Alba Lupinotuum

Farbenlehre

Bruder... Bruder? Erst bei genauerem Hinsehen merkt Hans dass er sich doch wirklich um diesen Kerl handelt und schon fast erleichtert schnaubend lässt er die Arme wieder sinken. Er sollte sich wohl wirklich erst einmal alles ansehen bevor er vorschnell urteilt. „Tristan? Das ist Hans! Er ist..." Was sind sie eigentlich? Scheiße. Scheiße! Was sind sie?! Gut, alles oder nichts. „Er ist mein Freund." Noëlle steht der Angstschweiß praktisch auf der Nase während sie den Werwolf mit großen Augen ansieht. Was sagt er dazu? Wie reagiert er darauf? Sie haben noch nichts ausgemacht und sie stellt ihn einfach als ihren Freund vor? Könnte schnell nach hinten losgehen! Tristan sieht zu dem Weißhaarigen hoch, schluckt kurz. Der Kerl ist riesig! „Schwesterherz... du sahst mir nicht nach Bottom aus." Mit einem leicht geschockten Blick sieht sie zu ihm. „Bruderherz... es hat dich gar nichts anzugehen wie rum das abläuft. Das ist ne Sache zwischen ihm und mir." Hans kann sich das leichte Schmunzeln nicht verkneifen, auch wenn sie eigentlich erst besprechen wollten wie das mit den Gefühlen jetzt wirklich aussieht- Dann hat sie halt die Entscheidung getroffen. Wie sonst halt auch. Er hat da nichts dagegen. „Und seit wann?" Die Magierin sieht auf die imaginäre Uhr auf ihrem Handgelenk und nickt. „Seit ungefähr... 15 Sekunden." Dann sieht sie zu Hans hoch. „Außer du hast was dagegen! Ich denke jetzt mal nicht, aber Fragen kann man immer." Dieser kniet sich zu den beiden hinunter, nimmt ihre Hand und legt seine Lippen auf den Handrücken. Stumm erwidert er ihren Blick, wobei sowohl er als auch Tristan sehen wie rot sie wird. Aber das dümmliche Grinsen breitet sich immer mehr aus, ein Zeichen für den Magier zu verschwinden. 

„Danke für alles, Elly. Ich muss gehen und schau mal bei dem Azaraku vorbei, scheint n anständiger Kerl zu sein aber auch der ist komplett fertig. Bis später!" Die beiden sehen ihm hinterher und schauen sich gleichzeitig an, als die Tür geschlossen wird. Das ist jetzt irgendwie eine unangenehme Stille gerade. „Ich... Ich meine es ernst. Wenn es für dich noch zu früh ist, dann lassen wir das. Ich meine- Wir kennen einander jetzt nicht so wirklich und waren nur unterwegs wegen diesem verkackten Ryze." Seufzend reibt sie sich den Nasenrücken und schüttelt den Kopf. „Ja, ja, ja... und ich sag noch so wunderbar im Jet dass ich es erstmal nicht ernst nehmen würde und gebe da ne komplette Litanei an Gründen von mir und am Ende ignorier ich es. Wunderbar." „Bereust du es?" Von seinen Worten überrascht sieht sie zu dem Werwolf, schüttelt aber den Kopf bevor sie überhaupt richtig nachdenken könnte. „Überhaupt nicht! Also- Bis jetzt gab es noch nichts. Es... geht mir mehr darum dass ich erst den Moralapostel spiel und dann genau das mache. Ich töne groß rum und mach am Ende das was ich dachte NICHT zu tun. Wir kennen uns nicht einmal einen Monat, hatten noch nicht ein einziges Mal so wirklich die Zeit uns so kennenzulernen wie man es normalerweise für eine Beziehung macht, hatten kein Date oder sonst etwas... Ich hoffe einfach dass es nicht überstürzt ist und wir es später irgendwann bereuen." Seine Mundwinkel gehen hoch und Hans legt ihr eine Hand an die Wange, wie kann man den Haufen Chaos bitte nicht lieben. 

„Ich bin zum Teil Wolf, hast du eine Ahnung wie loyal die ihrem Partner gegenüber sind? Und sie suchen sich diesen aus und nehmen nicht jeden x-beliebigen. Wo ein Wille ist, da ist ein Weg. Jede Nacht hat ihren Tag und auch wenn wir streiten werden... was vollkommen normal ist, wir schaffen das." „Selbst mit mir als Bastard?" Bastard? Irritiert runzelt er die Stirn, wobei Noëlle sich räuspert. „Affärenkind. Anscheinend. Verne und Azaraku. Gemischt. Unser Vater war wohl... ein Frauenheld." Sie ist schon fast überrascht über die Heftigkeit des Kusses, wobei er sich schnell wieder löst. „Und wenn du aus einem Harem wärst, das ist mir doch scheiß egal. Du bist du, egal mit welcher Mutter oder welchem Vater." Stumm lehnt sie sich nach vorn, Hans nimmt sie ohne zu zögern in die Arme. Was wohl alles passiert ist als er nicht mehr ganz da war? Alderon, Tristan, hatte seine Schwester auf Befehl angegriffen, sie hatte ihn außer Gefecht gesetzt und an mehr relevante Dinge kann er sich nicht mehr erinnern. Die Minuten vergehen, bevor sie leicht ihren Kopf hebt. „Warte... wenn wir jetzt ein Paar sind... heißt das wir könnten... also... du als Werwolf..." Hans sieht mit hochgezogenen Augenbrauen zu ihr runter, das ist wirklich das einzige was ihr einfällt? „Wann hast du das letzte Mal bitte Sex gehabt..." Noëlle zieht eine kleine Schnute und sieht auf die Seite. „Uhm... dürfte n dreiviertel Jahr her sein...?"
„Und sonst war es regelmäßig?"
„Wir das ein Verhör?!"
„Ja. Also?"
„Ja... Irgendwie schon."
„Und anstatt irgendwas anderes zu sagen oder so... gleich Sex?"
„Ich liebe dich...?"
„Danke... Das war ja SO überzeugend."
„Hans Günsche, ich liebe dich und bis auf dass der Tod uns scheiden möge! Besser?"