𝐊𝐚𝐩𝐢𝐭𝐞𝐥 𝟑𝟏 || 𝐄𝐧𝐝𝐥𝐢𝐜𝐡 𝐰𝐢𝐞𝐝𝐞𝐫 𝐟𝐫𝐢𝐬𝐜𝐡𝐞 𝐋𝐮𝐟𝐭

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Emilys Sicht:

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Emilys Sicht:

Ich fand keinen Weg, um ohne Zauberstab Sachen herbeizubeschwören. Da ich Secreto nun gemeistert hatte und nichts mehr zu tun hatte, hatte ich das Gefühl, bald in dem Schmerz und der Langeweile unterzugehen. Immer noch kam Bellatrix regelmäßig, um mich zu foltern und mit jedem Mal wurde es schlimmer. Damit sie täglich kommen konnte, verwendete sie einen Zauberspruch, der mich aus der Ohnmacht erwachte. Doch der Spruch ließ die Erschöpfung nicht verschwinden. 

Die Hexe hatte Spaß daran, meine gerade zugeheilten Wunden wieder neu aufzuschneiden oder sowohl Crucio, als auch andere schwarzmagische Foltersprüche an mir zu verwenden, bis ich das Gefühl hatte, zu sterben. Es wunderte mich, dass sie mich noch nicht umgebracht hatte. Und auch, dass ich noch nicht verhungert war. Denn ich hatte keine Energie um zu essen. Anscheinend lag ein Zauber auf mir, der mich nicht verhungern ließ. Außerdem verstand ich nicht, wieso ich nicht verblutete. Denn meine Wunden heilten nicht mehr zu. Vielleicht verwendete Bellatrix einen Zauber, der ständig Blut zuführte? Ich hatte keine Ahnung.

Wie konnte eine Person nur so voller Hass und Dunkelheit sein? Verließ schwarze Magie wirklich immer solche Spuren? Würde Draco auch mal so werden? Wenn das passierte, könnte er mich nicht mehr lieben. Ich hatte so Angst, ihn zu verlieren.

Ich konnte nicht mehr die Tag von der Nacht unterscheiden. Denn mein Schlafrhythmus war komplett gestört. Nach den vielen Stunden, in denen Bellatrix mich als ihr Opfer gegen die schlimmsten Flüche verwendete, fiel ich immer für mindestens einen Tag in Ohnmacht. Auch, wenn ich wach war, konnte ich nicht aufstehen, da ich meine eigenen Wunden und Knochenbrüche ohne Zauberstab nicht heilen konnte und von jeglicher Energie beraubt war. Ohne die vielen Schmerzen, das Zittern und die Nachwirkungen der vielen Flüche hätte ich mich wohl für tot gehalten.

Schon als kleines Kind hatte ich gewusst, wie schrecklich schwarze Magie wirkte. Aber sie selbst fast jeden Tag selbst an sich zu spüren ließ mich erst bemerken, wie schrecklich sie wirklich war.

Ich lag auf dem eiskalten Boden des Kellers und war wach. Irgendwie war ich das letzte Mal nicht in Ohnmacht gefallen und hatte nicht geschlafen. Bald würde Bellatrix wiederkommen und ich konnte nichts dagegen tun.

Plötzlich erschien die dunkle Hexe tatsächlich in der Tür und lachte hämisch. Nun würde es wieder losgehen. Sie hatte wie immer den Zauberstab in einer Hand und in der anderen das Messer. „Na, liebst du Draco immer noch?"

Diese Frage stellte sie mir jedes einzelne Mal. Und immer nickte ich, da ich Draco versprochen hatte, ihn immer zu lieben.

„Crucio!", schrie sie nach meinem schwachen Nicken und ich spürte wieder den allzu bekannten Schmerz. Ich wollte, dass es aufhörte. Ich wollte das nicht mehr spüren. Wieso starb ich nicht?

Zwei Wochen später klopfte es an meiner Tür. Es war kein grobes Klopfen, wie das von Bellatrix, sondern ein sanftes Klopfen. Quietschend öffnete ich die Tür und erkannte Draco. Als er mich schwach am Boden liegen sah, rannte er sofort zu mir und nahm mich in die Arme.

„Emily! Was haben sie mit dir gemacht?", rief er und in seinen Augen erkannte ich, wie ihn dieser Anblick von mir schmerzte. Ich selbst konnte mir nur vorstellen, wie schrecklich ich für ihn aussehen musste. Meine Kleidung, die ich seit seiner Abreise trug, war überall zerrissen. Sie war kein Pulli und keine Jeans mehr, sondern ein kurzärmliches T-Shirt mit vielen Rissen und eine sehr kurze Hose, die ebenfalls überall Risse hatte. Die vielen Wunden, die sich nicht mehr verschlossen, verursachten eine Lacke Blut. Mein Gesicht war vermutlich blasser als seines.

„Bellatrix", sagte ich nur.

„Nein, oder?", fragte er, doch ich sah, wie er es glaubte, „Ich bringe sie um. Ich hätte nie gehen dürfen. Du hättest sterben können! Du hast überall wunden. Du hättest verbluten können! Du hast ja überall Wunden!" Seine Stimme zitterte und mehrere Tränen rannten seine Wange hinunter. Vorsichtig nahm er seinen Zauberstab heraus und verwendete einen komplexen Zauberspruch, der den Nicht-Verheil-Fluch von Bellatrix aufhob und gleichzeitig meine Wunden verheilte, sodass es nur noch Narben waren. So viele Narben. Ich würde mich nie wieder in den Spiegel sehen können, ohne an die Folter zu denken.

„Danke", flüsterte ich.

Draco las gerade die schrecklichen Sachen, die Bellatrix mit dem Messer in mich geritzt hatte. Sein Ausdruck wurde immer wütender, bis er mir ruhig zuredete: „All das stimmt nicht! Du bist ein wunderbares Mädchen und ich verdiene dich nicht." Er drückte mir einen Kuss auf die Stirn und verheilte auch meine Knochenbrüche.

„Ich werde Bellatrix verbieten, dir je wieder so etwas anzutun", sagte er, „Und du musst mal wieder auf die Beine. Warte, ich hol meine Mutter." Mit den Worten verschwand er und kam einige Minuten später mit seiner Mutter zurück.

„Um Himmels Willen", sagte Narzissa, als sie mich erblickte, „Wir hatten keine Ahnung, dass Bellatrix..." Sie kniete mich neben mich hin und gab mir eine Tasse, in der ein Zaubertrank war. „Trink das, danach geht es dir besser. Es tut mir so leid, was sie dir angetan hat. Du hättest so etwas nie erleben sollen. Bellatrix wird das nie wieder tun."

Langsam schluckte ich den Zaubertrank hinunter und mit jedem Schluck bekam ich mehr Kraft. Schließlich konnte ich mich aufsetzen. Dann drückte Narzissa mir frisches Gewand in die Hand und ich zog mich um, während Draco und Narzissa woanders hingingen. Der warme Pulli fühlte sich so gut an und ich zog auch noch die Jacke an.

„Bring sie an die frische Luft, Draco. Das wird helfen", befahl Narzissa ihrem Sohn, sobald sie zurückkamen. Durch die mütterliche Fürsorge wurde mir ganz warm ums Herz.

Draco half mir, aufzustehen und stützte mich die Treppen hinauf. Es war komisch, wieder auf den Beinen zu sein, nachdem ich sie so lange nicht verwendet hatte. Schließlich erreichten wir den Garten und als ich den Schnee sah, staunte ich. Im Keller hatte ich gar nichts mitbekommen.

Draußen atmete ich die frische, kalte Winterluft ein und lächelte so sehr wie noch nie. Draco stütze mich zu einer Bank, auf die wir uns setzten und redeten.

„Emily, es tut mir so leid", entschuldigte er sich wieder, „Ich hatte keine Ahnung, dass Bellatrix das tut. Ich dachte, wenn ich alles tue, was der dunkle Lord mir befiehlt, lässt sie dich in Ruhe."

„Sie konnte unsere Beziehung nicht verkraften. Sie hat jedes Mal gefragt, ob ich dich immer noch liebe. Und ich habe ja gesagt. Hätte ich den Kopf geschüttelt, dann hätte sie mich vermutlich in Ruhe gelassen", erklärte ich, „Aber ich konnte das nicht. Ich habe dir versprochen, dich immer zu lieben."

Vorsichtig lehnte sich Draco zu mir und drückte mir einen Kuss auf die Lippen. Er war lang und wunderschön. Wie sehr ich diese Küsse vermisst hatte.

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