Chancen

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„Du isst ja gar nichts." stellt Melissa am nächsten Morgen fest.
„Keinen Hunger." antwortet Kayla abwesend und rührt nur in ihrem Müsli herum.
„Was ist los? Ist es wegen Derek oder wegen der Schule? Scott hat erzählt, dass du noch nie in einer warst und auch nicht begeistert bist, dass du in eine gehen sollst."
„Derek." ist alles, was Kayla sagt.
„Was genau?"
„Naja er ist mein Vater. Ich will das aber gar nicht. Ich wollte immer nen Papa. Aber Derek ist einfach..."
„Nicht der Vatertyp?" beendet Melissa ihren Satz.
„Ja. Ich meine der kriegt doch echt nix auf die Reihe. Ich will nicht bei ihm wohnen er ist immer nur schlecht gelaunt."
„Übersetzt willst du also sagen, dass er eben ein Arschloch ist?"
„JAA. Ich mein wie soll das denn funktionieren. Mein Leben ist das reine Chaos, ich hab ein Baby im Schlepptau und irgendwie pass ich absolut nicht in seine Welt. Er hat schon eine Familie. Und um die kümmert er sich auch nicht richtig. Dann gibt es noch seine richtige Familie, die mich nie annehmen wird, weil ich nicht so bin wie sie. Ich wäre eine Enttäuschung und er dadurch auch. Seine Eltern wollen bestimmt Werwolfnachkommen von ihrem Sohn und nicht mich und Kalea." platzt alles aus Kayla heraus.
„Oh süße. Es gibt so viel, was du nicht über ihn weißt. Er war nicht immer so. Er konnte das mal richtig gut mit dem kümmern um seine Familie. Aber was das geändert hat, sollte er dir erzählen. Damit tut er sich schwer. Gib ihm eine Chance. Vielleicht auch die eine oder andere mehr. Und hab Geduld mit ihm. Er versucht nur sich zu schützen und er merkt selber, dass das den Menschen um ihn herum meistens weh tut aber lassen kann er es auch nicht." versucht Melissa ihr zu erklären.
„Hmm."
„Was noch?" fragt Melissa nach.
„nix."

„Kayla!" bleibt Melissa hartnäckig.
„Muss ich echt in die Schule?"
„Ja musst du." antwortet Melissa lachend.

„Schade."
An der Schule wartet Scott bereits auf Kayla und zeigt ihr alles. Er stellt ihr auch bereits einige Lehrer vor, bei denen sie dann Unterricht hätte und alle sind sehr freundlich zu ihr.
„So und das ist unser Lacrosse Coach. Er unterrichtet auch. Nimm ihn nicht zu ernst. Er beleidigt gern und redet oft ziemlichen Schwachsinn aber das wird sich wohl auch nie mehr ändern. Hat er dich auf dem Kicker, dann hat er dich auf dem Kicker."
Sie schauen sich gerade das Außengelände an und unterhalten sich, als Kaylas Blick auf einen Schwarzen Camaro fällt, an dem kein geringerer als Derek lehnt. Scott bemerkt, dass sie stehen geblieben ist und folgt ihrem Blick.
„Soll ich ihn wegschicken?" fragt er sie.
„Nein."
„Willst du zu ihm gehen?" fragt er sie weiter.
„Nein."
„Willst du weiter so dastehen und ihn anstarren und er starrt zurück?"
„Vielleicht."
„Kannst du noch mehr als ein Wort sprechen."
„Ja."
„Gott das ist ja schlimmer wie im Kindergarten." stellt Scott fest und zerrt sie am Arm in Richtung Derek.

„SCOTT.... Was tust du? Lass mich los!!"
Vor Derek kommen die beiden endlich zu stehen.
„SO. Du willst reden...sie will reden...keiner traut sich...dann schweigt euch halt an." erklärt Scott und macht sich aus dem Staub.
Nach 5 Minuten herrscht immernoch schweigen.
„H-hey." beginnt Derek zuerst.
„Hi."
„Wie geht es dir?" fragt er sie.
„Gut. Dir?"
„Auch.
„Schön." antwortet Kayla.

„Man ich bin scheiße in sowas."
„Jap."
„Ja dann hilf mir mal." bittet Derek.
„Wie denn? Ich kenn dich doch gar nicht."

„Was willst du denn wissen?"
„Dein Rudel kenn ich. Behandelst du deine Familie genauso scheiße?"
„Nein. Würde ja auch gar nicht mehr gehen." sagt Derek und schaut traurig auf den Boden.
„Wie meinst du das?"
„Sie sind tot. Alle außer meiner Schwester Cora und meinem Onkel Peter. Aber Peter ist nicht gerade ein freundlicher Mensch und Cora lebt ihr Leben."
„Darf ich fragen, warum sie tot sind? Auch Jäger?" fragt sie nach.
„Nein...also ja aber nicht normal. Sie wurden im Haus eingesperrt und das ist komplett ausgebrannt."
„Heilige scheiße."

„Ich kann dir das Haus zeigen, wenn du magst. Die Reste stehen noch."
„Vielleicht später mal."
„Ja na klar. Ist wahrscheinlich nicht das richtige um seine Familie kennenzulernen, wenn man an den Ort des Grauens geht." stellt Derek fest.

„Bist du deshalb so mies zu allen? Weil es weh tat?"
„Vielleicht."
„Ich war so als meine Mom weg war. Hab es meinen Eltern echt schwer gemacht. Hab gelernt, dass es nur alles schlimmer macht und versuch es nach ihrem Tod anders zu machen. Könntest du auch mal versuchen. Dann würde man dich besser ertragen."
„Du hast ne ganz schön große Klappe für dein Alter und dafür, dass ich dein Vater bin."

„Du bist nicht mein Vater. Den Titel musst du dir erst verdienen."
„Autsch. Aber hast ja recht. Soll ich dich zu Melissa fahren?"
„Können wir was Essen? Hab echt Hunger." fragt Kayla leise.
„Klar. Hast du denn nichts gefrühstückt?"
„Hatte keinen Hunger." Kayla senkt den Blick, während sie dies sagt.
Ihre Eltern waren dann immer sauer. Aber immer, wenn sie etwas bedrückt, dann kriegt sie einfach nichts runter.
„Hey..." Derek hebt vorsichtig mit einer Hand ihren Kopf an, sodass sie ihn ansieht.
„Ist doch nicht schlimm. Ich bekomm heute noch nichts runter, wenn ich nervös bin oder stress habe. Solange das nicht zur Gewohnheit wird."
Als er ihr das sagt, läuft ihr eine Träne über die Wange.

„Hey... das ist doch kein Grund zum Weinen. Es gibt schlimmeres, als mal ausnahmsweise nichts zum Frühstück zu essen." Derek nimmt sie fest in den Arm.
„Meine Eltern waren dann immer sauer und ich hab Ärger bekommen."
„Okay aber ich bin nicht deine Eltern okay? Ich bin ich und ich mach paar Dinge etwas anders." antwortet Derek und muss beim letzten Teil sogar leicht lachen.
Sie fahren in ein Diner und essen etwas. Dabei reden sie kaum doch unangenehm ist es nicht. Danach fährt Derek sie noch zu Scott nach Hause.

„So da wären wir. Sagmal wie wäre es, wenn wir sowas öfter machen? So könnten wir uns erstmal etwas kennenlernen." schlägt Derek vor.
„Gern."
„Na dann. Ich schreib dir einfach."
„Okay. Tschüss Derek."
„Tschüss Kayla."

Family,Pack or maybe both? //Derek Hale FF//Child-FamilyWhere stories live. Discover now