Trauer

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Es war unglaublich, dass Graves es mit all den Auroren aufnahm, ohne auch nur einmal getroffen zu werden. Newt sah das nicht mit an und ließ seinen Sturzfalter frei, der Graves einen Moment ablenkte und ihn mit einer klebrigen Masse die Arme an den Körper fesselte. „Accio!“ Tina entwaffnete ihn kurz darauf um seinen Zauberstab. Jessica hatte genug gesehen und gehört. Als sie mit Newt zurück auf den Bahnsteig stieg und sich Graves nährte, hob sie ihren Starb und zielte auf ihn. „Revellio“, murmelte sie und man konnte zusehen, wie unruhig Graves mit den Füßen und Händen zuckte, sowie den Blick auf den Boden richtete. Tief holte er Luft. Seine Haare wurden grau, seine Gesichtszüge änderten sich. Picquery kam zu ihnen, traute ihren Augen kaum. „Ich wusste es“ Jessica schüttelte den Kopf. „Ich hatte gehofft, wir würden uns nicht so wiedersehen“ Gellert sah zu seiner Tochter auf und zog einen Mundwinkel hoch. Sein Blick ging zu Picquery. Er schmunzelte. „Denken Sie, sie können mich aufhalten?“, „Wir geben unser bestes, Mr. Grindelwald“ Zwei Auroren halfen ihm auf die Beine und führten ihn raus. Noch bevor er die Treppe rauf lief, blieb er stehen und begutachtete seine Tochter von oben bis unten. „Eine wahre Königin. Du kommst ganz nach mir“, „Sprich nicht so, als würden wir zusammengehören“ Gellert lachte leise und ließ sich die Treppen nach oben führen. Sie schaute ihm nach, eher sie ihren Blick Picquery den Blick zuwandte. „Miss Grindelwald“, fing sie an, als Jessica sich ihr nährte. „Ich hatte gehofft, Sie hier nicht anzutreffen. Sie wollten doch anders, als ihr Vater sein?“, „Dem würde ich nicht widersprechen wollen“, „Und dennoch haben Sie einen Obscurus auf New York los gelassen“, „Ich fand den Jungen lediglich. Es war die Schuld meines Vaters, dass die Situation solch ein Ausmaß bekam“, „Sie werden nicht ungestraft davonkommen“ Zwei Auroren nahmen sie jeweils Rechts und Links am Arm. „Sie liegen im Unrecht, nicht ich. Sie haben eine unschuldige Kreatur, einen unschuldigen jungen Man, umgebracht“, „Und Sie haben nicht nur nichts gegen diese Kreatur unternommen, sondern haben zuvor auch noch einen wertvollen Zauberstab geklaut. Denken Sie nicht, dass würde uns entgehen“ Man nahm ihr den Elderstab ab. „Miss Picquery“, mischte Newt sich ein. „Sie ist sich ihrer Tat bewusst, doch hat sie versucht etwas gegen den Obscurus zu unternehmen. Die Schuld lag hier durchaus bei Graves oder viel mehr Grindelwald. Geben Sie ihr eine Chance, es wieder gut zu machen“, „Die magische Welt ist enthüllt. Wir können keine ganze Stadt oblivieren. Wenn Sie eine Lösung haben, überdenke ich ihr Urteil“ Jessica sah zu Newt. Jacob überreichte diesem gerade seinen Koffer. „Ich denke, ich habe eine Idee“.

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Der Koffer lag auf dem Boden, der Deckel offen. Der Donnervogel kam aus diesem heraus, breitete seine Flügel aus und schlug mit diesen, was einen kräftigen Windstoß verursachte. Sofort lächelte Jessica, streckte die Hand aus und berührte ihn sanft am Schnabel, als er landete und den Kopf zu ihr beugte. „Wir wollten bis Arizona hiermit warten, aber du bist unsere einzige Hoffnung, Frank“ Sie trat zurück, ließ Newt Abschied nehmen. „Ich werde dich auch vermissen“ Die Auroren standen hinten, schauten begeistert sich das Spektakel an. Jessica überreichte Newt die blau leuchtende Ampulle. „Du weißt, was du zu tun hast“ Er warf diese in die Luft, woraufhin Frank sie fing und durch das Loch in der Decke hoch in die Wolken flog. Es war bereits hell geworden. Wolken bildeten sich dichter am Himmel. Es grummelte, bevor auch schon die ersten Tropfen fielen. Die Auroren fingen an, dass Chaos zu beseitigen und bauten alle zusammen die Stadt wieder auf. Die Zeit blieb für die Menschen einen Moment stehen. An allen Ecken bauten sich die Häuser wieder auf, wuchsen bis in die Wolken. Die Straßen glätteten sich, Autos wurden wieder aufgestellt. Picquery nährte sich Jessica und reichte ihr den Elderstab. „Man sollte ein Buch niemals anhand seines Aussehens verurteilen. Oder wegen des Namens. Ich behalte Sie jedoch im Auge, Miss Grindelwald“ Jessica nahm den Stab an sich. Ein lächeln zwang sie sich auf, eher sich die Wege der beiden trennten.

„Wir kennen einander noch nicht“ Queenie ging auf Jessica zu. „Zumindest nicht persönlich“ Erwartungsvoll sah sie zu ihrer Schwester und Newt. „Jessica, dass ist Queenie. Die Schwester von Tina. Sie hat uns viel geholfen“, „Freut mich“ Jessica warf ihr ein leichtes Lächeln zu. Diese aufgezwungene Freude bekam ihr nicht gut. Innerlich fehlte ihr etwas. Ihr fehlte jemand. „Ist es ein Problem, wenn ich einen Moment für mich nehme?“, „Natürlich nicht“ Tina schüttelte den Kopf. Bevor Jessica jedoch die drei stehen ließ, wandte sie sich Jacob zu. „Unsere Begegnung war holprig und alles andere als charmant, aber danke“ Jessica lächelte ehrlich. „Wer weiß, was die drei ohne einen tapferen Muggle wie dich, getan hätten“, „Ich fühle mich von deinen Worten geschmeichelt“, „Vielleicht sieht man sich irgendwann wieder“, „Irgendwann, ganz bestimmt“ Er nickte entschlossen und reicht ihr seine Hand. Sie nahm diese an und verabschiedete sich mit einem festen Händedruck von ihm.

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Noch immer regnete es. Der Schnee war dadurch geschmolzen. Mit aufgezogener Kapuze stand Jessica auf der Steinbrücke. Die Ellenbogen auf das Geländer und den Kopf in den Nacken gelegt. Ihre Augen waren geschlossen. Die Tropfen prasselten ihr ins Gesicht. Hier war es. Hier gestand sie sich ein, Gefühle für Credence zu haben, ganz gleich was das auch für welche waren. Sie wollte ihn nicht mehr gehen lassen. Sie wollte für ihn da sein. Ihm das Leben schenken, was er verdiente. Ihm die Liebe geben, die ihm fehlte. Jetzt war er fort. Niemals zuvor hatte sie solch Gefühle für eine Person empfunden. Zu Newt war ihre Beziehung ganz anders. Sie kannten sich, da waren sie noch Kinder. Während zwischen ihnen das ganze auf einer geschwisterlichen Basis ruhte, waren es zu Credence romantische Gefühle. Sie liebte ihn. Liebe auf den ersten Blick. Doch er war nicht mehr hier. Der Gedanke zerriss ihr das Herz. Sie fing an zu weinen. Bitter verzog sie das Gesicht und legte die Hände vor dieses. Zwei Arme legten sich um sie. Ohne ein Wort zu verlieren, zog Newt sie zu sich. Das Gesicht in seinen Mantel gedrückt, seine Hand an ihrem Hinterkopf. So standen die beiden da, während der Regen auf sie nieder prasselte.

Wenn sie doch nur wüsste, dass gar nicht so weit weg, Credence auf dem saß. Er saß dort, klatschnass, zwischen den Trümmern der Kirche. In den Händen die Flugblätter, die allmählich durch den Regen aufweichten. Tränen mischten sich mit dem Regen. Zitternd saß er dort, mit den Gedanken bei Jessica. Zerbrochen von dem Gedanken, sie nie wieder zu sehen. Er weinte und schrie. Keiner beachtete ihn. Keiner hörte ihn. Beide weinten und trauerten dem anderen nach, als sei es ihre letzte Begegnung gewesen.

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Damit endet das erste Buch! Ich habe mich dazu entschieden zwischen dem 1. und 2. Teil definitiv einen Cut zu setzen. Die Fortsetzung ist bereits auf meinem Profil zu finden!

->"Forgive me"

Ich liebe auch all den Support, den ich hier bekommen habe. Hoffentlich liest man sich auch im 2. Buch!

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