„Wer hat dir den Verschluss geöffnet?"

Er dachte, ich kam nicht an den Verschluss dran. Kam er darauf, weil er den Verschluss vieler teuren Kleider von unterschiedlichen eleganten Frauen aus den höchsten Klassen unserer Gesellschaft geöffnet hatte, weil sie ihn um Hilfe baten?

Nein. Izàn wirkte nicht wie ein Mann, der viele Frauen an sich ranließ, der überhaupt irgendjemanden außer den Teufel an sich ranließ; wenn er nicht selbst der Teufel war.

Ich zweifelte sogar an, dass er überhaupt jemals eine Frau an sich rangelassen hatte, obwohl da so einige warteten.

„Einer von den Typen, die ständig im Haus Wache halten", log ich und sah wieder in den Spiegel.

Izàn atmete tief ein. „Sei schlauer. Und schau' mir beim Lügen nicht in die Augen" Er kam auf mich zugelaufen, als ich spürte, wie sich mein Herzschlag verdoppelte. Oh Gott.

„Hättest du nichts gesagt, hätte ich es dir eher geglaubt", fuhr er fort als er dicht hinter mir stehen blieb. Mein Verstand würde sich verabschieden, wenn er noch einen weiteren Augenblick hinter meinem Rücken stand und mir ein Messer in den Nacken stechen konnte, ohne dass ich davor reagieren konnte.

Das war das selbe Prinzip, wie die Aussage, dass es besser für die Psyche ist, wenn man von seinem Bett aus die Tür sehen kann. Es würde unser Gehirn beruhigen und so würden wir nicht in Panik geraten, da wir stets sehen konnten, wer oder was das Zimmer betrat.

Ich musste ihn also ansehen, weshalb ich mich umdrehte und mir das Kleid fester an den Körper hielt, da es mir sonst von der Schulter rutschen würde.

„Bené würden nicht wollen, dass sein Boss seine Verlobte so sieht", sprach ich mit heiserer Stimme, als mir die Strenge in seinem Blick bewusst wurde. Wir hatten maximal eine Armlänge Abstand zueinander. Zu wenig. Viel zu wenig.

„Wie? Wie sehe ich seine Verlobte?", fragte er, wie er es immer tat, wenn er mich in die Enge treiben wollte. Dieser Mann hatte stets alles perfekt kalkuliert und geplant.

Ich sah zu meiner nackten Schulter und zog das Kleid wieder über die Haut. „So eben. Du weißt, was ich meine. Stell' dich nicht dumm", hisste ich, als seine Augen meiner Bewegung folgten.

„Nein, Ivana. Alles was ich vor mir sehe ist nur eine Kommissarin. Das selbe würde ich auch sehen, wenn das Kleid dir komplett vom Körper rutschen würde"

Kommissarin. Ich war nie mehr für ihn. Und er würde in meinen Augen auch immer den selben Titel haben, doch vielleicht drängte sich da ein weiterer dazu.

„Ja? Und vor mir sehe ich nur einen Mörder. Einen Mörder, dem ich irgendwann Handschellen anlegen darf"

Izàn nickte nur und tat so, als würde er mir jedes Wort abkaufen. „Irgendwann wird der Tag bestimmt kommen, Kommissarin", sprach er gespielt hoffnungsvoll. Dieser Mistkerl. Ich musste damit aufhören ihm zu erlauben dieses Katz und Maus Spiel zu spielen.

„Geh' mir aus den Augen" Ich schubste ihn mit einer Hand an der Brust nach hinten, um aus dem Bad laufen zu können. Zumindest versuchte ich es.

Und dann passierte etwas, was nie hätte passieren sollen.

Izàn nahm meine Hand, zog mich zurück aber auf eine Art, dass mein nackter Rücken gegen sein Jackett an der Brust gedrückt wurde. Er war so flink in seiner Bewegung, so dass ich nur einmal blinzelte und als ich meine Augen öffnete, drückte er meinen Unterkörper gegen den Schrank unter dem Waschbecken, während er direkt hinter mir stand.

IZANWhere stories live. Discover now