𝘙𝘰𝘮𝘢𝘯𝘵𝘪𝘴𝘤𝘩

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Keiner von beiden brachte ein Wort über die Lippen. Stumm liefen sie nebeneinander her. Der Park war bereits leer, der Weg war zugeschneit und wurde von den Laternen beleuchtet. Nach ein paar Schritten harkte sie sich vorsichtig bei Credence ein, ohne zu ihm aufzusehen. Die Situation war ungewohnt für ihn. Man sah ihm seine Nervosität an. Ganz aufgeregt musterte er Jessica, eher er sich an die Situation gewöhnte und ruhiger wurde. Seine Hand fand platz auf ihrem Arm. So liefen die beiden weiter. „Wie schön New York doch sein kann" Credence nickte nur. Sie löste sich von ihm und griff nach ihrem Zauberstab unter ihrem Mantel. Sie ging noch einmal sicher, dass sie auch wirklich alleine waren, eher sie ihn durch die Luft schwenkte. Die Baumkronen über den beiden wackelten und der Schnee rieselte langsam auf beide hinab. Credence fing an zu lächeln, dass erste mal an diesem Abend. Er sah zu, wie Jessica den Weg hinauf lief, bis zur Brücke. Der Schnee rieselte weiter auf ihn hinab. Er spürte ein leichtes Kribbeln in seiner Brust. Unwissend, was das für ein Gefühl war, erfreute er sich weiter an dem Anblick von Jessica. Sie sah glücklich aus. Jessica merkte, dass er ihr nicht gefolgt war. Sie sah zu ihm und streckte die Hand aus. Credence weitete die Augen, doch entschied sich direkt dazu, zu ihr zu gehen. Er legte seine Hand in ihre. „Von hier kann man die Sterne sehen" Credence folgte ihrem Blick. „Sie sind wunderschön" Jessica sah zu ihm. Beider Blicke trafen sich. Jessica schmunzelte leicht und sah verlegen zu Boden. Wieder löste sie sich von ihm und lief weiter. Beim verlassen der Brücke, trat sie auf Glatteis. Ihre Schuhe waren dafür nicht gemacht. Ruckartig warf sie die Arme in die Luft und versuchte noch irgendwie Halt zu finden. Bevor sie zu Boden fiel, griff Credence nach ihrer Hand und zog sie zu sich. Mit Schwung prallte sie gegen ihn. Ihre Arme hatte sie vor sich liegen, ihre Hände auf seiner Brust. Seine Arme lagen um ihr. Beide schienen überrascht zu sein. Jessica sah auf und fing an zu lachen. Credence war unsicher, doch hörte man auch von ihm ein leichtes Lachen. Jessica atmete tief ein und aus, eher sie ihren Kopf an seine Brust legte. „Danke" Sie lächelte zufrieden. Credence ließ seine Arme um sie. Er spürte ihre Wärme. Das Kribbeln in seiner Brust breitete sich in seinem ganzen Körper aus. Er war sich noch nicht sicher, ob ihm dieses Gefühl gefiel oder nicht.

Als beide sich lösten, stellte Jessica fest, dass seine Hände ganz warm waren. Mit hochgezogenen Augenbrauen sah zu ihm auf. So hatte sie ihn vorher noch nie gesehen. Ein leichtes Lächeln auf den Lippen und Augen, die Leben widerspiegelten. Noch nie hatte ein einzelner Blick sie so glücklich gemacht. Sie legte ihre Hand an seine Wange, sah zu, wie er sich an sie schmiegte. Credence hatte gefallen an dem Gefühl in seiner Brust. Er fühlte sich wohl, wollte in ihrer Nähe bleiben. Mit ihrem Kopf kam sie näher. Credence wich nicht aus, doch kam er auch genau so wenig näher. Es war ein Risiko, was Jessica einging, doch nahm sie das in Kauf. Credence weitete die Augen, doch als ihre Lippen seine trafen, stellte er fest, dass ihm das Kribbeln, so wie er es in seinen Lippen und im restlichen Körper verspürte, durchaus gefiel. Beide hatten die Augen geschlossen. Es war ein ruhiger, sanfter, aber dennoch recht langer Kuss. Ein Moment, wie aus dem Bilderbuch.

„Tut mir leid", waren die ersten Worte von Jessica, die sie gegen seine Lippen hauchte. Credence öffnete langsam seine Augen und schüttelte leicht den Kopf. „Das ist ok", stotterte er leise, legte die Arme um sie, um sie bei sich zu halten. Ihren Kopf legte sie wieder auf seine Brust. Credence hielt sie in den Armen. Beide waren sich nicht sicher, wann sie das letzte mal solch eine Freude verspürt hatten. „Du musst mit mir kommen" Sie löste sich von ihm, nahm seine Hand. „Ich werde mit Newt reden" Doch verschwand Credence Lächeln schnell. Er senkte den Kopf, zog seine Hand zurück, schüttelte den Kopf. „Besser nicht" Er ging an ihr vorbei. „Warum nicht? Was hält dich hier?", „Das wäre nicht sicher" Er blieb stehen. „Ich verstehe nicht?" Sie legte den Kopf schief, war von seinem plötzlich abgeneigten Verhalten beinah schon verletzt. „Credence!" Er lief weg. Er ließ sie einfach im Schnee stehen. Sie ließ das nicht so stehen, entschied sich dazu ihm zu folgen.

Ihr weg führte zurück in die Innenstadt. Sie spürte seine Aura hier am stärksten, doch sah sie ihn nirgends. Desorientiert lief sie die Straße rauf. Ein kühler Wind kam von hinten, stellte den Kragen ihres Mantels auf. Sie legte die Arme um den Körper, sah auf. Die Laternen zersprangen, die Straßen wurden dunkel. Die Autos kamen zum stehen. Jessica sah die Straße auf, die nach und nach dunkler wurde. Sie hob ihr Gewand, rannte los. Es war Credence. Er musste es sein. Zählte sie eins und eins zusammen, kam sie auf eine Schlussfolgerung, die sie beunruhigte. Sie wollte Antworten haben, doch bekommt sie an diesen Abend sicherlich nicht mehr. Ihr Weg führte zu einem schön geschmücktem Gebäude. Die Türen standen weit auf, die Menschen rannten schreiend raus. Sie lief gegen den Strom, drängte sich zwischen den Leuten durch und stand in einem verwüsteten Festsaal. Neben den Scherben, Tischen und Stühlen, fanden sich auch verletzte oder gar tote Menschen auf dem Boden wieder. Jessica legte die Hand vor den Mund, traute ihren Augen kaum. Sie lief zur zertrümmerten Bühne, dort lag Henry Shaw. Adern zierten sein Gesicht. Ein Angriff von einem Obscurus.

𝑻𝒓𝒖𝒔𝒕 𝑴𝒆 || ᵖʰᵃⁿᵗᵃˢᵗᶦˢᶜʰᵉ ᵗᶦᵉʳʷᵉˢᵉⁿ ᶠᶠDonde viven las historias. Descúbrelo ahora