles wirkte unfassbar leicht und schwerelos, was absurd war, wenn man daran dachte, wie lange Nolan und ich jetzt schon miteinander zu tun hatten. Man sollte also meinen, diese beflügelnden Gefühle würden mit der Zeit verschwinden, aber vielleicht war das, was zwischen Nolan und mir war, einfach nichts normales. Vielleicht war es genau das, was man im Leben finden wollte. Etwas, das nie zwischen zwei sich Liebenden verloren ging.

Vielleicht sprach aber auch nur der Wein aus mir. Ein verdammt guter Wein, wenn ich anmerken darf, der diesen Abend irgendwie total perfekt gemacht hatte. Es war komisch, wenn man daran dachte, dass ich Carter und besonders Raya nicht allzu gut kannte. Klar, Carter hatte ich bereits in meiner Kindheit öfters gesehen, aber Raya war eine Wildfremde für mich, die allerdings schon so etwas wie eine Freundin für mich geworden ist. Der Alkohol kann wirklich zusammenschweißen.

Ich hatte angenommen, dass dieser Abend zwar etwas weniger verkrampft aber nicht unbedingt gut verlaufen würde. Das lag vermutlich daran, dass sich der Gedanke, Nolans Brüder und Raya hätten einen ersten schlechten Eindruck von mir bekommen, einfach in meinem Kopf festgesetzt hatte.

Doch überraschenderweise war es das komplette Gegenteil. Natürlich war es schade, dass Caleb nicht anwesendsein konnte, aber er hatte vermutlich selbst irgendwelche Probleme, denen er nachjagen musste. Carter und Raya waren dennoch eine ziemlich gute Gesellschaft, und das sage ich als absolute Niete bei sozialen Interaktionen, die sich nicht um die Firma drehten. Die beiden waren herzlich und total zuvorkommend. Ein perfektes Paar, das ihre Gäste vollends umsorgen konnte.

Die Stimmung war also nicht nut gut, sie war total entspannt, obwohl wir einander nicht so gut kannten. Ich genoss ihre Gesellschaft wirklich sehr, nicht zuletzt, weil ich Nolan ebenfalls langsam auftauen sah. Ihm bedeuteten seine Brüder viel und es schien ihm wichtig zu sein, dass wir alle irgendwie miteinander klar kamen. Was wir nach heutigem Abend sicherlich auch taten.

Ich hatte keine Ahnung, was zwischen ihm und seinem Bruder passiert sein musste, nachdem ich Raya kurz beim Dessert geholfen hatte, aber ich hatte das Gefühl, das es Nolan eine kleine Last von den Schultern genommen hatte. Er wirkte glücklich, wirklich glücklich und das nicht nur, weil seine Haltung vollkommen entspannt war und seine Ausstrahlung mich zum Strahlen brachte. Zu gerne hätte ich ihn darüber ausgefragt, aber ich schätze, dass das ein Geheimnis zwischen den Warren-Brüdern blieb.

"Du warst heute großartig", gestand Nolan und schob mir eine Haarsträhne zurück hinter mein Ohr. Ich konnte nicht gegen ein Lächeln machen, weil mir seine Worte sehr viel bedeuteten. Er hatte Unsicherheiten gegenüber dem Verhältnis zwischen Carter, Raya und mir, aber nach heute Abend schien er eine gewisse Bestätigung erhalten zu haben.

Ich lehnte mich leicht nach vorne und küsste ihn freudig. Vielleicht war es der Alkohol, aber ich fühlte mich gerade so unfassbar glücklich, das ich mit dem Strahlen nicht aufhören konnte.

Er schmiegte die rechte Hand um meine Taille, während die Linke den Weg zu meiner Wange machte. Leicht drückte er meine Lippen gegen meine Mundwinkel, was mir ein kleines Schmunzeln entlockte, weil sich seine Berührungen einfach zu gut anfühlten.

"Aber eine Sache geht mir dann doch nicht aus dem Kopf", flüsterte er und ich sah in seine dunklen, braunen Augen, die im dämmrigen Aufzuglicht funkelten. "Und das ist die Tatsache, dass dich Rayas Steak mehr befriedigen konnte als ich."

The Warren-Games | (Broken Billionaires, #2)Where stories live. Discover now