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Den ganzen Tag über schien Mason ihm aus dem Weg zu gehen.
Selbst beim Abendessen tauchte er nicht auf, ass mit Ben statt mit Declan, und erst, als Declan bereits zu Bett gehen wollte, trater leise, als ob Declan ihn nicht hören sollte, in den Raum.

Auch die nächsten Tage wirkte Mason eher abweisend und schien Declan gar aus dem Weg zu gehen. Verbrachte jedoch je länger desto mehr Zeit mit Ben.
Erst nach dem nächsten Wochenende, das Mason mit seinem Vater verbrachte, schien Mason wieder Zeit mit Declan verbringen zu wollen.
Obwohl Declan das Ganze seltsam vorkam, fragte er nicht weiter nach.
Viel zu gross war die Erleichterung, das Mason wieder Zeit mit ihm verbringen wollte und die Angst, etwas falsches zu sagen und Mason wieder zu verschrecken.
Es dauerte noch einige Tage, einige leicht gezwungene Gespräche und ein langer Abend, an dem Mason von der Bibliothek in seinem Dorf schwärmte, bis alles wieder beim Alten zu sein schien, ausser, dass Mason Declans Meinung nach immer nich etwas zu viel Zeit mit Ben verbrachte.

Die Tage verging wie im Flug und kaum hatte Declan die Pflanzen Winterfest gemacht, viel auch schon der erste Schnee.
Im Schlafzimmer wurde es kalt und Declan graute es bereits jetz vor der Kälte, die sich bald in die hinterste Ecke des Zimmers schleichen würde.
Seuftzend zog Declan sich ein zweites Paar Strümpfe über, bevor er nach seiner Jacke griff.
Declan hasste den Winter — es gab kaum Pflanzen die blühten, war ständig kalt und feucht und wurde viel zu früh dunkel — ganz im Gegensatz zu Mason wie es schien.
Mason genoss das kalte Wetter, konnte Stunden lang dabei zu schauen wie die Flocken vom Himmel tanzten und die Gärten wie die Häuser die Strassen in einen weissen Mantel hülten.
Dementsprechend gut gelaunt war Mason an diesem Morgen.
„Komm schon Declan, es scheint sogar die Sonne draussen, guck wie der Schnee glitzert.", probierte Mason Declan aufzumuntern, „Ich liebe den Winter.", ergänzte er.
„Du musst auch nicht draussen arbeiten.", murmelte Declan leicht genervt.
Doch Mason liess sich davon nicht beirren.
Er zog sich seinen schwarzen Mantel über, umarmte Declan, wünschte ihm einen schönen Tag, und verliess das Zimmer mit den Worten: „Heute Abend habe ich eine Überraschung für dich."
Erstaunt und etwas verwirrt sah Declan Mason hinterher, der gerade durch die Haustür nach draussen trat.
Langsam zog er sich fertig an um auch selbst mit der Arbeit beginnen zu können.
Es war nichts ungewöhnlich, dass Mason ihn umarmt hatte. Mason liebte Körperkontakt mit Menschen, die ihm wichtig waren; es war zwar ungewöhnlich, dass Mason ihn am Morgen, bevor sie zur Arbeit gingen, umarmte, noch viel seltsamer war aber der letzte Satz, den Mason gesagt hatte.
Declan wiederholte Masons Worte im Kopf während er zu arbeiten begann.
Eine Überraschung?
Declan hatte keine Ahnung was Mason damit meinen könnte.
Die Zeit verging schleichend, Declan fror und konnte den Abend und Masons Überraschung kaum erwarten.
Als es langsam dunkel wurde und Declan feierabend hatte, machte er sich im Laufschritt auf den Weg nach drinnen, wo Mason bereits auf ihn wartete.
Er wedelte mit einem Stück Papier, dass sich bei näherer Betrachtung als ein Inserat herausstellte, dass Mason aus der Zeitung geschnitten hatte.
„Guck was ich dir mitgebracht habe!", stoltz legte Mason den Zeitungsausschnitt vor Declan auf den Tisch und stand einen Schritt zur Seite damit Declan lesen den draufstehenden Text lesen konnte.
Bereits nach den ersten Worten erkannte Declan, dass es sich um ein Inserat des lokalen Appthekers handelte, der einen Angestellten suchte.
Declan seuftzte.
„Mason, du weisst, dass das ohne Ausbildung nicht geht."
Das Funkeln in Masons Augen wurde weniger und Enttäuschung machte sich in ihm breit. Er wollte Declan eine Freude machen, doch so leicht gab er nicht auf.
„Versuchen solltest du es trotzdem, du brauchst ihm schliesslich nicht zu erzählen, dass du keine Ausbildung hast. Ausserdem kennst du dich mindestens genauso gut aus wie jemand der studiert hat."
Declan wollte Masons gute Laune nicht verderben, weswegen er sich bei ihm bedankte und sagte er würde sich das Inserat später noch genauer ansehen.
Mason schien zufrieden mit Declans Reaktion und sprach während des Abendessens von nichts anderem als savon wie toll es wäre, wenn Declan und er es schaffen würden eine neue Stelle zu bekommen.
Declan lächelte bloss schweigend, konnte den Blick kaum von Masons glänzenden Augen lösen und wünschte sich nichts mehr sls dass Masons Träume in Erfüllung gehen.
Noch lange sassen die Beiden an diesem Abend gemeinsam vor dem Feuer im Kamin, dass den Raum angenehm warm werden liess.
Noch wärmer wurde Declan als Mason sich fröstelnd an ihn lehnte.
Declan wunderte sich etwas darüber, dass Mason immer noch kalt war, dachte aber nicht weiter darüber nach.
Viel zu sehr genoss er Masons Nähe; ein angenehmes Kribbeln breitete sich in ihm aus, ein Gefühl, das er bisher nicht gekannt hatte.
Irgendwann musste Declan sich aber doch von Mason lösen, denn dieser war müde und schien sich aufeinmal nicht mehr besonders wohl zu fühlen.
Wohl eine kommende Erkältung, dachte Declan, dies würde auch erklären weshalb Mason trotz der mittlerweile herrschenden Wärme fror.
Declan strich Mason, der nun erschöpft im Bett lag, kurz durch sein dunkles Haar, bevor er sich selbst in seine Decken kuschelte.
Mason war bald darauf eingeschlafen, während Declan noch lange wach lag.
Er versuchte seine Gedanken von Mason zu lösen — was schwer war, da er kaum einige Meter von sich entfernt Masons Atem hörte — und liess seine Gedanken stattdessen zum Inserat wandern.
Bisher hatte Declan nie darüber nachgedacht eine neue Stelle zu beginnen, doch seit Mason das Thema aufgebracht hatte, liess es Declan nicht mehr los.
Declan hatte sich nie die Frage gestellt ob er glücklich war oder wie er glücklicher werden konnte.
Ob er es wirklich probieren und sich für die freie Stelle melden sollte?
Er war bloss einige Male in einer Apotheke gewesen, dich die Erinnerung an den kleinen, nach verschiedenen Keäutern duftenden Raum gefiel ihm.
Declan entschied sich das Ganze in den nächsten Tagen mit seinem Vater zu besprechen, stellte sich vor wie es wäre tatsächlich in einer Apotheke zu arbeiten und Träumte davon mit Mason, einem jungen Bibliothekar, in einem kleinen Häuschen am Rande der Stadt zu leben.

Of dusty Books and PeppermintWhere stories live. Discover now