I need you

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Ein Blick in den Spiegel zeigte mir, was für ein Haufen elend ich war. Und so konnte ich nicht anders und ich öffnete eine Schublade unter meinem Waschbecken.

Nun lag eine kleine schwarze Tasche in meiner Hand, die mir verriet, dass das erst der bittere Anfang war...

Ich machte mit zitternder Hand den Reisverschluss auf und suchte nach dem silbernen Metallstück. Bis ich es dann fand und anstarrte. Vor knapp einem halben Jahr hatte ich es das letzte mal getan. Damals habe ich mir geschworen es nie wieder zu tun. Tja soviel dazu.

Ich zögerte eine Weile setzte dann aber trotzdem zum ersten Schnitt an. Ich zog die Klinge langsam durch meine Haut bis ein roter Strich entstand. Ich schluchzte kurz fasste mich dann aber wieder. Und erneut setzte ich zu einem Schnitt an. Aus einem wurden dann zwei und aus zwei drei. Am ende waren es über fünf neue Schnitte bis ich die Klinge in das blutverschmierte Waschbecken fallen lies und an der Wand runter rutsche. Ab da fing ich dann richtig an zu weinen. Ich würde am liebsten alles um mich herum schmeißen und alles zusammen schreien. Ich schloss meine Augen und weinte weiter vor mich hin.

Cole's Sicht

Am liebsten wäre ich zurück gegangen und hätte sie getröstet. Aber ich hatte einfach zu viel Angst, dass Rider ihr etwas antun könnte. Ich legte mich in mein Bett und versuchte zu schlafen, was mir leider nicht gelang, da ich neben an ein schluchzten wahrnahm. Kathy weinte und das sicher nicht wegen einem Albtraum. Cole du bleibst hier und schläfst, versuchte ich mir mit meiner inneren Stimme zu befehlen. Aber wie sollte ich bitte schlafen, wenn ich wusste, dass Kathy neben mir weint. So schwang ich meine Beine aus dem Bett und ging rüber zu ihr. Zu meinem erstaunen lag sie allerdings nicht in ihrem Bett sondern war im Badezimmer. Die Tür war zu, so wie ich sie vorhin zugeknallt hatte. Ich überlegte kurz ob ich sie aufmachen sollte. Sollte ich lieber Klopfen oder einfach rein gehen?

Ich entschied mich für letzteres, was ich sofort bereute. Kathy lag zusammengekauert an einer Wand und weinte schrecklich. Und dann sah ich das, was mir das Herz brach. Das Waschbecken war voller Blut und auch um Kathy sah ich eine rote Pfütze. Sie schien mich nicht zu bemerken, also ging ich, nachdem ich einen Waschlappen geholt hatte, zu ihr und setzte mich neben sie. Augenblicklich guckte sie mich an und ich sah ihr roten Augen, die sie vom weinen bekommen hatte.

Sie zitterte und atmete unregelmäßig. Langsam legte ich den Waschlappen auf ihren Arm und tupfte das Blut weg. Anschließend nahm ich einen Verbandskasten und umwickelte ihren Arm mit dem weißen Stoff.

Ich setzte mich neben sie und zog sie an mich. „Nicht" gab sie nur leise von sich. „Ich bin ein Arsch ich weiß aber ich will nicht, dass du das tust." Sie war mir so unglaublich wichtig. Auch wenn ich es nicht einsehen wollte. Ich brauchte sie. Sie war perfekt. Hübsch, Liebevoll, Zerbrechlich. Ich brauchte sie, genauso wie sie mich brauchte. „Hey" Sie hatte ihre Augen geschlossen und ihr Kopf war nach unten gesenkt. Ich nahm zwei Finger und legte diese unter ihr Kinn, womit ich sie zwang mich anzuschauen. Bei meiner Berührung öffnete sie sofort ihre Augen was mir zeigte, dass sie meine nähe brauchte. Einerseits fand ich das ziemlich anziehen aber es war eigentlich ganz und gar nicht gut. Ich schaute in ihre Augen und sie in meine. Tränen rollten über ihre Wangen und sie gab ab und zu einen leisen Schluchzer von sich. Ich näherte mich ihrem Gesicht und dann ihren Wangen. Nun küsste ich Träne für Träne weg. Es löste sofort eine Gänsehaut bei ihr aus und sie schloss ihre Augen erneut.

„Komm ich bring dich ins Bett" Ich hob sie im Brautstyle hoch und legte sie dann in ihr Bett. Ich ging zurück ins Bad und machte dort nicht ein wenig sauber und ging dann in ihr Zimmer. Sie lag so friedlich in ihrem Bett. Sie sah einfach aus, wie ein unglaublich schöner Engel. Am liebsten würde ich zu ihr gehen, sie Küssen, trösten und bei ihr sein aber ich durfte nicht, so sehr ich auch wollte. Ich gab ihr einen Kuss auf die Stirn und drehte mich dann um. Jedoch kam ich nicht weiter, da ich eine eiskalte Hand an meinem Arm spürte. „Bitte bleib bei mir" Sie sagte es so ängstlich und unschuldig. Cole nicht ablenken lassen. „Es geht nicht Kathy" Ihr Gesicht wurde blasser und weitere Tränen bildeten sich in ihren Augen.

Erneut gab ich nach und legte mich neben sie. Sie lehnte sich sofort gegen meinen Bauch, was mich kurz aufzischen ließ, da ich immer noch die Wunden von dem Kampf hatte. „Tut mir leid" murmelte sie schnell. „Ist schon okay" Erneut gab ich ihr einen Kuss auf die Stirn und zog sie näher an mich. Sie roch so gut. Ihr Atem wurde leichter und ruhiger. Schon fast am schlafen sagte sie "Ich brauche dich" Sie sprach diese drei Wörter so sanft aus und ich hätte es nur zu gerne erwidert. Wäre ich heute nicht einfach aus dem Bad gerannt, hätte ich sie davor beschützen können. Ich Trottel. Kathy schlief mittlerweile eng an mir. Ihr Arm lag auf meiner Hüfte und ihr Kopf vergrub sich in meiner Brust.

Sie ist so unglaublich schön und riecht so gut. Ihre Lippen waren so unglaublich weich und ich wollte sie jede Minute berühren. Ihren Nacken Küssen und ihr Lippen. So gerne würde ich mehr mit ihr tun, und das nicht nur sexuell gesehen. Trotz der schmerzen die ich hatte zog ich sie noch näher zu mir, einfach um ihr Geborgenheit zu geben.

Ich schaute sie wahrscheinlich noch Stunden an, bis ich meine Augen endlich schloss. Da ich mich ihn ihrer Nähe wohl fühlte, schlief ich sofort in einen tiefen Schlaf.

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So, hier ein etwas "Emotionaleres" Kapitel. Falls jetzt einige sagen, er hätte sie retten müssen... Nein. Es kann ja auch nicht immer alles gut gehen also hoffe ich ihr seid damit einverstanden.

Gebt mir trotzdem gerne Feedback und schreibt mir eure Meinungen oder Vorschläge.

Love you :***

My second BrotherWo Geschichten leben. Entdecke jetzt