Win-Win-Win-Win-Situation

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Zwischenzeitlich bringt Noëlle alles und Gloria wechselt immer gerade so das Thema oder redet einfach mitten im Satz über etwas anderes. Hans ist fasziniert von der Auffassungsgabe dieser alten Frau, aber was sie wohl erlebt hatte um diese zu bekommen? So aufmerksam und wachsam ist man nicht umsonst. „Was ich bei ihr sehr empfehlen kann ist, immer etwas mit sich rumzutragen mit dem sie spielen kann. Sie wird überraschend schnell nervös wenn sie sich auf nichts konzentrieren kann und dann wird sie so unruhig!" Nach ein paar Minuten der Informationsweitergabe von Gloria hat die komplett vergessen dass Noëlle schon länger nichts mehr gebracht hatte und trinkt stattdessen ihren Kaffee. Die Magierin selbst steht am Türrahmen gelehnt da und sieht sie von schräg hinten an, da die Couch gleich links neben der Wohnzimmertür steht. Tristan sieht sie und runzelt kurz die Stirn, doch sie schüttelt nur den Kopf und legt sich schmunzelnd den Zeigefinder auf die Lippen, bevor sie die alte Frau wieder ansieht. Das ist eine wunderbare Abwechslung zu dem was heute passiert ist, die perfekte Ablenkung und selbst Alucard scheint Spaß zu haben! Zumindest ist er richtig auf Gloria fokussiert. Wobei sich dabei auch die Frage stellt, hört er ihr nur gut zu, oder wühlt er gerade in ihren Gedanken. Auch so ein Grund wieso sie sie einfach reden lässt, er kann sich alles aus ihrem Kopf holen wenn er will. 

„Also braucht sie ständig Aufmerksamkeit? Gut zu wissen!" Der Urvampir ist wirklich in diesem Gespräch mit dabei und versucht so viele offene Informationen rauszuholen wie es geht. „Besser nicht, ständige Aufmerksamkeit macht sie so... hibbelig. Mir fällt gerade kein anderes Wort dafür ein, aber den ganzen Tag- Das ist nichts für sie, nein." Nun wird sie aber schon nachdenklich und Gloria runzelt leicht die Stirn. „Wo ist das Kind eigentlich schon wieder? Sie wollte doch- HERRGOTT IM HIMMEL!" Geschockt legt sie sich eine Hand auf die Brust als sie den Kopf mitsamt dem Oberkörper dreht um nachzusehen wo Noëlle denn eigentlich bleiben würde. Sie hatte nicht damit gerechnet dass sie im Türrahmen stehen würde. „Willst du mich so schnell loswerden? Das ist der beste Weg!", ruft Gloria und spürt ihr rasendes Herz. Sage stößt sich vom Türstock ab und setzt sich neben sie auf die Couch. „Du weißt ganz genau dass du lebst um den Ärzten zu beweisen dass sie falsch mit ihrer Prognose lagen." Im nächsten Moment wird ihr schon in die Wange gekniffen und leicht auf die Seite gezogen. „Wie lange hast du da schon gestanden und uns so unhöflich belauscht?! Und diese komischen Kontaktlinsen hast du auch schon wieder drin! Kind... Was soll aus dir noch werden... Ich hoffe dein Freund kümmert sich gut um dich!" Noëlle wartet noch kurz bis sie losgelassen wird und steht dann wieder auf, war ja ein kurzes Vergnügen mit dem Sitzen. Gloria sieht zufrieden dabei zu wie sie auf den Schwarzhaarigen zugeht und- an ihm vorbei geht? Sie lässt ihn eiskalt links liegen. 

Stattdessen stellt sie sich hinter den stummen Weißhaarigen der aufgrund mangelnder Stühle auf dem Boden sitzt, geht runter in die Hocke und legt ihren Kopf auf seine Schulter. „Ich denke schon dass er sich um mich kümmern wird." Perplex und verwirrt sieht Gloria von Noëlle zu Alucard und wieder zurück. „Aber- Ich dachte er..." Der Urvampir lacht für einen Moment und zuckt mit den Schultern. „Ich bin wirklich in festen Händen, nur nicht in ihren." Die alte Frau lässt die Tasse sinken und starrt ihn skeptisch an. „Und warum hast du nichts gesagt? Menschenskind, jetzt habe ich so viel erzählt!" Alucard deutet auf Hans. „Weil er nicht wirklich ein Freund großer Worte ist! Oder... Worte im generellen. Er kommt an seine Infos, ich komme an Dinge mit denen ich sie ärgern kann und Tristan lernt seine Schwester mal ein wenig kennen ohne dass sie alles selbst erzählen muss. Und Sie können ein wenig aus dem Nähkästchen plaudern! Eine win-win-win-win-Situation, wenn man es so betrachtet. Oder liege ich falsch?" Daraufhin antwortet Gloria zwar nichts mehr, aber kann ihr ansehen dass ihr das ein wenig unangenehm ist. Noëlle steht langsam wieder auf, sie ist nicht der größte Fan von in der Hocke bleiben. Sofort sieht Hans zu ihr hoch, will sie zurück? Sie muss müde sein, stimmts? Noch ein wenig unsicher legt er den Kopf in den Nacken und lehnt sich ein wenig gegen ihre Beine, wobei sie zu ihm runter sieht. „Willst du heim?" Die roten Augen weiten sich kurz, doch es entlockt ihm tatsächlich ein Lächeln. „Lass uns heim." Tristan ist über die tiefe Stimme des Werwolfs überrascht, währenddessen Alucard seufzend den Kopf schief legt. „Immer wieder ein Wunder dass der nur bei ihr redet. Kaum ist sie weg- Zack ist er stummer als ein Fisch." Gloria wirft ihm einen wissenden Blick zu, wobei er grinst. Liebe... ja, ja.

Alba LupinotuumWhere stories live. Discover now