Kapitel 39

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Ich verbrachte die Zeit meines siebten Schuljahres fast ausschließlich mit Lesen, Lernen, Quidditchspielen und gelegentlichen Treffen mit den Rumtreibern.

Da ich sehr viel tat, um meine Gedanken von Sirius und meinen unerwiederten Gefühlen für ihn abzulenken, war ich in der Schule besser denn je, und hatte trotzdem noch Zeit, für mich selbst zu lesen.

So erfuhr ich vom 'Raum der Wünsche'. Er wurde in 'Eine Geschichte von Hogwarts' erwähnt, was ich um Weihnachten herum entschied, nochmal zu lesen. Es hieß, dass das ein Raum war, der nur erschien, wenn Schüler ihn wirklich brauchten, und er würde immer genau so aussehen, wie man ihn im Moment brauchte.

Obwohl nie erwähnt wurde, wie man den Raum finden oder öffnen konnte - geschweigedenn wo er überhaupt war - alle Merkmale passten perfekt zu diesem Raum im siebten Stock. Wann immer alles zu viel wurde, ging ich dort für ein paar Stunden hin und war einfach alleine, las mal, und manchmal weinte ich ein bisschen.

Es war ideal, um meinen Kopf zu klären und um etwas Ruhe zu haben, ohne dass man von Madame Pince zurecht gerügt wurde, weil man Schokolade mitgebracht hatte, und ohne schiefe Blicke von anderen Ravenclaws zu kassieren.

Und weil die Rumtreiber mich nie gefragt hatten, warum zum Teufel ich so viel Zeit in einem verlassenen Raum verbrachte, und mich sogar nur gefragt hatten, wo ich denn hin verschwand, kam ich zu der Schlussfolgerung, dass die Rumtreiber es tatsächlich noch nicht geschafft hatten, den Raum der Wünsche zu finden. Aber ich wollte es nicht riskieren, dass sie meinen sicheren Ort stören würden, also hatte ich nur mit den Schultern gezuckt und ihnen gesagt, dass ich in der Bibliothek gewesen oder durch die Ländereien gestriffen war.

Wir gewannen das Quidditch Spiel gegen Slytherin (wie immer war es ein ziemlich unsportliches Spiel gewesen) und waren deshalb super euphorisch - aber als Hufflepuff auch gegen Slytherin gewann, mussten wir alle Hoffnungen auf den Quidditch Pokal aufgeben.
Ungefähr in diesem Zeitraum entteckte ich die Aufmunter-Zauber für much wieder. Und lasst uns einfach mal sagen - sie erleichterten mir das Schuljahr sehr, besonders immer dann, wenn ich Sirius und Marlene dabei sah, wie sie super super süß und glücklich zusammen waren.

Nein, die Zeit heilte meine Wunden nicht - aber ich fand Wege, mit ihnen zu leben.

Ich saß mal wieder im Raum der Wünsche, als ich auf meine Uhr sah und feststellte, dass ich nach unten sprinten musste, um rechtzeitig zur Berufsberatung bei Professor Flitwick zu kommen.

Wir hatten in meinem fünften Jahr schon einmal gesprochen, aber da meine Zeit auf Hogwarts nun bald zum Ende kommen würde und wir alle etwas finden mussten, das wir danach machen wollten, sollten die Siebtklässler noch einmal mit ihrem Hauslehrer sprechen.

Ich kam pünktlich an und hatte sogar noch genug Zeit, meinen Atem zu beruhigen, ehe ich klopfte und Professor Flitwicks piepsende Stimme mir gestattete, einzutreten.

Professor Flitwick war ein ziemlich kleiner Lehrer und sein Kopf reichte nur bis zu den Hüften seiner Schüler, was die Ravenclaws darüber munkeln ließ, ob er teils Elf war - aber niemand von uns war je unhöflich genug gewesen, um zu fragen.
Wir wollten nicht, dass er sich wegen uns unwohl fühlte, weil wir alle unseren Lehrer sehr mochten.

Ich konnte mich gut daran erinnern, wie traurig ich in meinem zweiten Schuljahr auf Hogwarts gewesen war, weil meine Zimmergenossinnen damals nicht wirklich mit mir geredet hatten, und Professor Flitwick hatte das bemerkt und mich nach dem Unterricht in sein Büro gerufen.

Ich hatte wirklich Angst gehabt, in Schwierigkeiten zu stecken, aber er hatte mich nur gefragt, ob es mir gut ging und ob er mir irgendwie helfen könnte. Als ich ihm dann erzählte, dass ich Heimweh hatte (weil ich mit ihm nicht über meine Freundschaftsprobleme reden wollte), hatte er meine Schulter getätschelt und winzige Cupcakes aus seiner Schreibtischschublade genommen, die er dann so verzauberte, dass sie auf dem Tisch herumtanzten, bis ich mich besser gefühlt hatte.

Love You In My Mind// Sirius Black FF (Deutsch) Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt