Kapitel 2: Das Riesenfossil in der Höhle

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In Hyrule geht grade die Sonne auf. Revali der schon vor dem Sonnenaufgang aufgewacht war und nur sehr wenig geschlafen hatte, fand es für den perfekten Zeitpunkt, um Richtung Norden in die Hebraberge aufzubrechen. Revali konnte den Sonnenaufgang und das milde Herbstwetter nur für kurze Zeit genießen, da in der Hebraregion sehr früh wieder die typischen, schneesturmähnlichen Wetterbedingungen herrschten. Die Hebraberge sind dafür bekannt, dass es in dieser Region das ganze Jahr über verschneit ist. Es gibt wenige Tage, da scheint auch mal die Sonne auf die eisigen Gipfeln herab und lassen die weiße Schneelandschaft herrlich schimmern. Jedoch hat unser gefiederter Freund keinen dieser Tage erwischt, sondern muss sich mit starken Winden und schlechter Sicht umschlagen. Obwohl er eigentlich sehr gute Augen hat, fällt es im dennoch schwer die zackigen Gipfel zu erkennen, weshalb er landen musste.

So landete er auf einer relativ flachen Ebene. Trotz der schlechten Sicht erkannte der Recke die Silhouette eines kleineren Berges neben sich. Der dunkelblaue Orni schreitete auf diesen Berg zu, um nach einem eventuellen Unterschlupf Ausschau zu halten. Hylia sei Dank, erspähte er tatsächlich eine kleine Höhle. Da die Ornis Dank ihren Federn vor Kälte gut geschützt waren, machten diese eisigen Temperaturen dem Recken nichts aus. In der Höhle angekommen, putzte er sich die Schneeflocken von seinem Gefieder ab und verspürte ein aufkommendes Hungergefühl.

Deshalb legte seine Reisetasche auf den Boden ab und suchte nach seinem Proviant, den er am Vortag eingepackt hatte. Revalis grüne Augen funkeln kurz vor Freude, als er den kleinen Beutel mit seinem Essen aus seiner Tasche rausholte. Während er genüsslich nach seinen Haselnüssen und Vogelbeeren pickte, erblickte der Orni das Notizbuch von Robelo, welches er von ihm für seine Mission erhalten hatte. So nahm er das Buch aus der Tasche raus und lies sich die Notizen durch. Ein grimmiger Blick zierte das Gesicht des Champions während er liest, da der Forscher eine grauenhafte Handschrift hatte. "Oh man, selbst frischgeschlüpfte Küken schreiben mit den Krallen schöner...", murrte dieser leise vor sich hin, während er versuchte zu entziffern, was im Buch mit dem roten Einband steht.

Der Leihe kam heute mit Informationen, die er aus der Bibliothek in Schloss Hyrule herausgefunden hat. Er erzählte mir, dass es früher ein Fossilfest gab, indem man die drei Riesenfossilien gefeiert hat. Laut seiner Aussage stand in dem Buch, dass sich ein Fossil in Eldin befindet, eins in der Gerudowüste und eins in den Hebrabergen.

Nach diesen ersten Sätzen rollte er direkt genervt die Augen. "Na toll! Ich werde auf eine Mission in eine Eiswüste geschickt, nur weil so ein Praktikant irgendein Märchen gelesen hat!", fluchte der Orni. Eigentlich hatte Revali nach dieser Erkenntnis schon keine Lust mehr auf diese Mission. Nachdem er sich wieder abreagiert hatte, liest er weiter.

Als mir Getri erzählt hat, dass es noch ein drittes Riesenfossil gibt, war ich hin und hergerissen und durchlöcherte ihn mit Fragen über das, was sich in Hebra befinden soll. Es scheint so, als wäre dieses Fossil in einer Höhle im größten Berg von Hebra und der Eingang zu dieser Höhle soll sich auf der Nordseite befinden.

Revali klappte das Buch wieder zu und verstaute es mit dem leeren Beutel, in dem er zuvor sein Essen drin hatte, wieder zurück in seine Reisetasche und machte sich auf den Weg zur Nordseite von Hebra. Mit seiner Fähigkeit "Revalis Sturm", die er selbst erfunden hatte und auch sehr stolz darauf ist, stößt er vom Boden in die Lüfte ab. Da der Himmel total bewölkt war, flog der Orni so hoch wie möglich, bis er über die Wolkendecke gelangte.

Dort oben angekommen, ließ er sich erstmals gemütlich gleiten und genoss kurz diesen Ausblick, wie die Sonne auf das Wolkenmeer unter ihm herabschien. Revali orientierte sich vom Stand der Sonne, in welcher Richtung er fliegen muss. Er wusste, dass es kurz vor Vormittag war und somit die Sonne um diese Zeit nicht ganz im Süden stand. Mit dieser Erkenntnis drehte er sich von der Sonne weg und flog so ausgerichtet unter die Wolkendecke. Kaum ist er unter dem Wolkenmeer angekommen, erspähte er trotz Schneesturm, den Gipfel des höchsten Bergs der Region. Ein stolzes Grinsen ziert sich über seinem Schnabel als er den Hebraberg erkannte und auf ihn zuflog.

The Avatar of HyruleWhere stories live. Discover now