Chapter Thirty Seven

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"Zedd, ich kenne diese Frau nicht." sage ich, als Zedd sich gegenüber mir auf die Fensterbank setzt. Den ganzen Tag habe ich auf das Foto gestarrt. Alle Details im Gesicht der Frau haben sich mir ins Gehirn gebrannt. Ich habe alle meine Erinnerungen durchforstet. Je länger ich mir das Bild anschaue, desto mehr scheint sie mir bekannt vorzukommen, aber zur selben Zeit kommt sie mir auch noch fremder vor.

Es ist so, als würde man ein Wort wiederholen und wiederholen, bis sich das Wort falsch anhört und im Mund fremd anfühlt. Eigentlich verwendet man das Wort täglich.. Aber das Wiederholen trennt den Laut von der Bedeutung. Dieses komische Gefühl der Entfremdung sitzt tief in mir, seit ich dieses Foto an starre.

"Hey, Skylar." er greift nach meiner Hand und drückt sie. Seine Hand ist warm und seine Haut fühlt sich so angenehm an meiner an. "Geh es langsam an. Vielleicht hast du es nur vergessen oder du hast sie irgendwo flüchtig gesehen."

"Das kann gut möglich sein." ich halte das Foto ihm hin. "Hast du sie vielleicht schon mal gesehen? Wenn man bedenkt, dass wir fast immer zusammen sind, dann hast du sie vielleicht gesehen. Falls ich sie jemals getroffen habe." Vielleicht habe ich sie auch während meiner geheimen nächtlichen Ausflüge getroffen. Woher soll ich den Aufenthaltsort eines Menschen kennen, den ich irgendwann mal getroffen haben soll?

Oder keiner von uns beiden hat sie getroffen oder irgendwo gesehen und der Auftraggeber des Gangsters ist ein Verrückter und wir werden in diesem Raum verrecken.

Zumindest bin ich nicht allein. Zedd ist bei mir und wird mich beschützen.

Ein paar Strähnen fallen ihm in die Stirn als er sich das Foto anschaut. Seine Gesichtszüge erweichen für einen Moment und in seinen Augen sehe ich Traurigkeit. Er schüttelt den Kopf enttäuscht. Dann schaut er aus dem Fenster. "Sei nicht traurig Zedd, wir werden hier rauskommen."

Er nickt nur und lächelt mich an. Die Traurigkeit verschwindet aber nicht aus seinen Augen.

"Ich werde mich erinnern Zedd. Falls ich diese Frau schon einmal gesehen habe, dann werde ich mich erinnern." verspreche ich ihm. Wir stecken in diesem Mist, weil irgendjemand glaubt, dass ich weiß, wo diese Frau ist. Also werde ich mich erinnern. Falls es etwas zu erinnern gibt.

"Vielleicht hast du sie mit deinem Vater gesehen?" fragt er hoffnungsvoll.

"Ich weiß nicht." die Sonne geht unter. Wenn ich mich nicht erinnern kann oder wenn ich denen keinen Ort nenne, dann werden die uns bestimmt umbringen. "Ich hoffe, Damen hat bemerkt, dass wir entführt wurden und hat meinen Vater angerufen." Aus dem Augenwinkel sehe ich, wie Zedd bei der Erwähnung von Damen die Fäuste zusammen ballt. Die beiden können sich wirklich kein bisschen leiden.

Es gibt nur zwei Wege wie wir hier rauskommen. Technisch gesehen drei. Aber beim letzten wären das unsere Leichen. Und als Leiche will ich hier ganz bestimmt nicht rauskommen. Also bleiben uns folgende Optionen:

Die erste Option: ich erinnere mich an diese Frau und kann ihnen sagen, wo sich diese Frau befindet. Aber diese Option ist nicht so sicher und daher mein Plan B.

Die zweite Option (mein Plan A): Damen oder Linda schlagen alle Alarmglocken, mein Vater kriegt Wind davon und er sucht uns. Und meine Hoffnung ist, dass meine Kette mit dem Ortungsgerät darin funktioniert.

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Wir könnten überall auf der ganzen Welt sein.

Aber wo genau sind wir? Aus dem Fenster sehe ich nur den Himmel und das Meer. Hier führen keine Wege vorbei, keine Zivilisation ist zu sehen. Keine einzige Menschenseele ist an den Klippen bisher entlanggelaufen. Es gibt keine Anhaltspunkte über den Ort, an den man uns gebracht hat. Wo gibt es wohl in den USA Strände und Klippen, an die man uns gebracht haben könnte?

My Bodyguard and Me Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt