Ein Glück dass Makube unsichtbar ist, man hätte sonst erst seinen Schock gesehen und würde nun eine minimale Panik betrachten können. Das waren gerade eben ihre vier stärksten Kämpfer mit denen sie Alderon rauslocken wollten! Scheiße. Das einzig Gute ist der Fakt, dass man aber wohl richtig ist und man sich wohl offensichtlich nicht geirrt hatte. Der Bischof kneift die Augen zusammen als man schon den ersten Austausch an magischen Angriffen hat, hält sich selbst aber noch zurück und schickt nur seine zwei neuen Haustiere mit dem Befehl rein dass sie die Feinde umbringen sollen. Erst danach zieht er sich selbst noch ein wenig zurück und zieht den Handschuh aus, bevor er eine Nachricht an Noëlle schickt. Sie muss wissen was hier draußen los ist. Diese reißt die Klinge aus dem leblosen Körper und sieht auf den Ring hinunter. Das rötliche Leuchten wäre hier ziemlich zu sehen, aber sie wurde entdeckt und musste das Areal säubern. Die Magierin presst die Lippen aufeinander, das ist ja mal sowas von nicht der Plan gewesen. Aber im Augenblick ändert das noch nichts an der Vorgehensweise, zumindest nicht an den ersten Schritten und das gibt sie auch so weiter. Erst dann wandelt sie sich wieder in eine kleine Version einer Maus und huscht durch die Gänge, immer tiefer in den Minenschacht hinein und zu dem Ziel zu welchem sie muss um die Bombe erst einmal zu platzieren. 

Makube bekommt die Nachricht und seufzt leise, mal sehen wie lange sie es schaffen werden. Bis jetzt konnten sie ihre Stellung hier draußen gut verteidigen und sie haben es geschafft die erste Welle nicht nur zurückzudrängen, sondern auch für ihn mehr Spielzeug zu erschaffen. Zwar ging einer der beiden original-Toten drauf die er aufleben ließ, aber dadurch hat er nun fünf neue Untote die für sie kämpfen werden. Das erleichtert nicht nur die Arbeit im generellen, da die Untoten ja an sich immer noch die Äußerlichkeiten der Feinde haben, sondern sie halten auch als erste Ziele für die Angriffe her, sodass weniger der eigenen Leute verletzt werden oder draufgehen. Und für Nachschub ist ja an sich gesorgt, zumindest wenn man bedenkt wie viele Tote es geben könnte wenn man in die Mine hineingehen würde. Aber das vermeiden sie unter allen Umständen, sie brauchen eher jemanden der da rauskommt! Nur eine bestimme Person und hoffentlich wird das auch mal was. Die Kuppel scheint sich im generellen auch nicht mehr so wirklich aufzulösen, mal sehen wie lange die noch existiert und wie man so eine Barriere so speziell anfertigen kann, sodass Nicht-Magier sofort ausgeschlossen werden. Es wirkt praktisch, dass muss man dann doch einmal zugeben. Im Augenblick nur minimal von Nachteil wenn man bedenkt, dass die größten Kämpfer einfach ausgesperrt wurden und sie nur von draußen zusehen können was nun passieren wird. Er bekreuzigt sich stumm und beobachtet weiterhin, wie man die Stellung von draußen eigentlich relativ gut halten kann und auch seine kleinen Spielzeuge helfen dabei sehr gut. 

Noch hatte er nichts anwenden müssen was er nicht sonst auch gemacht hätte, hoffentlich wird es nicht erst soweit kommen dass das andere angewendet werden müsste. Er hat diese Art der Magie erstens schon ewig lange nicht mehr genutzt und weiß nicht wirklich ob das so gut wäre jetzt mit dem Testen anzufangen. Aber wer hätte gedacht dass es im Augenblick so endet? Ein Schrei holt ihn aus seinen Gedanken. Eine der Magierinnen wurde von einer Attacke getroffen, sie hält den rechten Arm mit starken Verbrennungen an ihren Körper und versucht sich zurückzuziehen. Doch ihre Feinde trauen sich aufgrund der Verletzungen nun raus und schaffen es mit koordinierten Angriffen ein paar Fuß an Boden zu gewinnen. Makube versucht seine Spielzeuge auf sie zu Hetzen, doch diese werden überraschend schnell zerstört. Sie scheinen nun wohl endlich die Magier geholt zu haben die sich mit dem aktiven Kampf auskennen, das ist nicht wirklich gut. Er könnte abwarten, aber das läuft gerade aus dem Ruder. Immer mehr werden auf seiner Seite verletzt und schlussendlich seufzt er und lässt die Unsichtbarkeit verschwinden. Dass ist der Nachteil, um die Magie einzusetzen die er eigentlich erst trainieren müsste, braucht er seine gesamte Konzentration und alle anderen magischen Dinge müssen zurückstecken. „Wenn ich die Herrschaften freundlichst auffordern dürfte meine Leute in Ruhe zu lassen?" Makube hebt seine Hand und konzentriert sich auf den Magier der ihm am nächsten steht. Er spürt das Herz in seiner Handinnenfläche pumpen. Das Blut strömen. Die Impulse der Nerven. Seine gesamte Hand hüllt sich in ein rötliches Licht, bevor der Magier im nächsten Moment vor Schmerz brüllt, sich den Kopf hält und schreien auf den Boden sinkt.

Überrascht weichen seine Verbündeten zurück, starren ihren Kollegen an der sich vor Schmerz windet und nach Hilfe brüllt. Es solle aufhören. Man solle ihn erlösen! Beide Hände haben sich in den schwarzen Haaren eingekrallt. Seitlich auf dem Boden liegend sieht man sogar dass er weint, die Stimme überschlägt sich immer wieder. Er fleht nach Erlösung. Irgendwann scheint es vorbei zu sein und er bleibt keuchend auf dem Boden liegen, zitternd. Schwach. Verheult. Zwar lösen sich die Finger aus der verkrampften Position, trotzdem sieht man dass er sich Haarbüschel ausgerissen hatte. Nur langsam setzt er sich auf, doch die Bewegungen wirken komisch, schon fast mechanisch. Immer noch keucht er. Zittert er. Im linken Auge ist ein Gefäß geplatzt, welches nun das weiß rot färbt. Mit einem schon fast panischen Blick dreht er den Kopf zu seinen Mitstreitern, die im nächsten Moment den Mund aufreißen. Die Augen weiten sich vor Schock. Blut tritt aus den zwei Augen des Magiers heraus, als würde er weinen. Erst aus dem rechten Nasenloch, dann aus dem linken tritt die rote Flüssigkeit und läuft über Mund und Kinn, bis es von dort nach unten tropft. Aus den Ohren winden sich die Ströme aus dem roten Lebenssaft des Magiers und man kann schon fast sehen wie er immer bleicher wird. Aber er bewegt sich nicht. Nur sein Blick deutet an dass er alles mitbekommt, über den Rest hat er keine Kontrolle mehr. Langsam geht sein Unterkiefer auf, ein Schwall Blut ergießt sich über sein Oberteil und tränkt den Boden. 

Die Blicke gehen zu dem neu aufgetauchten Mann, den man aber anhand der Kleidung sofort erkennen kann. Dieser schließt im nächsten Moment die noch offene Hand zur Faust und ein erstickter Laut ist zu hören, ehe der schwarzhaarige Magier die Augen verdreht und auf den Boden kippt als wäre er eine Marionette dessen Fäden man abgeschnitten hatte. Huh, das hatte dem Nekromanten aber ein wenig zu lange gedauert, er ist wirklich eingerostet! So ein langer Todeskampf ist von Nachteil wenn man schnell an seine Leichen kommen will. „Ich hätte wohl öfter Trainieren sollen, aber was solls." Die grauen Augen des Bischofs blitzen auf, bevor seine Mundwinkel hochgehen. „Ich habe ja genug Übungsmaterial für meine Studien!" Er hebt die zweite Hand noch dazu und im nächsten Moment fallen ihm zwei weitere, noch geschockte, Magier zum Opfer die sich ebenfalls vor Schmerzen krümmend auf den Boden fallen lassen. Der Rest nimmt die Beine in die Hand, denn gegen Blutmagie ist keiner von ihnen immun und niemand will diesen Schmerzen und so einem qualvollen Tod ausgesetzt sein. Gleichzeitig kümmert man sich um die verletzten Magier auf der eigenen Seite und bringt sie soweit es geht aus dem Gefahrenbereich um sie irgendwie zu versorgen. Ein kurzer Schwall der Erschöpfung schwappt über Makube hinweg und er merkt schnell WARUM er die Blutmagie aufgegeben hat, nicht nur wegen dem Herrn. Blutmagie zieht enorme Energie da man direkt in einen lebenden Organismus eingreift und diesen manipuliert, ist nicht so einfach wie Wasser oder Luft. Oder tote Körper. Aber zu seinem Glück sind die anderen schon wieder im Minenschacht verschwunden, bevor zwei weitere Kollegen sich dem Tode hingegeben haben. Drei Leichen liegen auf dem Boden und drei neue Spielzeuge gesellen sich nun an seine Seite. Blutüberströmt und immer noch tropfend, aber was solls. 

Im nächsten Moment spürt er eine ungeheure Macht, die ihn in nach unten drückt. Makube hat Schwierigkeiten zu stehen und ein Blick zu seinen Verbündeten reicht aus um zu wissen dass er nicht der Einzige ist, der das spüren kann. Was auch immer das ist! Viele der ‚normalen' Magier knien oder liegen auf dem Boden und egal wie sehr sie sich anstrengen und diese Anstrengung in den Augen der Männer und Frauen zu sehen ist, niemand schafft es sich dieser überwältigenden Kraft zu widersetzen. Bis auf Makube zumindest, obwohl dieser Schwierigkeiten hat zu stehen. „Ihr wollt also mit den großen Jungs spielen, wie es aussieht!" Die Stimme hallt kristallklar über die Ebene und der Bischof sieht auf den Hügel, unter dem der Minenschacht in die Erde geht. Was für eine ungeheure Macht. Die Augen der Magier richten sich auf ihn, immerhin ist er im Moment der einzige der irgendwie die Chance hätte zu gewinnen. Neben dem ersten Mann erscheint noch ein zweiter und ein dritter gesellt sich ebenfalls dazu. Sie alle besitzen dieses selbstgefällige Grinsen und das Glitzern in ihren Augen, so als ob sie wüssten dass das nicht lange dauern wird um es zu erledigen. So schnell wie die erdrückende Macht da war, ist sie auch wieder weg und man erholt sich so ein wenig. „Ihr denkt also wirklich dass ein Azaraku euch noch helfen könnte? Das kleine Kätzchen? So ganz allein? HA! FREAK!" Der erste lacht, streicht sich die rötlichen Haare aus dem Gesicht und bindet sie sich in aller Ruhe zu einem Dutt hoch. Die Sommersprossen und die grünen Augen würden ihm schon fast etwas unschuldiges geben und seine Jogginghose mit dem lockeren Shirt würden ihn sogar sympathisch aussehen lassen. „Wie dumm kann man sein.", gibt der zweite von sich und zieht sich die schwarzen Halbhandschuhe noch einmal weiter nach unten. Die dunkelbraunen, schon fast schwarzen Haare haben die gleiche Farbe wie die Augen und der Anzug wirkt für dieses Schlachtfeld schon fast unangebracht. Der dritte, ein weißblonder Mann mit strahlend blauen Augen, neigt nur leicht seinen Kopf. Eine einfache Jeans und ein einfaches Hemd sind bei ihm wohl ausreichend. „Ihr werdet erfahren was es bedeutet wahre Macht zu haben wenn wir mit euch fertig sind."

Alba LupinotuumWhere stories live. Discover now