𝐊𝐚𝐩𝐢𝐭𝐞𝐥 𝟏𝟐 || 𝐒𝐨𝐦𝐦𝐞𝐫𝐟𝐞𝐫𝐢𝐞𝐧

481 27 0
                                    

TW: ESSSTÖRUNG

Oops! This image does not follow our content guidelines. To continue publishing, please remove it or upload a different image.

TW: ESSSTÖRUNG

Danach war Hogwarts nicht mehr so wie früher. Die einen glaubten Harry, die anderen dem Ministerium. Ich machte mir schon Gedanken, wie das nächste Schuljahr sein würde, wenn die Schüler sich jetzt schon zerstritten.

Meine Essstörung verbesserte sich nicht. Nein, sie wurde viel schlimmer. Ich erbrach nun manchmal fünf Mal am Tag, sodass sich die Menschen, die mich noch mochten, Sorgen um mich machen.

Doch lange konnte ich nicht darüber nachdenken, denn bald standen Elsa und ich schon am Bahnhof in Hogsmeade. Auf einmal lief Ginny zu mir rüber. In ihren braunen Augen erkannte ich Angst.

Sie schloss mich in die Arme, worüber ich sehr überrascht war. War sie etwa endlich zur Vernunft gekommen?

„Harry hat uns erzählt, wie du in Tränen ausgebrochen bist und gesagt hast, du hättest uns voll vermisst. Und jetzt, wo Du-Weißt-Schon-Wer zurück ist... Emy, ich hab dich auch vermisst! Aber ich war zu stur um mit dir zu reden! Ich glaub wir müssen ab jetzt einfach zusammenhalten."

Darauf konnte ich nichts sagen, da ich erstaunt von ihrem Ablegen der Sturheit war. Stattdessen erwiderte ich die Umarmung und genoss es, mich endlich wieder mit meiner Schwester zu verstehen.

Elsa, Ginny und ich teilten gemeinsam ein Abteil im Zug und redeten viel. Schließlich mussten wir die ganze Zeit nachholen. Laut Ginny wollten meine Brüder immer noch nicht mit mir reden, besonders die Zwillinge.

„Ja, die haben Pech, weil in den Sommerferien können sie mir nicht aus dem Weg gehen.", meinte ich, lachend. So viel hatte ich lange nicht gelacht. Genau gesagt war es in letzter Zeit schwierig gewesen, mir überhaupt ein Lächeln aufs Gesicht zu zaubern.

„Yep. Aja, ich sollte dich warnen: Fred und George haben gesagt, sie bringen dich um. Das will ich aber zuerst sehen.", sagte Ginny so nebenbei, dass ich noch mehr lachen musste. Natürlich waren sie starke Zauberer, aber ich bezweifelte, dass sie schaffen würden, mich umzubringen.

„Weißt du was? Ich suche sie jetzt und schrei sie so an, wie Mum das machen würde. Kommt ihr mit?", entschied ich, da ich wusste, wie sehr die Zwillinge sich vor Mums Standpauken hatten. Vielleicht schaffte ich es ja auch, ihnen Angst zu machen. Jedenfalls freute ich mich auf ihre Gesichtsausdrücke.

Sie folgten mir hinaus und wir suchten das Abteil der Zwillinge. Schon bald fanden wir sie. Sie teilten sich, wie immer, ein Abteil mit Lee Jordan. Als wir erschienen, wollten sie mich schon verfluchen, ich ließ das aber nicht zu.

„Wisst ihr was? Mir ist es wurscht, wenn ihr mich jetzt hasst! Weil wenn ich es euch nicht wert bin, dass ihr euch mit Draco versöhnt, seid ihr es mir auch nicht wert, für euch meine Beziehung mit Draco aufzugeben!", schrie ich, wobei ich versuchte, meiner Mutter so ähnlich zu sein wie möglich.

„Woher hast du den Spruch, Kleine?", wollte Fred mit einem Grinsen wissen.

„Stellt keine dummen Fragen und ich erzähle euch auch keine Lügen.", ahmte ich sie wieder mal nach. Das war eine meiner Lieblingssprüchen von ihnen. Doch anscheinend hatte es funktioniert, denn ich erkannte, dass sie mit hoher Wahrscheinlichkeit anfangen würden zu lachen. Und das taten sie auch. Dabei steckten sie mich an.

„Okay, wir haben deine Witze vielleicht ein klitzekleines bisschen vermisst", gab George zu.

„Ich eure vielleicht auch. Aber nur ganz ganz wenig.", sagte ich, lachend. Unsere Lachflashe hatten mir so gefehlt. Wie einer von uns angefangen hatte, die anderen dann mitgemacht hatten, da wir alle drei so ansteckende Lacher hatten. Jetzt konnten wir es endlich wieder miteinander tun, ohne die Gefahr eines Mordes.

Der Rest der Fahrt verging schnell. Ich war wieder total fröhlich, Fred, George und Ginny konnten mich wieder leiden. Es war, als wäre der Streit nie gesehen. Als hätte ich gestern zuletzt mit ihnen geredet. Hoffentlich hörte ich jetzt endlich auf, mich zu erbrechen. Denn ich fühlte mich wieder, als würde ich etwas wert sein.

Nach vielen Stunden des Lachens kamen wir bei Bahngleis 9 3/4 an, wo der Hogwarts Express stehenblieb. Gemeinsam stiegen wir aus, ich verließ die anderen kurz um einen bestimmten Menschen zu suchen. Tatsächlich erkannte ich platinblonde Haare in der großen Menschenmenge. Ich quetschte durch die vielen Menschen, um zu meinem Freund zu gelangen.

„Tschüss, Draco! Ich werde dich vermissen.", sagte ich und gab ihm einen sanften Kuss. Diese Küsse würden mir fehlen. Würde es nach dem Ferien gleich sein oder würde alles sich ändern? Als wir uns wieder voneinander lösten, blickte ich ein letztes Mal in seine tiefen, grauen Augen.

„Ich dich auch. Schöne Ferien! Pass auf dich auf. Und bitte zwinge dich in nächster Zeit nicht, zu erbrechen.", sagte er mit seinem süßen Lächeln, ehe er zu seiner und ich zu meiner Familie ging.

Sobald ich bei ihnen ankam, umarmte ich meine Eltern, die sich kein bisschen verändert hatten. Nur betrachteten sie mich nicht mehr mit genau demselben Blick, wie vor einem Jahr. Bestimmt hatten sie Kimmkorns Artikel gelesen.

„Du musst mir jetzt mal das mit Malfoy erklären", begrüßte Mum mich, genau wie erwartet.

„Jaja, später.", sagte ich genervt. Ich erkannte aber, dass Mum lächelte. Vielleicht wollte sie sich bei Draco und mir gar nicht einmischen?

„Und wieso bist du so dünn geworden?", fragte Mum besorgt. Das hatte ich schon oft gehört, aber ich selbst empfand es trotzdem nicht so. Ich fand mich fast schon zu dick.

„Ich bin nicht dünn geworden", stritt ich ab.

„Emily, hast du dich gesehen?", mischte mich mein Vater ein.

„Ja, ich...", ich wusste nicht, was ich sagen sollte.

„Wir müssen unbedingt wieder etwas in dich bringen", meinte Mum. Der Gedanke daran, mehr zu essen, gab mir einen Brechreiz. Ich wollte nicht zunehmen.

» 𝖙𝖍𝖊 𝖙𝖊𝖓𝖙𝖍 𝖜𝖊𝖆𝖘𝖑𝖊𝖞 « 𝖽𝗋𝖺𝖼𝗈 𝗆𝖺𝗅𝖿𝗈𝗒Where stories live. Discover now