Fünfundzwanzig

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Seine Stimme, so tief und gefährlich ruhig, ertönte im Wohnzimmer des Hauses in welchem ich mich sicher fühlen sollte.

Aber in der Nähe dieses Teufels würde ich niemals sicher sein.
Ich ignorierte ihn.

„Die Nachrichten. Du schaust dir gemütlich die Nachrichten an, nachdem du es dir erlaubst aufzulegen, ohne auf meine Antwort zu warten"

Er griff nach der Fernbedienung und schaltete den Fernseher aus. Nun sorgte nur noch eine kleine Stehlampe in der Ecke für ein wenig Licht im Raum.

Nur die eine Hälfte seines markanten Gesichtes wurde beleuchtet. Doch ich wünschte mir, dass uns die komplette Dunkelheit eingenommen hätte, um nicht in die tötenden Augen dieses Mannes schauen zu müssen.

„Schau' mich an wenn ich mit dir rede", zischte er.

Ich schmunzelte. „Änder' deinen Ton"

Izàn schloss kurz die Augen. „Provoziere mich nicht, Rouge" Eine Warnung. Oder Drohung?

Langsam erhob ich mich und nahm den Tee in die Hand, trank aus ihm.

„Woher kommt diese Laune? Bist du sauer, weil ich dein kleines Rendezvous gestört habe?"

Izàn drehte sich um, lief in Richtung der offenen Küche und knallte seine schwere Waffe auf die Kücheninsel.

„Ich verliere noch den Verstand wegen dir"

Natürlich nahm ich das als Kompliment auf.
Er wirkte so fassungslos, so hin und her gerissen.

Er stand nun mit dem Rücken zu mir.
„Das beantwortet meine Frage nicht" Langsam lief ich auf ihn zu. Izàn stützte sich mit einer Hand an der Kante der Marmorinsel ab und mit der anderen fuhr er sich über den Mund.

„Deine verfickte Frage wirst du nicht beantwortet kriegen" Er war wütend. Ich liebte es.

Ich wusste nicht was mich trieb, wieso zur Hölle ich es tat, denn ich hatte gar kein Recht dazu und auch keine Erklärung oder Rechtfertigung außer;

Er war Izàn Bellucci.

Und ich die Frau, die ihn hasste.

Die Berührung, die ich mich traute, würde ich bereuen. Meine Arme legte ich von hinten um seinen Oberkörper und meine Wange gegen seinen Rücken.

„Ivana", raunte er und atmete tief ein.

„Ja?", hauchte ich und fuhr ihm sanft über den Brustkorb, der sich unregelmäßig hob und senkte.

„Es war kein Rendezvous"

„Nein?"

„Nein", knurrte er wütend.

Ich liebte es, wie er meine Berührung nicht ausnutzte und versuchte seine Grenzen zu testen. Denn das tat er nur wenn es um meine Psyche ging. Aber nicht wenn es um meinen Körper ging. Da wusste er ganz genau, wie weit er gehen konnte.

„Leg nie wieder auf, wenn ich nicht zu Ende gesprochen habe", befahl er mir.

„Beruhig' dich" Meine Hand stoppte. Er griff nach ihr und drehte sich um, ließ sie wieder los.

IZANWo Geschichten leben. Entdecke jetzt