❄︎ Kapitel 3 (mit 7 Jahren)

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„Verdammt noch mal ich war das nicht!", schrie Tom und lauschte, wie der Junge heulend gegen die dicke Holztür trommelte. Eine weitere Stimme mischte sich in das Geheul, die der Betreuerin Elsie. „Tom Vorlost Riddle, mach sofort die Tür auf! Wie hast du es überhaupt wieder hinbekommen, die Tür zu versperren? Steht ein Stuhl davor? Hast du den Schlüssel geklaut? Nein, du hast den Schlüssel geklaut, oder?"

Tom blieb regungslos auf seinem Bett sitzen. Immer, immer wenn irgendetwas schlimmes hier passierte, wurde er beschuldigt. Er hatte es so satt. Wütend stand er auf und trat gegen die Tür. „Ich hab die dumme Tür nicht abgeschlossen!" Warum passierten immer ihm diese seltsamen Dinge?

Elsie hämmerte noch stärker gegen die Tür. „Ich zähle bis drei! Eins! Zwei!" Tom holte aus und trat erneut gegen die Tür, Zornestränen in den Augen und überall in seinem sonst so blassen Gesicht rote Flecken. Doch daraufhin passierte etwas, womit niemand gerechnet hatte...

Die Tür war aus massivem Holz und es war schier unmöglich, dass ein Siebenjähriger sie (wenn sie verschlossen war) auftreten könnte. Genau dies war jedoch der Fall: Die Tür schwang knarzend und schwungvoll auf- Elsie konnte gerade noch rechtzeitig Billy Stubb auf die Treppe stellen, was ihr selbst zum Verhängnis wurde.

Mit einer Beule auf der Stirn und der Aussicht auf einige blaue Flecken trat die Betreuerin den Türrahmen. „Tom. Vorlost. Riddle. Auf der Stelle in das Büro der Leiterin."

Der kleine Riddle, der eben noch trotz aller Wut beim Anblick von Elsie schadenfroh begonnen hatte, in sich hinein zu kichern, verstummte. Es brachte nichts. Der Unterton, der in Elsie's Stimme brachte mehr als eindeutig zur Geltung, dass er es sich mit ihr verscherzt hatte (obwohl er seiner Meinung nach keinerlei Schuld trug- hätte die olle Betreuerin sich doch zu Billy Stubb auf sie Treppe gestellt! Und außerdem war es keine Absicht gewesen und für den Vorfall um den es eigentlich ging konnte er genauso wenig wie für die verschlossene Tür. Es passierten seltsame Dinge, wenn er wütend war. Und daran konnte niemand etwas ändern, auch nicht Elsie oder Martha oder sonst irgendjemand. Auch wenn er es sich, tief in seinem Herzen, wohl doch wünschte- vielleicht würden die anderen Kinder ihn dann mehr mögen.)

Das Leben des Tom RiddleWhere stories live. Discover now